Zeitleiste Weimarer Republik
  •  1918
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 08.08.1918: Kriegswende: Kriegsentscheidende militärische Niederlage Deutschlands: EndgĂĽltiger Durchbruch der Alliierten durch die deutschen Linien/ Einbruch der Westfront. Aussichtslose militärische Lage Deutschlands. Eine Kapitulation kann nur durch einen Waffenstillstand verhindert werden. Beginn des deutschen RĂĽckzugs auf die letzte deutsche West-Verteidungslinie (Siegfriedstellung = Hindenburg-Linie). Gleichzeitig Beginn der neuen alliierten GroĂźoffensive, die bis zum Waffenstillstand vom 11.11.1918 anhält (Schlacht bei Amiens = Beginn der 100-Tage-Offensive der Alliierten)
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 547] Der 8. August ist der schwarze Tag des deutschen Heeres in der Geschichte dieses Krieges."
    "[S. 566] Die Möglichkeit aber, einen Umschwung zum Siegfrieden herbeizuführen, lag nicht mehr vor."
    "[S. 551] Ich war [...] aber doch besorgt, ob seine Majestät auch die Gesamtlage richtig erkenne. Ich bin beruhigt worden. Der Kaiser sagte mir später, er habe nach dem Scheitern der Offensive im Juli und dem 8. August gewußt, daß der Krieg nicht mehr gewonnen werden könne."
    Entscheidende alliierte DurchbrĂĽche:
    • 08.08.1918: Durchbruch der Alliierten durch die deutsche Westfront (Schlacht bei Amiens)
    • 02.09.1918: Durchbruch der Alliierten bei Arras-Cambrai: Kompletter Rückzug auf die letzte deutsche West-Verteidungslinie (Siegfriedstellung = Hindenburg-Linie)
    • 15.09.1918: Durchbruch der Alliierten auf dem Balkan
    • 26.09.1918: Angriff der Alliierten auf die letzte deutsche West-Verteidungslinie (Hindenburg-Linie) (Maas-Argonnen-Offensive)
    • 27.09.1919: Durchbruch der Alliierten durch die letzte deutsche West-Verteidungslinie (Hindenburg-Linie) (Maas-Argonnen-Offensive)
    • 08.10.1918: Durchbruch der Alliierten durch die Hindenburg-Linie (Britische 5. und 1. Armee)
    • 10.10.1918: Durchbruch der Alliierten durch die Hindenburg-Linie (Britisches Korps unter General Charles Kavanagh bei Le Cateau)
  • 10.08.1918: Ă–sterreichische Friedensforderung
    "[S.13] 10. August. Meldung des Generals von Cramon wird bekannt, daß Kaiser Karl in kategorischer Form erklärt habe, man müsse noch im Laufe des Jahres 1918 unter allen Umständen Frieden schließen. Falls kein allgemeiner Friede zustande käme, müsse er Sonderfrieden schließen."
    Amtliche Urkunden zur Vorgeschichte des Waffenstillstandes 1918; Deutsches Reich / Auswärtiges Amt; Berlin, 1924; II. Vorbereitende Schritte zur Einleitung einer neutralen Vermittlungsaktion; Oesterreich-Ungarn unternimmt trotz Warnung eigenmächtig weitergehende Schritte; Bulgariens Zusammenbruch
    • Österreich initiiert eine Friedenskonferenz (Einladung 14.09.1918) gegen den Widerstand Deutschlands, das Friedensverhandlungen unter Vermittlung der Niederlange befürwortet und vorbereitet
  • 11.08.1918: Ludendorff unterrichtet in Avesnes Wilhelm II. ĂĽber die aussichtslose Lage
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 551] Ich war [...] aber doch besorgt, ob seine Majestät auch die Gesamtlage richtig erkenne. Ich bin beruhigt worden. Der Kaiser sagte mir später, er habe nach dem Scheitern der Offensive im Juli und dem 8. August gewußt, daß der Krieg nicht mehr gewonnen werden könne."
  • 11.08.1918: Ludendorff fordert erstmalig Friedensverhandlungen
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 551] Das KriegfĂĽhren nahm damit, wie ich mich damals ausdrĂĽckte, den Charakter eines unverantwortlichen Hasardspieles an, das ich immer fĂĽr verderblich gehalten habe. Das Schicksal des deutschen Volkes war mir fĂĽr ein GlĂĽcksspiel zu hoch. Der Krieg war zu beendigen."
    • Die Waffenstillstands- und Friedensforderungen gingen vom Militär aus (drohende Eroberung Deutschlands durch die Alliierten):
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919) am 10.10.1918:
    "[S.596] Am Abend kamen noch verschiedene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf kurze Augenblicke zu mir, die mich fragten, ob die Oberste Heeresleitung tatsächlich das Waffenstillstands- und Friedensangebot veranlaßt habe. Ich betonte es besonders scharf, daß dies richtig sei, wie ich es schon in der Pressebesprechung am 9. Oktober habe mitteilen lassen [...]"
    "[S.551] Der 8. August brachte Klarheit fĂĽr beide Heeresleitungen, fĂĽr die deutsche wie fĂĽr die feindliche [...]"
    "[S.8] Bei der ungeheuren Verantwortung, die auf mir ruhte, wünschte ich die Beendigung der Feindseligkeiten; das war gar nicht anders möglich. Oft sprach ich mich in diesem Sinne aus."
    Ludendorffs Friedensforderungen:
    • 11.08.1918
    • 13.08.1918
    • 2x 09.09.1918 (2x "sofort")
    • 14.09.1918 (Zustimmung zur österreichischen Friedensinitiative)
    • 21.09.1918
    • 29.09.1918 ("sofort")
    • 4x 01.10.1918 ("sofort", "binnen 24 Stunden", "binnen 48 Stunden", Hindenburg "binnen 24 Stunden")
    • 02.10.1918 ("binnen 24 Stunden")
    • 03.10.1918 (Hindenburg)
    • 05.10.1918 ("schnell")
    • 09.10.1918: Ludendorff bezeichnet sich als Initiator der Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen
    • 1919: Kriegerinnerungen Ludendorffs: Ludendorff bezeichnet sich als Initiator der Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen
  • 11.08.1918: Ludendorff bietet seinen RĂĽcktritt an, der von Hindenburg, der Regierung und von Wilhelm II. abgelehnt wird
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 18] Unter den starken EindrĂĽcken des 8, August 1918 bot ich Generalfeldmarschall meine Stellung an."
    "[S. 551] Ich hielt es für möglich, daß durch die Ereignisse seit dem 15. Juli das Vertrauen seiner Majestät und des Generalfeldmarschalls zu mir erschüttert wäre. [...] Ich sagte deshalb dem Feldmarschall [...] in hohem Ernste, daß er meine Stellung neu besetzen möchte, wenn er nicht mehr volles Vertrauen zu mir habe oder es sonst für angezeigt erachte. Er lehnte ab. Ebenso besprach ich die Neubesetzung meiner Stelle mit dem Chef des Militärkabinetts, falls gegen meine Person irgendwelche Bedenken vorlägen. Der Kaiser zeigte mir in jenen [S.552] Tagen ganz besonders Vertrauen."
  • 13.08.1918: Ludendorff fordert erneut Friedensverhandlungen
    • Seit 29.08.1917 Generalstabsleitung: Hindenburg (bis Kriegsende) und Ludendorff (bis 26.10.1918)/ Macht bei Ludendorff (faktischer Chef der OHL)
    • Seit 09.07.1918 Außenminister (damals Staatssekretär genannt) Admiral Paul von Hintze
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 552] Am 13. war eine Unterredung zwischen dem Reichskanzler, dem Generalfeldmarschall, Staatssekretär v. Hintze und mir [...] Ich gab ein Bild über die Kriegslage [...] und erklärte, daß es uns nicht mehr möglich sei, den Feind durch Angriff friedenswillig zu machen. [...] [S. 553] [...] wir müssten demnach die Beendigung des Krieges auf diplomatische Weise herbeiführen."
    "[S. 566] [...] seit Mitte August, als von uns die ersten Friedensanregungen gegeben wurden [...]"
    "[S. 566] An und für sich war ich von der Anfrage überrascht, da der Reichskanzler seit dem 13. August unsere Lage eigentlich durchaus kennen mußte; sie war aber erklärlich. Graf Limburg-Stirum hat das, was am 13. und 14. August besprochen war, nicht gekannt."

    Vorausgegangene Friedensinitiativen/ FriedensabschlĂĽsse:
    1915:
    • Jan. - Juni 1915: Vermittlungsversuche der USA durch den Präsidentenberater Edward House
    • 28.-30.04.1915: Internationaler Frauenfriedenskongress (1136 Teilnehmerinnen): Forderung nach sofortigem Kriegsende, internationalem Gerichtshof und Völkerbund
    1916:
    • Juni 1916: 1. deutscher Massenstreik gegen den Weltkrieg ("Liebknechtstreik" nach der Verhaftung von Karl Liebknechtstreik)
    • 1916/17: Kanzler Bethmann-Hollweg: Bemühungen um einen Verständigungsfrieden
    • 06.06.1916 - Ende 1916: Deutscher Nationalausschuss für einen ehrenvollen Frieden (Wedelscher Ausschuss) zur Unterstützung von Kanzler Bethmann-Hollwegs Bemühungen um einen Verständigungsfrieden
    • 12.12.1916: Friedensangebot der Mittelmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn, Osmanisches Reich, Bulgarien). Wird von Großbritannien abgelehnt
    • 18.12.1916: US-Präsident Wilson bietet öffentlich Friedensvermittlung an. Ablehnung der Mittelmächte und der Alliierten.
    1917:
    • März-August 1917: Österr. Friedensinitiative (Sixtus-Affäre) (Ablehnung durch Frankreich)
    • April 1917: 2. deutscher Massenstreik gegen den Weltkrieg ("Aprilstreik" = "Brotstreik")
    • Juni 1917: Sozialistische Friedenskonferenz der zweiten Internationale (u.a. (SPD), (USP)-Teilnahme)
    • 19.07.1917: Friedensresolution des Reichstages zum Abschluss eines Verständigungsfriedens (= Erzbergersche Friedensresolution). Wird vom Kanzler abgelehnt.
    • 15.08.1917: Päpstlicher Friedensplan von Papst Benedikts XV. Wird von Deutschland abgelehnt.
    • 15.12.1917: Waffenstillstand Deutschland/ Russland
    1918:
    • Jan. 1918: Österreichischer Massenstreik gegen den Weltkrieg ("Jännerstreik")
    • Jan. 1918: 3. deutscher Massenstreik gegen den Weltkrieg ("Januarstreik")
    • 03.03.1918: Frieden Ukraine/ Mittelmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn, Osmanisches Reich, Bulgarien) ("Brotfrieden")
    • 03.03.1918: Frieden Russland/ Deutschland (Frieden von Brest-Litowsk)
    • 07.05.1918: Frieden Rumänien/ Mittelmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn, Osmanisches Reich, Bulgarien) (Frieden von Bukarest)
    • 10.08.1918: Beginn österreichischer Friedensinitiative zu einer Friedenskonferrenz (14.09.1918 Einladung zu Friedenskonferenz)
    • 14.08.1918: Wilhelm II. ordnet Friedensverhandlungen an unter Vermittlung der Niederlande, die aber nicht zustande kommen, trotz vorbereitender Gespräche
    • bis Ende Sept. 1918: Vorbereitende Gespräche Deutschland - Niederlande (zugedachte Vermittlerrolle)
    • 27.08.1918: Deutsch-Russische Zusatzverträge
    • 14.09.1918: Vorschlag Friedenskonferrenz durch Österreich-Ungarn: Ablehnung der Alliierten
    • Ende Sept. 1918: Ende Gespräche Deutschland - Niederlande (zugedachte Vermittlerrolle)
    • 29.09.1918: Kapitulation Bulgarien (Waffenstillstand von Thessaloniki)
    • 03.10.-11.11.1918: Friedensverhandlungen Deutschland/ USA
    • 30.10.1918: Kapitulation Türkei (Waffenstillstand von Moudros)
    • 03.11.1918: Kapitulation Österreich-Ungarn (Italienfront) (Waffenstillstand von Villa Giusti)
    • 05.11.1918: Private Friedensvermittlung von Minister Erzberger über die Königin von Holland
    • 08.11.-11.11.1918: Friedensverhandlungen Deutschland/ Alliierte in Compiègne
    • 11.11.1918: Kapitulation Deutschland (Waffenstillstand von Compiègne)
    • 13.11.1918: Kapitulation Ungarn (Militärkonvention von Belgrad)
  • 14.08.1918: Wilhelm II. ordnet Friedensverhandlungen an unter Vermittlung der Niederlande, die aber nicht zustande kommen
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 553] Der Kaiser [...] pflichtete dem Staatsekretär v. Hintze bei und trug ihm auf, eine Friedensvermittlung möglichst durch die Königin der Niederlande einzuleiten.
    "[S. 555] General v. Bartenwerffer erhielt von einer Niederschrift des Staatssekretärs über die Sitzung am 14. August Kenntnis. [...] am 14., als die Herbeiführung von Friedensbesprechungen von Seiner Majestät befohlen wurde, [...]"
  • Bis Ende Sept. 1918: Vorbereitende Gespräche Deutschland - Niederlande (zugedachte Vermittlerrolle)
    "[S.19] Vermerk der Reichskanzlei [...] Vom 18. September und von den folgenden Tagen datieren Telegramme, in denen von Versuchen berichtet wird, die gemacht worden sind, um in Verbindung mit dem österreichischen Schritt die Vermittelung einer neutralen Macht herbeizuführen. Nach einem Telegramm vom 29. August war günstige Aufnahme eines solchen Wunsches zu erwarten. Der jetzt eingeleitete Gedankenaustausch zog sich bis in die letzten Septembertage hin, führte aber nicht zum Ziel."
    Amtliche Urkunden zur Vorgeschichte des Waffenstillstandes 1918; Deutsches Reich / Auswärtiges Amt; Berlin, 1924; II. Vorbereitende Schritte zur Einleitung einer neutralen Vermittlungsaktion; Oesterreich-Ungarn unternimmt trotz Warnung eigenmächtig weitergehende Schritte; Bulgariens Zusammenbruch
    Dagegen Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 568] Ich glaube nicht, daß Staatssefkretär v. Hintze wirklich ernstlich mit dem holländischen Gesandten in Berlin gesprochen hat."
    • Ludendorff äußert sich dazu auch 1919 in seinem Buch "Das Scheitern der neutralen Friedensvermittlung August/September 1918"
  • 21.08.1918: Der AuĂźenminister (damals Staatssekretär genannt) informiert die ParteifĂĽhrer (u.a. Ebert, Stresemann) ĂĽber die aussichtslose militärische Lage und den Beginn der Friedensinitiative
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S.554] Diese wurden für den 21. in das Reichsamt des Inneren gebeten. In der hier stattfindenden Unterredung legte Staatssekretär v. Hintze die miltär-politische Lage dar und kam in Übereinstimmung mit dem in Spaa Gehörten zu dem Schluß, daß der Krieg so bald wie möglich liquidiert werden müsse. Er erklärte, er werde alle Fäden anknüpfen, um zum Frieden zu kommen."
  • August 1918: Erste Zersetzungerscheinungen der deutschen Armee
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S.564] Die DrĂĽckebergerei an der Front wuchs. Viele aus der Heimat zurĂĽckgekehrte Urlauber waren dabei. Die UrlaubsĂĽberschreitungen nahmen zu, die Kampflinien wurden dĂĽnner besetzt."
  • 22.08.1918: Luftbombardierung von Köln durch Alliierte
  • 26.08.1918: Abgewehrte Luftbombardierung von Köln, Koblenz, Frankfurt a.M., Karlsruhe, Pirmasens
  • 27.08.1918: Deutsch-Russische Zusatzverträge
  • 29.08.1918: Niederlande äuĂźern sich positiv ĂĽber mögliche Vermittlerrolle
    "[S.19] [...] Nach einem Telegramm vom 29. August war gĂĽnstige Aufnahme eines solchen Wunsches zu erwarten. [...]"
    Amtliche Urkunden zur Vorgeschichte des Waffenstillstandes 1918; Deutsches Reich / Auswärtiges Amt; Berlin, 1924; II. Vorbereitende Schritte zur Einleitung einer neutralen Vermittlungsaktion; Oesterreich-Ungarn unternimmt trotz Warnung eigenmächtig weitergehende Schritte; Bulgariens Zusammenbruch
  • 09.09.1918: Ludendorff bestätigt dem österreichischen Kaiser seine Forderung nach sofortigen Friedensverhandlungen:
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 567] Es wurde erwidert, [...] daß wir aber für einen sofortigen Friedensschritt wären; [...]"
  • 09.09.1918: Ludendorff unterrichtet den AuĂźenminister (damals Staatssekretär genannt) ĂĽber die militärische Lage:
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 567] Staatssekretär v. Hintze wurde über die Kriegslage eingehend unterrichtet. Er drahtete als Ergebnis der Besprechung am 9. September aus Spaa an das Auswärtige Amt, [...]"
    • Breits am 13.08.1918 wurde der Außenminister die aussichtslose militärische Lage von Ludendorff informiert
  • 09.09.1918: Ludendorff bestätigt dem AuĂźenminister die Bereitschaft nach sofortigen Friedensverhandlungen:
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 567] Er drahtete als Ergebnis der Besprechung am 9. September aus Spaa an das Auswärtige Amt, daß Seine Majestät und die oberste Heeresleitung mit sofortiger Demarche bei der Königin der Niederlande einverstanden wären, [...]"
  • 09.09.1918: MiĂźlungene Rede von Wilhelm II. vor Krupp-Arbeitern in Essen
    • Wehrzersetzen jeglichen Standes wird drastisch gedroht
    • Vorwegnahme der Goebbelschen Totaler-Kriegs-Rhetorik:
    "[...] Wer also unter euch entschlossen ist, dieser meiner Anforderung nachzukommen, wer das Herz auf dem rechten Fleck hat, wer die Treue halten will, der stehe jetzt auf und verspreche mir an Stelle der gesamten deutschen Arbeiterschaft: Wir wollen kämpfen und durchhalten bis zum letzten. Dazu helfe uns Gott. Und wer das will, der antworte mit Ja!"
    • Die Rede wird geschönt als Plakat verbreitet. Die Originalrede ist nicht überliefert.
    • Wird z.T. als letzte öffentliche Ansprache von Wilhelm II. bezeichnet. Am 24.09. hielt Wilhelm II. eine weitere Rede in Kiel.
    • Anschließend: Presseattacken auf Wilhelm II.
  • 12.09.1918: Alliierte lehnen Friedensverhandlungen unter Vermittlung ab
    "[S.17] Die Gründe dafür seien uns bekannt, Burian werde darin bestärkt durch Mitteilung Schweizer Gesandten an türkischen Botschafter, wonach Schweiz kürzlich Friedensfühler bei Entente ausgestreckt und von dieser Antwort erhalten habe, daß Mediation neutraler Macht als unfreundlicher Akt betrachtet [S.18] werden würde. [...]"
    Amtliche Urkunden zur Vorgeschichte des Waffenstillstandes 1918; Deutsches Reich / Auswärtiges Amt; Berlin, 1924; II. Vorbereitende Schritte zur Einleitung einer neutralen Vermittlungsaktion; Oesterreich-Ungarn unternimmt trotz Warnung eigenmächtig weitergehende Schritte; Bulgariens Zusammenbruch
  • 14.09.1918: Ă–sterreichische Einladung zu einer Friedenskonferenz: Ablehnung durch Alliierte
    • Die USA lehnen die Einladung ½ Stunde nach Eintreffen der Note am 18.09.1918 ab
  • 15.09.1918: Durchbruch der Alliierten auf dem Balkan. Kriegsentscheidende militärische Niederlage: Reserven der Westfront mĂĽssen auf den Balkan verlegt werden. AnschlieĂźende Kapitulation der deutschen VerbĂĽndeten Bulgarien und TĂĽrkei. Damit bestand auch die Möglichkeit, dass die Alliierten evt. ĂĽber den Balkan auf Ă–sterreich/ Deutschland vorstoĂźen konnten.
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 582] Am 28. September 6 Uhr nachmittags ging ich zum Generalfeldmarschall in dessen Zimmer [...]. Ich legte ihm meine Gedanken über ein Friedens- und Waffenstillftandsangebot vor. Die Lage könne sich durch die Verhältnisse auf dem Balkan nur noch verschlechtern, auch wenn wir uns an der Westfront hielten. Wir hätten jetzt die [S. 583] eine Aufgabe, ohne Verzug klar und bestimmt zu handeln. Der Generalfeldmarschall hörte mich bewegt an. Er antwortete, er habe mir am Abend das gleiche sagen wollen, auch er hätte sich die Lage dauernd durch den Kopf gehen lassen und hielte den Schritt für notwendig. [...]"
    Hindenburg an den Kanzler (03. 10. 1918):
    "[...] [2]Infolge des Zusammenbruchs der mazedonischen Front, der dadurch notwendig gewordenen Schwächung unserer Westreserven und infolge der Unmöglichkeit, die in den Schlachten der letzten Tage eingetretenen sehr erheblichen Verluste zu ergänzen, besteht nach menschlichem Ermessen keine Aussicht mehr, dem Feinde den Frieden aufzuzwingen. [...]"
  • 16.09.1918: Luftbombardierung von Paris durch Deutschland
  • 18.09.1918: USA-Ablehnung der österreichischen Friedenskonferenz (Einladung vom 14.09.1918) ½ Stunde nach Eintreffen der Note
  • 21.09.1918: Ludendorff fordert von der Regierung die Aufnahme von Friedensverhandlungen mit den USA
    Der Vertreter des Auswärtigen Amts im Großen Hauptquartier (Kurt von Lersner) an das Auswärtige Amt:
    "[1]General Ludendorff fragte mich, ob Euere Exzellenz gedächten, durch Fürst Hohenlohe-Langenburg in Bern an Amerika wegen Friedensverhandlungen heranzutreten."
    • Die Abreise vom Hauptquartier von Wilhelm II. dürfte am oder vor dem 21.09.1918 erfolgt sein, da Ludendorff die Waffenstillstandsinitiative erst bei Abwesenheit des Kaisers gestartet haben dürfte, da dieser erst bei seiner Rückkehr mit Ludendorffs Forderung konfrontiert wurde.
  • 21. - 24.09.1918: Das Auswärtige Amt trifft Vorbereitungen fĂĽr die Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen mit den USA
  • 23.09.1918: RĂĽcknahme (durch Ludendorff) des bereits gegebenen Bombardierungsbefehls von Paris und London mit neuen, verheerenden Brandbomben
    • Weiterhin Luftbombardierung von Paris, aber nicht von London aufgrund der Witterung
    • Letzter Artilleriebeschuss von Paris am 08./09.08.1918 vor dem deutschen Rückzug
  • 24.09.1918: Das Auswärtige Amt bestätigt getroffene Vorbereitungen fĂĽr die Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen mit den USA:
    Das Auswärtige Amt an den Vertreter des Auswärtigen Amts im Großen Hauptquartier (Kurt von Lersner):
    "[1]Vorbereitungen fĂĽr AnknĂĽpfung mit Amerika sind getroffen."
  • 24.09.1918: Rede Wilhelm II. in Kiel: Fortsetzung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges
    • Wilhelm II. befand sich seit dem 10.09.1918 im Hauptquartier im belgischen Spa. Am 24. - 26.09.1918 unternahm Wilhelm II. einen Flottenbesuch in Kiel und Eckernförde und hielt dabei am 24.09.1918 in Kiel eine Rede, damit seine letzte öffentliche Ansprache als Kaiser (Norddeutsche Allgemeine Zeitung, 26.09.1918, Morgen-Ausgabe). Zudem besuchte er in Kassel die dort residierende Kaiserin, die sich dort von einem Schlaganfall erholte. Am 29.09.1918 traf er wieder im Hauptquartier im belgischen Spa ein, wo dann um 10 Uhr die "Konferenz von Spa" begann, in der Ludendorff den sofortigen Waffenstillstand forderte.
    • In seiner Kieler Rede vom 24.09.1918 propagierte Wilhelm II. als Oberbefehlshaber die Fortsetzung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges:
    Wilhelm II. laut Norddeutscher Allgemeiner Zeitung am 24.09.1918:
    "[...] und forderte zum SchluĂź auf, dafĂĽr zu sorgen, den U-Boot-Krieg in voller Wirksamkeit zu erhalten [...]
    • Uneingeschränkter U-Boot-Krieg (Versenkung auch neutraler und ziviler Schiffe) 18.02.1915 - 04.05.1916 (Abbruch auf Druck der USA nach Versenkung amerikanischer Schiffe), Wiederaufnahme am 01.02.1917, USA-Kriegseintritt am 06.04.1917 als Reaktion
    • Unklar, wieso die Rede von Wilhelm II. am 10.09.1918 vor Krupparbeitern als seine letzte öffentliche Ansprache gilt und nicht die Kieler Rede vom 24.09.1918.
  • 25.09.1918: 4. Wilson Rede mit weiteren 5 Friedenspunkten. Damit insgesamt 27 US-Forderungen vom 08.01.1918 - 25.09.1918. Zusätzlich hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt.
    • US-Bedingungen: 27 Punkte (14 Punkte 08.01.1918, 4 Punkte 11.02.1918, 4 Punkte 04.07.1918, 5 Punkte 27.09.1918) plus den späteren Bedingungen der 1. - 4. Wilson-Note. Zusätzlich hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt.
    • Beinhaltet u.a. die deutsche Abtretung von Elsaß-Lothringen und preußischer Ostprovinzen, Reparationszahlungen, Demokratisierung, andererseits auch das Selbstbestimmungsrecht der Völker
    âž˝ Die 27 Punkte
  • 26.09.1918: Der Generalstab informiert den AuĂźenminister (damals Staatssekretär genannt) ĂĽber die Aussichtslosigkeit der Lage
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 580] [...] ließ ich den Staatssekretär v. Hintze am 26. September bitten, nach Spaa zu kommen."
    • Bereits am 13.08.1918 und 09.09.1918 war der Außenminister über die aussichtslose militärische Lage von Ludendorff informiert worden
  • 26.09.1918: Beginn einer neuen alliierten GroĂźoffensive (Maas-Argonnen-Offensive), die bis zum Waffenstillstand vom 11.11.1918 anhält: Angriff auf die letzte deutsche Verteidungslinie
  • Ende September 1918: Ludendorff bezeichnet die militärische Lage wiederholt als äuĂźerst kritisch
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 570] Diese Verhandlungen zogen sich bis Oktober hin. Die Lage war ungemeint ernst geworden."
  • 28.09.1918: Der Generalstab fordert Parlamentarisierung (Forderung Ludendorff im Namen der OHL an den Kanzler Graf Hertling)
  • 28.09.1918: Besprechung des Auswärtigen Amtes: Neue Regierung Grundvoraussetzung fĂĽr Frieden
    "[1]Wichtigste Voraussetzung für die Einleitung des Friedens ist die sofortige Bildung einer neuen Regierung auf breiter nationaler Basis auf freie Initiative Seiner Majestät des Kaisers. [2]Hierzu wäre erwünscht, daß möglichst schon morgen abend ein Telegramm in Berlin eintrifft, das die Annahme der von Graf Hertling erbetenen Demission mitteilt und den Vizekanzler von Payer beauftragt, dem Kaiser sofort wegen der Person des neuen Kanzlers und der Zusammensetzung der neuen Regierung Vorschläge zu machen. [3]Das neue Kabinett soll alle Kräfte des Volkes auf breitester nationaler Grundlage zusammenfassen und der Verteidigung des Vaterlandes nutzbar machen. [4]Um die Erreichung dieses Zieles zu sichern, soll der Vizekanzler auf ausdrücklichen Wunsch des Kaisers das Präsidium des Reichstages und die Parteiführer hören und im engsten Einvernehmen mit der Volksvertretung seine Vorschläge ausarbeiten. [...]"
  • 28.09.1918, 18:00: Ludendorff teilt Hindenburg mit, er werde am nächsten Tag einen Waffenstillstand fordern. Zustimmung Hindenburgs.
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 582] Am 28. September 6 Uhr nachmittags ging ich zum Generalfeldmarschall in dessen Zimmer [...]. Ich legte ihm meine Gedanken über ein Friedens- und Waffenstillftandsangebot vor. Die Lage könne sich durch die Verhältnisse auf dem Balkan nur noch verschlechtern, auch wenn wir uns an der Westfront hielten. Wir hätten jetzt die [S. 583] eine Aufgabe, ohne Verzug klar und bestimmt zu handeln. Der Generalfeldmarschall hörte mich bewegt an. Er antwortete, er habe mir am Abend das gleiche sagen wollen, auch er hätte sich die Lage dauernd durch den Kopf gehen lassen und hielte den Schritt für notwendig. [...]
    Der Generalfeldmarschall und ich trennten uns mit festem Händedruck [...]. Jetzt waren wir uns in der Auffassung einig, daß es unsere Pflicht sei, unsere Namen für diesen Schritt herzugeben, den zu vermeiden wir alles Erdenfliche getan hatten.
    Die Grundlage für die Beratung mit dem Staatssekretär v. Hintze war durch die Besprechung zwischen dem Generalfeldmarschall und mir am 28. September auch äußerlich festgestellt."
  • 29.09.1919: RĂĽckkehr des Kaisers ins Hauptquartier im belgischen Spa nach einem Flottenbesuch.
    • Wilhelm II. befand sich seit dem 10.09.1918 im Hauptquartier im belgischen Spa und war zwischenzeitlich zu einem Flottenbesuch nach Kiel unterwegs
  • 29.09.1919, 10 Uhr: Konferenz von Spa des Generalstabs mit Kaiser und AuĂźenminister
  • 29.09.1918: Konferenz von Spa ab 10 Uhr: Aufruf des Generalstabs (Ludendorff im Namen der OHL) zu sofortigen Friedensverhandlungen mit Wilson = Eingeständnis der deutschen Niederlage durch den Generalstab. Die Waffenstillstandsverhandlungen beginnen erst ĂĽber einen Monat später am 08.11.1918. Das Waffenstillstandsgesuch ergeht am 03.10.1918/ Eintreffen in Washington am 05. oder 06.10.1918. AnschlieĂźender Notenaustausch zur Festlegung der Voraussetzungen fĂĽr die Aufnahme von Waffenstillstandverhandlungen.
    Ludendorff laut AuĂźenminister Hintze:
    "[...] Sieg wäre ausgeschlossen, die Lage der Armee verlange vielmehr sofortigen Waffenstillstand, um einer Katastrophe vorzubeugen [...]"
    • Bereits seit dem 11.08.1918 hatte Ludendorff wiederholt Waffenstillstand und Friendsverhandlungen gefordert (s. 11.08.1918)
    • Die zwei österreichischen und deutschen Friedensinitiativen (Friedenskonferenz/ Vermittlungsvermittlungen durch die Niederlande) waren ca. eine Woche zuvor gescheitert.
    • Jetzt am 29.09.1919 fordert Ludendorff sofortigen Waffenstillstand
    • 2 Tage später, am 01.10.1918, wird erneut ein Waffenstillstand innerhalb von 24 Stunden gefordert
    Hindenburg an den Kanzler am 03.10.1918:
    "[1]Die Oberste Heeresleitung bleibt auf ihrer am Sonntag, den 29. September d.J., gestellten Forderung der sofortigen Herausgabe des Friedensangebotes an unsere Feinde bestehen. [...]"
    Dagegen Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S.589] Der Generalfeldmarschall hat zu der vorstehend erwähnten Tatsache einer Friedensforderung vom vom 29. September den handschriftlichen Ver[S.590]merk gemacht, daß dabei nur an die Anbahnung eines ehrenvollen Friedens gedacht war."
  • 29.09.1918: Kaiser und Kronrat billigen Ludendorffs Ansinnen auf Waffenstillstand und Parlamentarisierung
    Das Auswärtige Amt an die Botschafter in Wien und Konstantinopel am 29.09.1918:
    "[1]Bitte dortiger Regierung vertraulich mitteilen, daß die Kaiserliche Regierung vorschlägt, Präsident Wilson Frieden anzubieten auf Grund seiner 14 und 4 Punkte vom 8. Januar und seiner 4 Leitsätze vom 11. Februar und ihn einzuladen, Friedenskonferenz nach Washington zu berufen unter Aufforderung zu sofortigem Waffenstillstand. [...]"
  • 29.09.1918: RĂĽcktritt von Kanzler Graf Hertling
  • September 1918: FĂĽhrende Militärs unterstĂĽtzen die Waffenstillstandsforderung von Ludendorff
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S.590] Ich habe nach dem 29. September mit vielen Chefs ĂĽber das Angebot gesprochen. Die Herren, die die Gesamtlage ĂĽbersahen, hielten es fĂĽr richtig, [...]"
  • 30.09.1918: Parlamentarisierungs­erlass von Wilhelm II.
    "[1]Ich wünsche, daß das deutsche Volk wirksamer als bisher an der Bestimmung der Geschicke des Vaterlandes mitarbeite. [2]Es ist daher mein Wille, daß Männer, die von dem Vertrauen des Volkes getragen sind, in weiterem Umfang teilnehmen an den Rechten und Pflichten der Regierung."
  • 01.10.1918, morgens: Ludendorff offenbart die militärische Niederlage. Ansprache Ludendorffs vor seinen Stabsoffizieren:
    Ludendorff laut Generalstabsoffzier Oberst von Thaer (TagebĂĽcher):
    "[...] Die O.H.L. und das deutsche Heer seien am Ende; der Krieg sei nicht nur nicht mehr zu gewinnen, vielmehr stehe die endgültige Niederlage wohl unvermeidbar bevor. Bulgarien sei abgefallen. Österreich und die Türkei, am Ende ihrer Kräfte, würden wohl bald folgen. [...]
    So sei vorauszusehen, daß dem Feinde schon in nächster Zeit mit Hilfe der kampffreudigen Amerikaner ein großer Sieg, ein Durchbruch in ganz großem Stile gelingen werde, dann werde dieses Westheer den letzten Halt verlieren und in voller Auflösung zurückfluten über den Rhein und werde die Revolution nach Deutschland tragen. [...]"
    • ca. 2 Mio US-Soldaten im 1. Weltkrieg
    • Erste Niederlage Preußens seit 1806 (Schlacht bei Jena und Auerstedt)
    • Auch in seinen Kriegserinnerungen (1919) bezeichnet Ludendorff den Kriegsausgang als Niederlage:
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S.595] Wie jedesmal nach der Niederlage eines Heeres, [...]"
  • 01.10.1918, morgens: Ludendorff berichtet ĂĽber Auflösungserscheinung der Fronttruppen. Ansprache Ludendorffs vor Offizieren:
    Ludendorff laut Generalstabsoffzier Oberst von Thaer (TagebĂĽcher):
    "[...] Unsere eigene Armee sei leider schon schwer verseucht durch das Gift spartakistisch-sozialistischer Ideen. Auf die Truppen sei kein Verlaß mehr. Seit dem 8. 8. sei es rapide abwärts gegangen. Fortgesetzt erwiesen Truppenteile sich so unzuverlässig, daß sie beschleunigt aus der Front gezogen werden müßten. Würden sie von noch kampfwilligen Truppen abgelöst, so würden diese mit dem Ruf "Streikbrecher" empfangen und aufgefordert, nicht mehr zu kämpfen. Er könne nicht mit Divisionen operieren, auf die kein Verlaß mehr sei. [...]"
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919), Kapitel: Der Endkampf im Sommer und Herbst 1918:
    "[S.564] Die Drückebergerei an der Front Wuchs. Viele aus der Heimat zurückgekehrte Urlauber waren dabei. Die Urlaubsüberschreitungen nahmen zu, die Kampflinien wurden dünner besetzt." "[S.565] Geist und Stimmung im Heer und in der Heimat beschäftigten mich dauernd im höchsten Maße. Als uns der Kriegsminister im August in Avesnes besuchte, hatte ich ihm Offiziere aus der Front zugeführt, die ihn endlich von dem schlechten Einfluß auf die Mannszucht überzeugen sollten. Er wie auch die anderen führenden Männer des Kriegsministeriums sträubten sich stets gegen diese Erkenntnis, jedenfalls gegen die volle Bedeutung dieser Tatsache. Auch dieser Besuch fruchtete nichts, trotz meiner dringenden Einsprache auf den Minister."
  • 01.10.1918, morgens: Beginn der DolchstoĂźlegende. Ansprache Ludendorffs vor Offizieren: Die Regierung sei Schuld an der Niederlage, nicht das Militär.
    Ludendorff laut Generalstabsoffzier Oberst von Thaer (TagebĂĽcher):
    "Ich habe aber S.M. gebeten, jetzt auch diejenigen Kreise an die Regierung zu bringen, denen wir es in der Hauptsache zu danken haben, daĂź wir so weit gekommen sind. [...] Sie sollen die Suppe jetzt essen, die sie uns eingebrockt haben."
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919), Kapitel: Der Endkampf im Sommer und Herbst 1918:
    "[S.570] Ich war in die Oberste Heeresleitung berufen worden, nicht um den Frieden zu schlieĂźen, sondern um den Krieg zu gewinnen, und hatte an nichts anderes als daran gedacht."
  • 01.10.1918: OHL-Forderung nach einem Waffenstillstand binnen 24 Stunden
    Kanzler Max von Baden:
    "Die militärischen Autoritäten erwiderten mir darauf, [...] die Lage der Front erfordere binnen 24 Stunden ein Waffenstillstandsangebot. Wenn ich es nicht abgäbe, müßte es die alte Regierung herausbringen. Darauf entschloß ich mich, die neue Regierung zu bilden und das nunmehr unvermeidlich gewordene Waffenstillstandsangebot mit dem Namen der neuen, unbelasteten Regierung zu unterstützen."
  • 01.10.1919: Ludendorff fordert sofortiges Waffenstillstandsangebot Deutschlands
    Der Vertreter des Auswärtigen Amts im Großen Hauptquartier (Werner von Grünau) an das Auswärtige Amt:
    "[1]General Ludendorff sagte mir eben in Gegenwart von Oberst Heye und Lersner, Euerer Exzellenz seine dringende Bitte zu übermitteln, das Friedensangebot sofort hinausgehen zu lassen und damit nicht erst bis zur Bildung der neuen Regierung zu warten, die sich verzögern könne.
    [2]Heute hielte die Truppe noch und wir seien noch in einer würdigen Lage, es könne aber jeden Augenblick ein Durchbruch erfolgen und dann käme unser Angebot im allerungünstigsten Moment. [3]Er käme sich vor wie ein Hasardspieler, und es könne jederzeit irgendwo eine Division versagen. [...]"
  • 01.10.1918: Ludendorff-Forderung nach einem Waffenstillstand binnen 48 Stunden

    Der Vertreter des Auswärtigen Amtes im Grossen HauptquartierLegationsrat Freiherr von Lersner
    an das Auswärtige Amt
    Telegramm
    Aufgegeben: 2.10., 12 Uhr 10 vorm . — Angekommen : 12 Uhr 30 vorm.
    "GroĂźes Hauptquartier, den 1 . Oktober 1918
    [1]General Ludendorff erklärte mir, daß unser Angebot von Bern aus sofort nach Washington weitergehen müsse. [2]48 Stunden könne die Armee nicht noch warten. [3]Er (Wort fehlt, wohl „bäte“) Euere Exzellenz dringendst, alles zu tun, damit das Angebot auf allerschnellste Weise durchkäme.
    [4]Ich wies deutlich darauf hin, daß der Feind trotz aller Beschleunigung kaum vor Ablauf einer Woche antworten werde. [5]Der General betonte, daß alles darauf ankäme, daß das Angebot spätestens Mittwoch nacht oder Donnerstag früh in Händen der Entente sei, und bittet Euere Exzellenz, alle Hebel dafür in Bewegung zu setzen. [6]Er glaube, daß zur Beschleunigung vielleicht die Note von der schweizerischen Regierung durch Funkspruch von Nauen an den Adressaten mit Schweizer Chiffre gegeben werden könne.
    gez. Lersne"
    Dagegen Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S.588] Wie der Gedanke hat enstehen können, ich habe gesagt: "Der Waffenstillstand müsse in 24 Stunden abgeschlossen werden, sonst bräche die Front zusammen", ist mir unerfindlich. Zwischen meiner Besprechung am 29. September und dem Vortrage des Frhrn. v. dem Busche am 2. Oktober, die beide dem Sinn nach sich decken, liegen keine kriegerischen Ereignisse, die ein Schwanken meiner Anschauungen in der Zwischenzeit hätten hervorrufen können."
  • 01.10.1918: Hindenburg-Forderung nach einem Waffenstillstand binnen 24 Stunden
    Der Chef des Generedstabes des Feldheeres Generalfeldmarschall von Hindenburg an den Vizekanzler von Payer
    Telegramm
    Abgegangen: 1 Uhr 30 nachm. — Angekommen : 2 Uhr nachm.
    "GroĂźes Hauptquartier, 1 . Oktober 1918
    An
    Major Frhr. v. d . Bussche
    fĂĽr den Vizekanzler von Payer
    [1]Wenn bis heute abend 7 bis 8 Uhr Sicherheit vorhanden ist, daß Prinz Max von Baden die Regierung bildet, so bin ich mit dem Aufschub bis morgen vormittag einverstanden. [2]Sollte dagegen die Bildung der Regierung irgendwie zweifelhaft sein, so halte ich die Ausgabe der Erklärung an die fremden Regierungen heute nacht für geboten."
    gez . von Hindenburg"
    Notiz ĂĽbergeben an Exzellenz von Payer. 1. Oktober, 2 Uhr nachm.
    gez. v. d. Bussche
  • 01.10.1918: Wilhelm II.: Waffenstillstandsangebot erst durch neue Regierung
    Der Vertreter des Auswärtigen Amts im Großen Hauptquartier (Werner von Grünau) an das Auswärtige Amt:
    "[1]Seine Majestät sind mit Euer Exzellenz der Meinung, daß fraglicher Schritt erst durch neue Regierung erfolgen soll."
  • 01.10.1918: Max von Baden nimmt den Auftrag zur Regierungsbildung an
  • 02.10.1918: Der Generalstab bezeichnet die Lage als aussichtlos
    Vortrag des OHL-Vertreters vor den Fraktionsvorsitzenden:
    "[...] Die Kämpfe der letzten sechs Tage sind trotz Einbuße an Gefangenen und Gerät siegreich bestanden. [...]
    [...] Trotzdem mußte die Oberste Heeresleitung den ungeheuer schweren Entschluß fassen, zu erklären, daß nach menschlichem Ermessen keine Aussicht mehr besteht, dem Feinde den Frieden aufzuzwingen. [...]
    [...] Diese Erkenntnisse und Ereignisse ließen in dem Herrn Generalfeldmarschall und General Ludendorff den Entschluß reifen, Seiner Majestät dem Kaiser vorzuschlagen, zu versuchen, den Kampf abzubrechen, um dem deutschen Volke und seinen Verbündeten weitere Opfer zu ersparen. [...]
    [...] Deshalb darf keine Zeit verloren gehen. Jede 24 Stunden können die Lage verschlechtern und dem Gegner Gelegenheit geben, unsre augenblickliche Schwäche klar zu erkennen. [...]"

  • Ereignisse K­abinett Baden (03.10.1918) bis Provisorische Regierung (K­abinett Ebert) (10.11.1918):
  • 03.10.1918: Neuer Reichskanzler fĂĽr 5 Wochen: Max von Baden (parteilos) (liberaler Kaiserverwandter, Thronfolger GroĂźherzogtum Baden)
    • 1817 war Max von Baden bereits Kanzleraspirant
    • Seit 1917 wurde Max von Baden als einer der wenigen von der Militärischen Stelle des Auswärtigen Amtes schriftlich und mündlich über die aktuellen Ereignisse informiert.
    • Unklar, wieso ein zukünftiger Monarch, Thronfolger in einem der 8 großen Länder des Reiches, zudem Kaiserverwandter (bezeichnete sich selbst als "Freund und Verwandter" des Kaisers), hochadelig mit Abstammung vom preußischen König, Zaren (ein Romanow-Enkel und Zaren-Urenkel), englischen, schwedischen, norwegischen, bayerischen König, württembergischen Herzog, der französischen Kaiserin und von Napoleons Stief- und Adoptivsohn, aber auch einer Kammerfrau, ohne Regierungserfahrung und mit geringer politischer Erfahrung (Vorsitzender der 1. Kammer des Badischen Landtages) zum Kanzler ernannt wurde, der zudem als Homosexueller erpressbar (vgl. Eulenburg-Affäre 1906) und nach damaligem Strafgesetzbuch ein Straftäter war und auf der Kriminellenliste Homosexueller der Berliner Polizei stand, die Regierung somit jederzeit stürzbar war, und zudem Max von Baden nicht besonders belastbar war (Nervenzusammenbruch 1914 im Hauptquartier (gehörte zum Stab des Generalkommandos des 14. Armeekorps) und anschließende Rückkehr vom Kriegsschauplatz nach Baden, damit Frontdienstverweigerer)
    • Unklar, worauf sich die Max von Baden nachgesagte nationale und internationale Reputation bezieht. Laut Frankfurter Zeitung vom 03.10.1918 beruht dies einzig auf seinen 3 gedruckten Reden.
    • Unklar, wieso eine - auch in politischen Kreisen - unbekannte Persönlichkeit angesichts der äußerst schwierigen Lage zum Kanzler ernannt wurde
    Frankfurter Zeitung (Abendausgabe 03.10.1918):
    "Die politische Öffentlichkeit kennt von diesem Präsidenten der badischen Ersten Kammer eigentlich nichts als drei Reden, die er im Dezember 1917, im Februar und August 1918 gehalten hat."
    Scheidemann 01.10.1918:
    "Alle unsere Freunde haben uns erklärt, daß er ein naives Kind sei. Er hat ein paar gute Reden gehalten, weiter weiß man nichts."
    • Unklar, wieso Max von Baden aufgrund seiner mangelnden politischen Erfahrung und angesichts der äußerst schwierigen Lage das Amt annahm
    Max von Baden (Brief an Conrad HauĂźmann 17. 12. 1917):
    "Ich bin kein Politiker, jedenfalls nicht nach der technischen Seite."
    Scheidemann 01.10.1918:
    "Er soll ein prachtvoller Mensch sein, aber von Politik soll er nichts verstehen."
    • Unklar, wieso ein parteiloses Nichtreichstagsmitglied statt eines Fraktions- oder Parteivorsitzenden die Parlamentarisierung verkörpern sollte
    • Unklar, wieso bei der geplanten Demokratisierung das Militär einer Regierung mit einem Kanzler als Frontdienstverweigerer mit bekannter Homosexualität unterstellt werden sollte, obwohl führende Militärs dies ablehnten, wie z.B. der ehemalige Kriegsminister und bis Kriegsende aktiver Westfrontgeneral Karl von Einem und Oberbefehlshaber Hindenburg, der 1932 die Ernennung Hitlers zum Kanzler auch aufgrund der Homosexualität Röhms abgelehnt haben soll.
    • Karl von Einem: "Wer hätte an den Bademax gedacht und nicht gelacht!", ebenso Feststellung der Unvereinbarkeit von Homosexualität und Militär in seiner Reichstagsrede 1907
    • Hindenburg nach Plünder (Tagebücher 1932): "Der Reichspräsident hätte eben absolut nicht gewollt, den Nazi den Kanzlerposten zu lassen. Vor dem "böhmischen Gefreiten" hätte er keinerlei Respekt, und es sei ihm geradezu widerlich gewesen, jetzt auch noch seinerseits dem "Hinterlader" (Hauptmann Röhm) die Hand geben zu müssen.​"
    • Unklar, worauf sich die Max von Baden nachgesagte liberale Gesinnung bezieht. Ende 1917/ Anfang 1818 äußert er sich noch antdemokratisch und monarchistisch und lehnt einen Verständigungsfrieden (Friedensresolution des Reichstages vom 19.07.1917 zum Abschluss eines Verständigungsfriedens) ab (in 3 Briefen vom 17.12.1917 (an Conrad Haußmann), 12.01.1918 (an Alexander zu Hohenlohe-Schillingsfürst) und 1917 (an Hans von Haeften)):
    Max von Baden (Brief an Conrad HauĂźmann 17.12.1917):
    "Ich sehe im allgemeinen, gleichen, geheimen Wahlrecht kein Allheilmittel und bin entschieden nicht fĂĽr ein Weitergehen in Dingen des sog. parlamentarischen Systems. Ein Kampf um dieses System halte ich jetzt einfach fĂĽr verderblich. Was auf diesem Boden notwendig ist, habe ich mit den Worten "vertrauensuchender Einheitswille von Krone und Volk" bezeichnet. Es darf nicht zu einer Machtfrage gemacht werden, sondern nur unter dem Gesichtspunkt besserer Arbeitsleistung und Vermehrung nationaler Kraft betrachtet werden. Das ist das Ziel, alles andere von Ăśbel.
    [...]
    Mit einem Wort: Mitarbeit des Volkes, aber AusschluĂź der Massenherrschaft und Demagogie."
    Max von Baden (Brief an an Alexander zu Hohenlohe-SchillingsfĂĽrst 12.01.1918):
    "Da ich den westlichen Parlamentarismus fĂĽr Deutschland und Baden ablehne, [...]"
    Max von Baden (Brief an an Alexander zu Hohenlohe-SchillingsfĂĽrst 12.01.1918):
    "[...] im Gegensatz zu der sogenannten Friedensresolution, die ein scheußliches Kind der Angst und der Berliner Hundstage war, wünsche ich möglichst große Vergütungen in irgend welcher Form, damit wir nach dem Kriege nicht zu arm werden."
    • Unklar, wieso ein Kanzler ausgesucht wurde, der den US-Präsidenten Wilson Ende 1917 scharf persönlich angegegriffen hatte, wobei die Rede sogar im Druck erschien. Max von Baden hatte Wilson abgesprochen, für Menschlichkeit, Demokratie, Freiheit und kleinere Nationen zu stehen, und ihn u.a. für den Tod tausender deutscher Kriegsgefangener als verantwortlich bezeichnet; Max von Baden war Ehrenpräsident der deutsch-amerikanischen Kriegsgefangenenhilfe und des Badischen Roten Kreuzes. (Rede vom 14.12.1917, S. 4-5, gedruckt in: "Deutschlands moralische Aufgabe im Weltkrieg: Zwei Kundgebungen des Prinzen Max von Baden", Weimar 1918).
    Prinz Max von Baden, Rede 14.12.17
    "[S.4] Ich stelle die Frage: Hat der Präsident der Vereinigten Staaten ein Recht, als Weltenricher aufzutreten?
    Präsident Wilson hat kein Recht, im Namen der Menschlichkeit zu kämpfen. [...]
    Präsident Wilson hat kein Recht, im Namen der Demokratie und der Freiheit zu spechen, [...]
    [S.5] Präsident Wilson hat kein Recht, im Namen der kleinen Nationen zu kämpfen, [...]"
    Prinz Max von Baden, Rede 14.12.17
    "[S.4] Präsident Wilson hat ferner den übernommenen Schutz unserer Kriegsgefangenen in Russland lässig und herzlos verwalten lassen. Unter dem alten Regime sind in Rußland unsere Kriegsgefangenen zu Tausenden elendig umgekommen, ohne daß Amerika sich seiner ungeheuren Druckmittel bedient hätte, um eine Besserung zu erzwingen. Auch in Frankreich dultete Amerika, daß die Grausamkeit des Volkes unseren Landsleuten jede erdenkliche Qual und Schande auferlegte."
    • Unklar, wieso Weltkriegsgeneral (a.D. 1914, Frontbesuche noch 1917) mit langer Militärkarriere als Kanzler ausgesucht wurde
    • Unklar, wieso davon ausgegangen werden konnte, dass Max von Baden von den Alliierten nicht als weitere Kaisermarionette eingeschätzt werden würde
    • Als Hintergrund wird evt. vermutet, dass unter Max von Baden nach einem möglichen Friedensschluss die parlamentarische Monarchie wieder abgeschafft werden und zur alten Ordnung zurckgekehrt werden sollte
    👪 Genealogie Wilhelm II.: Die Urgroßmutter von Max von Baden (Charlotte von Preußen) war die Schwester von ♕Wilhelm I., dem Großvater von ♕Wilhelm II. Letzter gemeinsamer Vorfahre: ♕Friedrich Wilhelm III. König von Preußen (†1840)
    ♕Friedrich Wilhelm III. König von Preußen (†1840) ➔ ♕Wilhelm I. Kaiser ➔ ♕Friedrich III. Kaiser ➔ ♕Wilhelm II. Kaiser
    👪 Genealogie Preußen: ♕Friedrich Wilhelm III. König von Preußen (†1840) ➔ Charlotte ♕Zarin von Russland ➔ Marija Nikolajewna Romanowa ➔ Maria Maximilianowna von Leuchtenberg ➔ Max Prinz von Badan
    👪 Genealogie Bayern: ♕Maximilian I. Joseph König von Bayern (†1825 ) ➔ Auguste von Bayern ♕ Vizekönigin von Italien ➔ Maximilian de Beauharnais ➔ Maria Maximilianowna von Leuchtenberg ➔ Max Prinz von Baden
    👪 Genealogie Württemberg: ♕Wilhelm Ludwig Herzog Württemberg (†1677) ➔ Friedrich von Baden-Durlach ➔ ♕Karl Friedrich Großherzog von Baden ➔ ♕Leopold Großherzog von Baden ➔ Wilhelm Prinz von Baden ➔ Max Prinz von Baden
    👪 Genealogie Russland: ♕Nikolaus I. Zar von Russland (†1855) ➔ Marija Nikolajewna Romanowa ➔ Maria Maximilianowna von Leuchtenberg ➔ Max Prinz von Baden
    👪 Genealogie Schweden: ♕Gustav IV. Adolf König von Schweden (†1837) ➔ Sophie Wilhelmine von Schweden ♕ Großherzogin von Baden ➔ Wilhelm Prinz von Baden ➔ Max Prinz von Baden
    👪 Genealogie Napoleon: ♕Joséphine Kaiserin von Frankreich (†1814) ➔ ♕Eugène de Beauharnais Vizekönig von Italien, Stief- und Adoptivsohn Napoleons ➔ Maximilian de Beauharnais ➔ Maria Maximilianowna von Leuchtenberg ➔ Max Prinz von Baden
    👪 Genealogie Dänemark: ♕Friedrich V. König von Dänemark und Norwegen (†1766) ➔ Sophie Magdalene von Dänemark ♕ Königin von Schweden ➔ ♕Gustav IV. Adolf König von Schweden ➔ Sophie von Schweden ♕ Großherzogin von Baden ➔ Wilhelm Prinz von Baden ➔ Max Prinz von Baden
    👪 Genealogie England: ♕Georg II. König von Großbritannien (†1760) ➔ Louise von Großbritannien ♕ Königin von Dänemark ➔ Sophie Magdalene von Dänemark ♕ Königin von Schweden ➔ ♕Gustav IV. Adolf König von Schweden ➔ Sophie von Schweden ♕ Großherzogin von Baden ➔ Wilhelm Prinz von Baden ➔ Max Prinz von Baden
    👪 Genealogie Kammerfrau: Luise Karoline Geyer von Geyersberg (†1820) ⚮ ♕Karl Friedrich Großherzog von Baden ➔ ♕Leopold Großherzog von Baden ➔ Wilhelm Prinz von Baden ➔ Max Prinz von Baden
  • 03.10.1918 - 09.11.1918: Kabinett Baden ( parteilos ): (SPD) + (Zentrum) + (FVP) + (NLP) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
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    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 02.-05.10.1918: Wilhelm II: Nervenzusammenbruch
  • 03(?).10.1918: Evt. Befehl zur Verschärfung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges als Torpedierung der WaffenstillstandsbemĂĽhungen
  • 03.10.1918: Hindenburg fordert sofortiges Waffenstillstandsangebot Deutschlands
    Berlin, den 3. Oktober 1918
    An den Herrn Reichskanzler
    [1]Die Oberste Heeresleitung bleibt auf ihrer am Sonntag, den 29. September d.J., gestellten Forderung der sofortigen Herausgabe des Friedensangebotes an unsere Feinde bestehen.
    [2]Infolge des Zusammenbruchs der mazedonischen Front, der dadurch notwendig gewordenen Schwächung unserer Westreserven und infolge der Unmöglichkeit, die in den Schlachten der letzten Tage eingetretenen sehr erheblichen Verluste zu ergänzen, besteht nach menschlichem Ermessen keine Aussicht mehr, dem Feinde den Frieden aufzuzwingen.
    [3]Der Gegner seinerseits führt ständig neue frische Reserven in die Schlacht.
    [4]Noch steht das deutsche Heer festgefügt und wehrt siegreich alle Angriffe ab. [5]Die Lage verschärft sich aber täglich und kann die Oberste Heeresleitung zu schwerwiegenden Entschlüssen zwingen.
    [6]Unter diesen Umständen ist es geboten, den Kampf abzubrechen, um dem deutschen Volke und seinen Verbündeten nutzlose Opfer zu ersparen.
    [7]Jeder versäumte Tag kostet Tausenden von tapferen Soldaten das Leben.
    gez. von Hindenburg, Generalfeldmarschall
    • zu [3]: ca. 2 Mio US-Soldaten im 1. Weltkrieg
  • 03.10.1918: Ludendorff drängt auf die schnelle Absendung des Friedensangebotes
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 592] Der Umstand, daß ich ohne irgendwie an die Öffentlichkeit zu treten, den Reichskanzler zu schnellem und energischem Handel anhielt, nachdem seit Mitte August nichts erreicht war, hat unsere Gesamtlage nicht verschlechtert, hingegen hat die Tatsache, daß nun offen ausgesprochen wurde, die Oberste Heeresleitung hätten den Waffenstillstand haben wollen und dränge [...]"" -abs- "[S. 592] Regierung und Volk hatten den gewaltigen Ernst der Lage noch nicht erkannt" -abs- "[S. 592] Prinz Max meinte, es wäre vorteilhafter gewesen, die Note etwa eine Woche später abzusenden, nachdem er erst ein detailliertes Kriegszielprogramm aufgestellt hätte, das vor aller Welt unserer Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Präsidenten Wilson und unserer Bereitswilligkeit deutlich machte, diesen Grundsätzen auch schwere nationale Opfer zu bringen."
  • 03.10.1918: Absegnung der 1. Deuschen Note (Gesuches nach sofortigem Waffenstillstand) durch Ludendorff
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 590] Ich hielt die Worte nicht für fest genug uns schlug eine männlichere Sprache vor, fand aber keine Beachtung-"
  • 03.10.1918: 1. Deutsche Note (von 4) (verfasst am 03.10.1918, abgeschickt am 04.10.1918 um 01:10 Uhr nach Bern, am 04.10.1918 um 17:45 Uhr von Bern nach Washington, Ankunft in Washington am 06.10.1918): Ăśbermittlung des Waffenstillstandsgesuches (auf Grundlage der 27 US-Forderungen) an Wilson durch Max von Baden. Damit auch Akzeptierung der Abtretung von ElsaĂź-Lothringen (Punkt 8 der 14 Punkte vom 08.01.1918) und preuĂźischer Ostprovinzen (Punkt 13 der 14 Punkte vom 08.01.1918) (nach deutscher Auffassung: die rein polnischen Kreise; nach polnischer Auffassung: Posen, WestpreuĂźen, Oberschlesien, einige mittelschlesische Bezirke, evt. auch OstpreuĂźen). sowie von Reparationszahlungen (Punkt 7, 8 und 11 der 14 Punkte vom 08.01.1918: Wiederherstellung der besetzten Gebiete). Dass unter "Wiederherstellung" Reparationszahlungen zu verstehen sind, wird in Wilsons 4. Note vom 05.11.1918 betont, war aber Anfang Oktober auch allgemein klar:
    Werftingenieur Nikolaus Andersen (Tagebuch, 06.10.1918):
    "[...] Wir stellen Belgien her und zahlen Entschädigung. Elsaß wird autonom. Brest Litowsk wird revidiert. [...]"
    Walter Rathenow (Vossische Zeitung, 07.10.1918, Morgenausgabe, S.1):
    "[...] Wiederherstellung Belgiens und Nordfrankreichs kann auf eine verhüllte Kriegsentschädigung in der Größenordnung von fünfzig Milliarden hinauslaufen. [...]"
    Waffenstillstandsgesuch:
    Der unterzeichnete kaiserliche Gesandte ist beauftragt und hat die Ehre, die Eidgenössische Regierung zu ersuchen, dem Herrn Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika telegraphisch folgendes zu übermitteln.
    Berlin, den 3. Oktober 1918
    [1]Die Deutsche Regierung ersucht den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, die Herstellung des Friedens in die Hand zu nehmen, alle kriegführenden Staaten von diesem Ersuchen in Kenntnis zu setzen und sie zur Entsendung von Bevollmächtigten zwecks Anbahnung von Verhandlungen dazu einzuladen. [2]Sie nimmt das von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika in der Kongreßbotschaft vom 8. Januar 1918 und in seinen späteren Kundgebungen, namentlich der Rede vom 27. September, aufgestellte Programm als Grundlage für die Friedensverhandlungen an.
    [3]Um weiteres BlutvergieĂźen zu vermeiden, ersucht die Deutsche Regierung den sofortigen AbschluĂź eines Waffenstillstandes zu Lande, zu Wasser und in der Luft herbeizufĂĽhren.
    gez. Max Prinz von Baden
    Reichskanzler
    Amtliche Anmerkung: Wie der kaiserliche Gesandte in Bern meldet, ist die Note um 5 Uhr 45 nachmittags nach Washington abgegangen.
    • Den Zeitpunkt der Depesche bezeichnet Kanzler Max von Baden im Reichstag am 05.10.1918 mit "in der Nacht zum 5. Oktober", was sich auf den späten Absendetermin von Bern nach Washington bezieht.
    • In Amerika wird die Depesche sowohl als "Note vom 6. Oktober" (1. Wilson-Note) als auch als Mitteilung "der deutschen Regierung vom 5. Oktober" (2. Wilson-Note) tituliert (Eingangsdatum in Washington, der 5. war ein Samstag, der 6. ein Sonntag)
    • Bekannte US-Bedingungen: 27 Punkte: 14 Punkte 08.01.1918, 4 Punkte 11.02.1918, 4 Punkte 04.07.1918, 5 Punkte 27.09.1918. Zusätzlich hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt. Aus dem Schreiben geht hervor, dass alle 27 Punkte akzeptiert werden inkl. der letzten 4 vom 27.09.1918, entgegen einem Schreiben von Ludendorff vom Vortag, nachdem nur die ersten 18 Punkte als bekannt gelten: Ludendorff an das Auswärtige Amt am 02.10.1918: "Die Oberste Heeresleitung setzt voraus, daß es sich nur um die bekannten 14 plus 4 Programmpunkte Wilsons handelt"
  • 03.10.1918: Kanzler Max von Baden hält das von militärischer Seite durchgesetze Waffenstillstandsangebot fĂĽr falsch
    Max von Baden (30.07.1919):
    "[S.32] Daß aber die psychologische Katastrophe mit einer so ungeheuren Wucht hereinbrach, das war nicht nötig; daran war unser überstürztes Waffenstillstandangebot schuld, das, wie sich später herausstellte, durch die militärische Lage vom 29. September bis 3. Oktober nicht gerechtfertigt war, und das sofort im In- und Ausland als eine militärische Bankerotterklärung wirkte."
    In: Der 9. November 1918. Material zur Begutachtung der Vorgänge des 9. November 1918
  • 03.10.1918: RĂĽcktritt des bulgarischen Königs zugunsten seines Sohnes
  • 05.10.1918: Antrittsrede von Kanzler Max von Baden im Reichstag: Ă–ffentliche Bekanntgabe des Waffenstillstandsgesuches. Aufgrund der Kriegspropaganda trifft dies die Ă–ffentlichkeit unvorbereitet.
    Max von Baden Reichstagsrede, 05.10.1918:-abs- "In der Nacht zum 5. Oktober habe ich an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika eine Botschaft gerichtet. Alle verantwortlichen Personen in Deutschland waren damit einverstanden. In meiner Botschaft bitte ich den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, den Frieden herbeizuführen."
    -abs-
    Eduard David tags zuvor am 04.10.1918 in einer Parteienbesprechung:-abs- "Die Wirkung wird furchtbar sein. Man ahnt noch gar nichts von der harten Wirklichkeit. Morgen wird das ein Sturz aus allen Himmeln werden. Es ist ganz selbstverständlich, daß die konservative Presse es so darstellen wird, daß die Krisis von der Mehrheit herbeigeführt sei. So wird es hingestellt werden. Die unaufgeklärte Bevölkerung wird nach einem Schuldigen suchen! Die Regierung kann nicht mit der Klarheit diese Schuldfrage feststellen, wie sie eigentlich müßte."
    • Mit "Mehrheit" sind die Mehrheitsparteien des Reichstags gemeint. Stärkste Fraktion seit 1912: SPD -abs-• Entgegen Ludendorff war Max von Baden für vorbereitende Propagandeschritte:
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):-abs- "[S. 592] Regierung und Volk hatten den gewaltigen Ernst der Lage noch nicht erkannt" -abs- "[S. 592] Prinz Max meinte, es wäre vorteilhafter gewesen, die Note etwa eine Woche später abzusenden, nachdem er erst ein detailliertes Kriegszielprogramm aufgestellt hätte, das vor aller Welt unserer Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Präsidenten Wilson und unserer Bereitswilligkeit deutlich machte, diesen Grundsätzen auch schwere nationale Opfer zu bringen."
  • Oktober 1918: Einrichtung der Waffenstillstandskommission bei der OHL (Leitung General von GĂĽndell)
  • 07.10.1918: Walther Rathenau (AEG-Präsident und späterer AuĂźenminister in der Weimarer Republik 1922) kritisiert die Friedensverhandlungen und fordert die Massenmobilmachung, um die Wilson-Forderungen nach Gebietsabtretungen und Reparationen durch Kriegsfortsetzung zu verhindern.
    • Die AEG war Teil der Rüstungsindustrie, Rathenau war für die Kriegsrohstoffversorgung zuständig, an der Kriegsplanung und der Deportation von belgischen Zwangsarbeitern beteiligt
  • 08.10.1918: 1. Antwortnote Wilsons (von 4) auf das Waffenstillstandsgesuch vom 03.10.1918 (verfasst am 08.10.1918, Eintreffen in Berlin am 10.10.1918, 07:40 Uhr): Voraussetzungen fĂĽr den Beginn von Waffenstillstandsverhandlungen: Sofortiger deutscher RĂĽckzug, Demokratisierung und Parlamentarisierung, Anerkennung des 14-Punkte-Programms plus dessen Ergänzungen
    Staatsdepartement, 8. Oktober 1918
    [1]Mein Herr! Ich habe die Ehre, im Namen des Präsidenten den Empfang Ihrer Note vom 6. Oktober zu bestätigen, die die Mitteilung der Deutschen Regierung an den Präsidenten einschloß, und ich bin von dem Präsidenten beauftragt, Sie zu bitten, dem deutschen Reichskanzler folgende Mitteilung zu machen.
    [2]Ehe er auf das Ansuchen der Kaiserlich Deutschen Regierung antwortet und damit die Antwort so richtig und gradsinnig erteilt wird, wie die wichtigen Interessen, die darin eingeschlossen sind, es erfordern, hält der Präsident der Vereinigten Staaten es für notwendig, sich des genauen Sinnes der Note des Reichskanzlers zu versichern.
    [3]Meint der Herr Reichskanzler, daß die Kaiserlich Deutsche Regierung die Bedingungen, die vom Präsidenten in seiner Botschaft an den Kongreß der Vereinigten Staaten vom 8. Januar und in den folgenden Botschaften niedergelegt worden sind, annimmt und daß ihr Zweck beim Eintritt in die Diskussion nur der sein würde, sich über die praktischen Einzelheiten ihrer Anwendung zu verständigen?
    [4]Der Präsident fühlt sich verpflichtet, zu dem Vorschlage eines Waffenstillstandes zu erklären, daß er sich nicht berechtigt fühlen würde, den Regierungen, mit denen die Vereinigten Staaten gegen die Mittelmächte verbunden sind, einen Waffenstillstand vorzuschlagen, solange die Heere dieser Mächte auf ihrem Boden stehen. [5]Der gute Glaube jeder Diskussion würde andererseits von der Zustimmung der Mittelmächte abhängen, sofort die Truppen überall aus den besetzten Gebieten zurückzuziehen.
    [6]Der Präsident glaubt auch zu der Frage berechtigt zu sein, ob der Kanzler nur für diejenigen Gewalten des Reiches spricht, die bisher den Krieg geführt haben. [7]Er hält die Antwort auf diese Frage von jedem Standpunkt aus für außerordentlich wichtig.
    [8]Empfangen Sie, mein Herr, die erneute Versicherung meiner Hochschätzung.
    gez. Robert Lansing
    • US-Bedingungen: 27 Punkte (14 Punkte 08.01.1918, 4 Punkte 11.02.1918, 4 Punkte 04.07.1918, 5 Punkte 27.09.1918) plus den in diesem Schreiben (1. Wilson-Note) genannten Bedingungen. Zusätzlich hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt.
  • 08?.10.1918: Mitteilung der OHL an den Kanzler, dass die katstrophale Frontbeurteilung der OHL vom Monatsanfang eine Fehleinschätzung war
    Max von Baden:
    "Nach einer Woche eröffneten mir die militärische Autoritäten, daß sie sich in der Einschätzung der Lage an Front am 1. Oktober getäuscht hätten."
  • 09.10.1918: Eintreffen der 1. Antwortnote Wilsons in Berlin vorab per Funk
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S. 594] Die Anwort des Präsidenten Wilson auf unser Angebot vom 5. Oktober traf am 9. Oktober zunächst mit Funkspruch ein."
  • 09.10.1918: Sitzung des Kriegskabinetts
  • 09.10.1918: Ludendorff bezeichnet sich als Initiator der Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919) zum 09.10.1918:
    "[S.596] Am Abend kamen noch verschiedene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf kurze Augenblicke zu mir, die mich fragten, ob die Oberste Heeresleitung tatsächlich das Waffenstillstands- und Friedensangebot veranlaßt habe. Ich betonte es besonders scharf, daß dies richtig sei, wie ich es schon in der Pressebesprechung am 9. Oktober habe mitteilen lassen [...]"
  • 10.10.1918: Militärische Niederlage Deutschlands mit dem Durchbruch der Alliierten durch die Hindenburg-Linie
  • 10.10.1918: Eintreffen der 1. Antwortnote Wilsons in Berlin
    • Vorab bereits am 09.10.1918 per Funk eingetroffen
  • 10.10.1918: Ludendorff antwortet auf die Frage, ob die Front noch 3 Monate zu halten sei, mit Nein.
    "[S.12] Staatssekretär Solf erklärte in einer Besprechung beim Reichskanzler vom 10. Oktober 1918 nach der amtlichen Sitzung: "Ich habe Ludendorff gefragt: Können Sie noch drei Monate die Front halten? Ludendorff hat gesagt: nein.""
  • 10.10.1918: Torpedierung der WaffenstillstandbemĂĽhungen durch Torpedierung einer irischen Fähre mit sehr hoher Todesanzahl an Zivilisten († 501)
  • 10.10.1918: Diskreditierung des Kanzlers Max von Baden: Sein Vetter veröffentlichte einen Brief vom Januar 1918, in dem Max von Baden sowohl einen Verständigungsfrieden als auch eine parlamentarische Demokratie ablehnte, völlig entgegen seiner Reichstagsrede vom 05.10.1918: Angeschlagene internationale GlaubwĂĽrdigkeit und Vertrauensverlust v.a. gegenĂĽber der SPD (Hohenlohe-Briefaffäre).
    • Ähnliche Ansichten hatte Max von Baden auch in 2 weiteren (damals noch nicht bekannten) Briefen geäußert: An Hans von Haeften (1917) und an Conrad Haußmann (17.12.1917)
    • Im Laufe des Jahres 1918 waren bereits 2 Ausführungen von Max von Baden (Rede vom 14.12.1917 und Interview vom 15.02.1918) zu seinen Kriegsansichten gedruckt worden ("Deutschlands moralische Aufgabe im Weltkrieg: Zwei Kundgebungen des Prinzen Max von Baden", Weimar 1918), in denen er u.a. US-Präsident Wilson scharf angegriffen hatte.
  • 12.10.1918: Rechtfertigungsrede des Kanzlers Max von Baden als Entgegnung auf den Briefskandal vom 10.10.1918
  • 12.10.1918: RĂĽcktrittsangebot des Kanzlers Max von Baden nach 9 Tagen im Amt aufgrund des Briefskandals vom 10.10.1918, wohl eher aus taktischem KalkĂĽl
  • 12.10.1918: 2. Deutsche Note (von 4) (verfasst am 12.10.1918, abgeschickt am 12.10.1918, 14:05 Uhr, Ankunft in Washington 14.10.1918): Antwortschreiben an Wilson: Akzeptierung sofortiger RĂĽckzug, Akzeptierung des 14-Punkt-Programms und dessen Ergänzungen
    Berlin, den 12. Oktober 1918
    [1]In Beantwortung der Fragen des Amerikanischen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika erklärt die deutsche Regierung:
    [2]Die deutsche Regierung hat die Sätze angenommen, die Präsident Wilson in seiner Ansprache vom 8. Januar 1918 und in seinen späteren Ansprachen als Grundlagen eines dauernden Rechtsfriedens niedergelegt hat. [3]Der Zweck der einzuleitenden Besprechungen wäre als lediglich der, sich über die praktischen Einzelheiten ihrer Anwendung zu verständigen.
    [4]Die deutsche Regierung nimmt an, daß auch die Regierungen der mit den Vereinigten Staaten verbundenen Mächte sich auf den Boden der Kundgebung des Präsidenten Wilson stellen.
    [5]Die deutsche Regierung erklärt sich im Einverständnis mit der österreichisch-ungarischen Regierung bereit, zur Herbeiführung eines Waffenstillstandes dem Räumungsvorschlag des Präsidenten zu entsprechen. [6]Sie stellt dem Präsidenten anheim, den Zusammentritt einer gemischten Kommission zu veranlassen, der es obliegen würde, die zur Räumung erforderlichen Vereinbarungen zu treffen.
    [7]Die jetzige deutsche Regierung, die die Verantwortung für den Friedensschritt trägt, ist gebildet durch Verhandlungen und in Uebereinstimmung mit der großen Mehrheit des Reichstages. [8]In jedem seiner Handlungen, gestützt auf den Willen dieser Mehrheit, spricht der Reichskanzler im Namen der deutschen Regierung und des deutschen Volkes.
    gez. Solf,
    Staatssekretär des Auswärtigen Amtes
    • In Amerika wird die Depesche als Mitteilung "der deutschen Regierung vom 12. Oktober" tituliert (2. Wilson-Note)
    • US-Bedingungen: 27 Punkte (14 Punkte 08.01.1918, 4 Punkte 11.02.1918, 4 Punkte 04.07.1918, 5 Punkte 27.09.1918) plus den in der 1. Wilson-Note genannten Bedingungen. Zusätzlich hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt.
  • 14.10.1918: Hindenburg: Fortsetzung des Krieges, auĂźer bei ehrenhaftem Frieden
  • 14.10.1918: 2. Antwortnote Wilsons (von 4) (Eintreffen in Berlin am 16.10.1918, 05:20 Uhr): Weitere Voraussetzung fĂĽr den Beginn von Waffenstillstandsverhandlungen: Sofortige Einstellung des U-Boot-Krieges gegen Passagierschiffe
    Die Kompletteinstellung des U-Boot-Krieges gegen Militär-, Handels- und Passagierschiffe ist keine Forderung, ebensowenig gegen alle zivilen Schiffe (Handels- und Passagierschiffe)
    [1]Mein Herr! In Beantwortung der Mitteilung der deutschen Regierung vom 12. Oktober, welche Sie mir heute ĂĽbergeben haben, habe ich die Ehre, Sie um die Uebermittlung folgender Antwort zu ersuchen.
    [2]Die uneingeschränkte Annahme der von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten vom 8. Januar 1918 und in seinen folgenden Botschaften niedergelegten Bedingungen von seiten der jetzigen deutschen Regierung und einer großen Mehrheit des deutschen Reichstags berechtigen den Präsidenten, eine offene und direkte Erklärung seines Entschlusses hinsichtlich der Mitteilungen der deutschen Regierung vom 5. Oktober und 12. Oktober abzugeben.
    [3]Es muss Klarheit darüber bestehen, daß die Durchführung der Räumung und die Bedingungen eines Waffenstillstandes Angelegenheiten sind, welche dem Urteil und dem Rate der militärischen Berater der Regierung der Vereinigten Staaten und der alliierten Regierungen überlassen werden müssen, und der Präsident fühlt sich verpflichtet zu erklären, daß keine Regelung von der Regierung der Vereinigten Staaten angenommen werden kann, die nicht völlig befriedigende Sicherheit und Bürgschaften für die Fortdauer der gegenwärtigen militärischen Ueberlegenheit der Armeen der Vereinigten Staaten un der Alliierten an der Front schaffen. [4]Er hat das Vertrauen, daß er als sicher annehmen kann, daß dies auch das Urteil und die Entscheidung der alliierten Regierungen sein wird.
    [5]Der Präsident hält es auch für seine Pflicht, hinzuzufügen, daß weder die Regierung der Vereinigten Staaten, noch er dessen ganz sicher ist, daß die Regierungen, mit denen die Vereinigten Staaten als Kriegführende assoziiert sind, einwilligen werden, einen Waffenstillstand in Erwägung zu ziehen, solange die Streitkräfte Deutschlands fortfahren, die ungesetzlichen und unmenschlichen Praktiken durchzuführen, bei denen sie noch verharren.
    [6]Zu derselben Zeit, wo die deutsche Regierung an die Regierung der Vereinigten Staaten mit Friedensvorschlägen herantritt, sind ihre U-Boote damit beschäftigt, auf der See Passagierschiffe zu versenken und nicht nur die Schiffe, sondern auch die Boote, in denen ihre Passagiere und Besatzungen versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. [7]Die deutschen Armeen schlagen bei ihrem jetzigen erzwungenen Rückzug aus Flandern und Frankreich einen Weg mutwilliger Zerstörung ein, der immer als direkte Verletzung der Regeln und Gebräuche der zivilisierten Kriegsführung betrachtet wurde. [8]Die Städte und Dörfer, wenn sie nicht zerstört sind, sind von allem, was sie enthalten, oft sogar ihrer Bewohner, beraubt. [9]Es kann nicht erwartet werden, daß die gegen Deutschland assoziierten Nationen einem Waffenstillstand zustimmen werden, solange die unmenschlichen Handlungen, Plünderungen und Verwüstungen fortgesetzt werden, daß sie mit Recht mit Schrecken und empörten Herzen hinblicken.
    [10]Es ist auch notwendig, damit keine Möglichkeit eines Mißverständnisses entstehen kann, daß der Präsident mit großem Nachdruck die Aufmerksamkeit der Regierung Deutschlands auf die Fassung und die klare Absicht einer der Friedensbedingungen lenkt, welche die deutsche Regierung jetzt angenommen hat. [11]Sie ist enthalten in der Botschaft des Präsidenten, die er am 4. Juli d. J. in Mount Vernon gehalten hat. [12]Sie lautet wie folgt: "Vernichtung jeder militärischen Macht überall, welche es in Händen hat, allein, geheim und auf eigene Willensbestimmung den Weltfrieden zu stören, oder falls diese Macht gegenwärtig nicht vernichtet werden kann, wenigstens ihre Herabminderung bis zur tatsächlichen Ohnmacht." [13]Und die Macht, welche bist jetzt das Schicksal der deutschen Nation bestimmt hat, ist eine von denjenigen, welche der Präsident in dieser Rede im Auge hat. [14]Die deutsche Nation hat die Wahl, dies zu ändern. [15]Die eben erwähnten Worte des Präsidenten bilden natürlich eine Bedingung, die vor dem Frieden erfüllt werden muß, wenn der Friede durch das Vorgehen des deutschen Volkes selber kommen soll. [16]Der Präsident hält sich für verpflichtet, zu erklären, daß die ganze Durchführung des Friedens seiner Ansicht nach von der Bestimmtheit und dem befriedigendem Charakter der Bürgschaft abhängen wird, welche in dieser grundlegenden Frage gegeben werden können. [17]Es ist unumgänglich, daß die gegen Deutschland assoziierten Regierungen unzweideutig wissen, mit wem sie verhandeln. [18]Der Präsident wird eine besondere Antwort an die K. und K. Regierung von Oesterreich-Ungarn absenden.
    [19]Empfangen Sie, mein Herr, die erneute Versicherung meiner Hochschätzung.
    gez. Robert Lansing
    • US-Bedingungen: 27 Punkte (14 Punkte 08.01.1918, 4 Punkte 11.02.1918, 4 Punkte 04.07.1918, 5 Punkte 27.09.1918) plus den in der 1. Wilson-Note plus den in diesem Schreiben (2. Wilson-Note) genannten Bedingungen. Zusätzlich hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt.
  • 14.10. - 19.11.1918: Hitler im Lazarett. Reversible Erblindung nach Giftgasangriff. Am 10.11.1918 erneute kurzzeitige Erblindung nach VerkĂĽndigung der Revolution/ Abdankung des Kaisers und des bevorstehenden Waffenstillstandes im Lazarett. Am 19.11.1918 RĂĽckkehr zum Heer nach MĂĽnchen (Eintreffen am 21.11.1918)
  • 17.10.1918: Ă–sterreich-Ungarn: Völkermanifest: Absichtserklärung Kaiser Karls, Ă–sterreich-Ungarn in einen Bundesstaat umzuwandeln, um den Zerfall Ă–sterreich-Ungarns zu verhindern
  • 17.10.1918: Ludendorff verlangt in einer Kabinettssitzung die Fortsetzung des Krieges entgegen seinen bisherigen Forderungen nach sofortigen Friedensverhandlungen. Evt. aus taktischen GrĂĽnden, um nicht fĂĽr die Kapitulation verantwortlich zu sein (so Kronprinz Rupprecht von Bayern am 22.10.1918). Evt. auch aufgrund der verbesserten militärischen Lage, da kein sofortiger militärischer Zusammenbruch mehr droht. AusgefĂĽhrt wird dies in einer Stellungnahme vom 20.10.1918 von Hindenburg.
  • 20.10.1918: Ablehnung der Beendigung des U-Bootkrieges durch den Generalstab. Hindenburg verlangt die Fortsetzung des Krieges als Untergangskrieg.
    Stellungnahme Hindenburgs, die dem Kanzler Max von Baden am 20.10.1918 vorgelegt wurde:
    "[1]Die Lage hat sich nicht geändert. [2]Die Türkei hat Sonderverhandlungen begonnen. [3]Oesterreich-Ungarn wird bald folgen. [4]Wir werden sehr bald in Europa allein dastehen. [5]Die Westfront ist in größter Anspannung. [6]Ein Durchbruch bleibt möglich, wenn ich ihn auch nicht befürchte. [7]Durch Absetzen vom Feinde in Belgien und Zuführen des zugesagten Ersatzes könnte ein nachhaltiger Widerstand organisiert werden, der den Kampf an der Westfront in die Länge zieht und uns zwar nicht den ausgesprochenen Sieg beschert, wohl aber uns vor dem äußersten bewahrt. [8]Aber selbst wenn wir geschlagen würden, stünden wir nicht wesentlich schlechter da, als wenn wir jetzt schon alles annähmen.
    [9]Es ist die Frage zu stellen: Will das deutsche Volk um seine Ehre nicht nur in Worten, sondern tatsächlich bis zum letzen Mann kämpfen und sich damit die Möglichkeit des Wiedererstehens sichern, oder will es sich zur Kapitulation und damit zum Untergang vor der äußersten Kraftanstrengung drängen lassen?
    [10]Mit der durch das Zugeständnis der Note bewirkten Preisgabe des U-Boot-Krieges ohne jegliche Gegenleistung beschreiten wir den letzten Weg.
    [11]Wir würden zudem auf die Stimmung der durch die harten Kämpfe schwer geprüften Armee äußerst ungünstig einwirken. [12]Ich kann daher der Note in diesem Punkt nicht zustimmen. [13]Muß die Regierung, falls sie sich dieser Ansicht anschließt, damit rechnen, daß die Verhandlungen mit Wilson scheitern, so muß sie entschlossen sein, den Kampf bis zum letzten Mann unserer Ehre halber auszukämpfen."
  • 20.10.1918: 3. Deutsche Note (von 4) (verfasst am 20.10.1918, abgeschickt am 21.10.1918, 12:20 Uhr)
    [1]Die Deutsche Regierung ist bei der Annahme des Vorschlages zur Räumung der besetzten Gebiete davon ausgegangen, daß das Verfahren bei dieser Räumung und die Bedingungen des Waffenstillstandes der Beurteilung militärischer Ratgeber zu überlassen sei und daß das gegenwärtige Kräfteverhältnis an den Fronten der Abmachung zugrunde zu legen ist, die es sichern und verbürgen. [2]Die Deutsche Regierung gibt dem Präsidenten anheim, zur Regelung der Einzelheiten eine Gelegenheit zu schaffen. [3]Sie vertraut darauf, daß der Präsident der Vereinigten Staaten keine Forderungen gutheißen wird, die mit der Ehre des deutschen Volkes und mit der Anbahnung eines Friedens der Gerechtigkeit unvereinbar sein würden.
    [4]Die Deutsche Regierung legt Verwahrung ein gegen den Vorwurf ungesetzlicher und unmenschlicher Handlungen, der gegen die deutschen Land- und Seestreitkräfte und damit gegen das deutsche Volk erhoben wird.
    [5]Zerstörungen werden zur Deckung eines Rückzuges immer nötig sein und sind insofern völkerrechtlich gestattet. [6]Die deutschen Truppen haben die strengste Weisung, das Privateigentum zu schonen und für die Bevölkerung nach Kräften zu sorgen. [7]Wo trotzdem Ausschreitungen vorkommen, werden die Schuldigen bestraft.
    [8]Die Deutsche Regierung bestreitet auch, daĂź die deutsche Marine bei Versenkung von Schiffen Rettungsbote nebst ihren Insassen absichtlich versenkt habe.
    [9]Die Deutsche Regierung schlägt vor, in allen diesen Punkten den Sachverhalt durch neutrale Kommissionen aufklären zu lassen.
    [10]Um alles zu verhĂĽten, was das Friedenswerk erschweren könnte, sind auf Veranlassung der Deutschen Regierung an sämtliche Unterseeboot­kommandanten Befehle ergangen, die eine Torpedierung von Passagierschiffen ausschlieĂźen, wobei jedoch aus technischen GrĂĽnden eine Gewähr dafĂĽr nicht ĂĽbernommen werden kann, daĂź dieser Befehl jedes auf See befindliche Unterseeboot vor seiner RĂĽckkehr erreicht.
    [11]Als grundlegende Bedingung für den Frieden bezeichnet der die Beseitigung jeder auf Willkür beruhenden Macht, die für sich, unkontrolliert und aus eigenem Empfinden den Frieden der Welt stören kann. [12]Darauf antwortet die Deutsche Regierung: Im Deutschen Reich stand der Volksvertretung ein Einfluß auf die Bildung der Regierung nicht zu. [13]Die Verfassung sah über die Entscheidung über Krieg und Frieden eine Mitwirkung der Volksvertretung nicht vor. [14]In diesen Verhältnissen ist ein grundlegender Wandel eingetreten. [15]Die neue Regierung ist in völliger Uebereinstimmung mit den Wünschen der aus dem gleichen, allgemeinen, geheimen und direkten Wahlrecht hervorgegangenen Volksvertretung gebildet. [16]Die Führer der großen Parteien gehören zu ihren Mitgliedern. [17]Auch künftig kann keine Regierung ihr Amt antreten oder weiterführen, ohne das Vertrauen der Mehrheit des Reichstages zu besitzen. [18]Die Verantwortung des Reichskanzlers gegenüber der Volksvertretung wird gesetzlich ausgebaut und sichergestellt. [19]Die erste Tat der neuen Regierung ist gewesen, dem Reichstag ein Gesetz vorzulegen, daß die Verfassung des Reichstages dahingehend geändert wird, daß zur Entscheidung über Krieg und Frieden die Zustimmung der Volksvertretung erforderlich ist.
    [20]Die Gewähr für die Dauer des neuen Systems beruht aber nicht nur in den gesetzlichen Bürgschaften, sondern auch in dem unerschütterlichen Willen des deutschen Volkes, das in seiner großen Mehrheit hinter diesen Reformen steht und deren energische Fortführung fordert.
    [21]Die Frage des Präsidenten, mit wem er und die gegen Deutschland verbĂĽndeten Regierungen es zu tun haben, wird somit klar und unzweideutig dahin beantwortet, daĂź das Friedens- und Waffenstillstands­angebot ausgeht von einer Regierung, die, frei von jedem willkĂĽrlichem und unverantwortlichen EinfluĂź, getragen wird von der Zustimmung der ĂĽberwältigenden Mehrheit des deutschen Volkes.
    Berlin, den 20. Oktober 1918
    gez. Solf
    Staatsekretär des Auswärtige Amtes
    • In Amerika wird die Depesche als "Note der deutschen Regierung vom 20. Oktober" tituliert (2. Wilson-Note)
    • US-Bedingungen: 27 Punkte (14 Punkte 08.01.1918, 4 Punkte 11.02.1918, 4 Punkte 04.07.1918, 5 Punkte 27.09.1918) plus den in der 1. und 2. Wilson-Note genannten Bedingungen. Zusätzlich hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt.
  • 21.10.1918: Einstellung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges
  • 22.10.1918: Ludendorff fĂĽr Kriegsfortsetzung, um nicht fĂĽr die Kapitulation verantwortlich zu sein
    Ludendorff laut Kronprinz Rupprecht von Bayern (Tagebuch, 22.10.18):
    "wenn [...] wir den Krieg verlören, dann treffe eben die jetzige Reichsleitung die Schuld."
  • 23.10.1918: 3. Antwortnote Wilsons (von 4) (verfasst 23.10.1918, Ankunft in Berlin 24.10.1918, 14:20 Uhr): Weitere Voraussetzung fĂĽr den Beginn von Waffenstillstandsverhandlungen: RĂĽcktritt des Kaisers oder Kapitulation. Nach wie vor wird keine Abschaffung der Monarchie gefordert bei Umwandlung in eine konstitutionelle Monarchie.
    Staatsdepartement, 23.10.1918
    [1]Mein Herr! Unter der Berücksichtigung der von Ihnen übermittelten Note der deutschen Regierung vom 20. Oktober beehre ich mich, Sie zu benachrichtigen, daß der Herr Präsident mich beauftragt hat, folgendes darauf zu antworten:
    [2]"Nachdem der Präsident der Vereinigten Staaten die feierliche und deutliche Erklärung der deutschen Regierung erhalten hat, daß sie rückhaltlos die Vorbedingungen für den Frieden, welchen er in seiner Botschaft vom 8. Januar 1918 an den Kongreß der Vereinigten Staaten niedergelegt hat, sowie die Grundsätze einer Friedensregelung, welche in seinen folgenden Botschaften und namentlich in der vom 27. September verkündet wurden, annimmt, und daß sie wünscht, über die einzuleitenden Schritte und deren Anwendung Besprechungen zu eröffnen, und daß dieser Wunsch und dieses Ziel nicht seitens derjenigen ausgesprochen wurde, die bisher Deutschlands Politik diktierten und im Namen Deutschlands den gegenwärtigen Krieg führten, sondern seitens eines Ministeriums, das für die Mehrheit des Reichstages und für eine überwältigende Mehrheit des deutschen Volkes spricht, und nachdem weiter der Präsident gleichfalls das weitere Versprechen der deutschen Regierung erhalten hat, daß die Gesetze der Menschlichkeit und der zivilisierten Welt sowohl zu Wasser wie zu Lande durch die deutschen Streitkräfte werden beachtet werden, empfindet der Präsident, daß er sich nicht mehr weigern könne, den Regierungen, mit denen die Vereinigten Staaten verbündet sind, mit der Frage eines Waffenstillstandes näherzutreten.
    [3]Er hält es für seine Pflicht, neuerdings zu erklären, daß der einzige Waffenstillstand, den ihnen zur Erwägung vorzuschlagen er sich berechtigt erachten würde, ein solcher wäre, der die Vereinigten Staaten und die mit ihnen assoziierten Mächte in einer Lage lassen würde, in der sie jeder Abmachung, welche getroffen werden müßte, genügend Kraft beizusetzen vermögen, um eine Wiederaufnahme der Feindseligkeiten seitens Deutschlands unmöglich zu machen.
    [4]Der Präsident hat infolgedessen seine Korrespondenz mit den gegenwärtigen deutschen Behörden den Regierungen, mit denen die Regierung der Vereinigten Staaten als kriegfĂĽhrende Macht assoziiert ist, mit dem Vorschlag ĂĽbermittelt, falls diese Regierungen geneigt sind, den Frieden zu den angebotenen Bedingungen und Grundsätzen herbeizufĂĽhren, ihre militärischen Ratgeber und die der Vereinigten Staaten einzuladen, den gegen Deutschland assoziierten Regierungen die notwendigen Bedingungen fĂĽr einen Waffenstillstand zu unterbreiten, der die Interessen der betreffenden Völker wahren und das unbeschränkte Recht der assoziierten Regierungen zur Sicherung der Einzelheiten des Friedens gewährleisten wĂĽrde, mit denen die deutsche Regierung sich einverstanden erklärt hat, vorausgesetzt, daĂź sie einen Waffenstillstand fĂĽr möglich halten. [5]Die Annahme dieser Waffenstillstands­bedingungen durch Deutschland wird den besten konkreten Beweis dafĂĽr bringen, daĂź es die Bedingungen und Grundsätze des Friedens annimmt, aus denen die ganze Aktion ersprieĂźt.
    [6]Der Präsident fühlt, daß er nicht aufrichtig wäre, wenn er nicht und zwar in möglichst klarer Form, betonen würde, warum außerordentliche Sicherungen verlangt werden müssen. [7]So bedeutungsvoll und wichtig die Verfassungsänderungen zu sein scheinen, von der deutsche Staatssekretär des Aeußeren in seiner Note vom 20. Oktober spricht, so geht daraus doch nicht hervor, daß die Grundsätze einer dem deutschen Volke verantwortlichen Regierung jetzt bereits vollständig angenommen sind, oder daß eine Bürgschaft besteht oder erwogen wird, damit die Systemänderung und die Durchführung der Maßregeln, über die jetzt teilweise eine Einigkeit erzielt worden ist, dauernd sein werden. [9]Außerdem tritt nicht grade in Erscheinung, ob der Kern der gegenwärtigen Frage getroffen ist. [10]Es ist möglich, daß künftige Kriege jetzt unter Kontrolle gestellt worden sind. [11]Aber der gegenwärtige Krieg war es nicht. [12]Um den gegenwärtigen Krieg handelt es sich nicht. [13]Es ist klar, daß das deutsche Volk kein Mittel besitzt, um zu befehlen, daß sich die deutschen Militärbehörden dem Volkswillen unterordnen, daß die Macht des Königs von Preußen, die Politik des Reiches unter seiner Kontrolle zu halten, noch unzerstörbar ist, daß die entscheidende Initiative noch immer bei denen liegt, die bist jetzt die Herrscher in Deutschland waren.
    [14]In dem Gefühl, daß der ganze Weltfrieden jetzt davon abhängt, daß klar gesprochen und aufrichtig und klar gehandelt werde, betrachtet es der Präsident als seine Pflicht, ohne irgendeinen Versuch zu machen, Worte, die als schroff gelten könnten, zu mildern, auszusprechen, daß die Völker der Welt kein Vertrauen zu den Worten derjenigen hegen und hegen können, die bis jetzt die deutsche Politik beherrschten, und ebenfalls zu betonen, daß beim Friedensschluß und beim Versuche, die endlosen Leiden und Ungerechtigkeiten dieses Krieges ungeschehen zu machen, die Regierung der Vereinigten Staaten mit keinem andern als den Vertretern des deutschen Volkes verhandeln kann, welche bessere Sicherheiten für eine wahre verfassungsmäßige Haltung bieten als die bisherigen Beherrscher Deutschlands.
    [15]Wenn mit den militärischen Beherrschern und monarchistischen Autokraten Deutschlands jetzt verhandelt werden muß, kann und muß es nur die Aussicht haben, daß wir später auch mit ihnen bei Regelung der internationalen Verpflichtungen des Deutschen Reiches zu tun haben werden. [16]Dann kann Deutschland über keine Friedensbedingungen verhandeln, sondern muß sich ergeben. [17]Diese wesentliche Dinge können nicht unausgesprochen bleiben"
    [18]Genehmigen Sie den Ausdruck meiner besonderen Hochachtung.
    gez. Robert Lansing
    • US-Bedingungen: 27 Punkte (14 Punkte 08.01.1918, 4 Punkte 11.02.1918, 4 Punkte 04.07.1918, 5 Punkte 27.09.1918) plus den in der 1. und 2. Wilson-Note plus den in diesem Schreiben (3. Wilson-Note) genannten Bedingungen. Zusätzlich hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt.
  • 23.10.1918: Allgemeine Amnestie fĂĽr politische Gefangene von Wilhelm II. Amnestiert u.a. Karl Liebknecht
  • 23.10.1918: Haftentlassung Liebknechts nach Amnestie
  • 24.10.1918, 14:20 Uhr: Eintreffen der 3. Wilson-Note in Berlin mit der Forderung nach RĂĽcktritt des Kaisers und Kapitulation
  • 24.10.1918, 22 Uhr: Hindenburg lehnt die US-Kapitulationsforderung ab und verlangt die Fortsetzung des Krieges, wie bereits Ludendorff am 17.10.1918, entgegen der Forderung des Generalstabs nach sofortigen Friedensverhandlungen vom 29.09.1919. Am 10.11.1919 weist Hindenburg die Regierung an, die Kapitulation zu unterzeichnen.
    Zur Bekanntgabe an alle Truppen.
    [1]Wilson sagt in seiner Antwort, er wolle seinen Bundesgenossen vorschlagen, in Waffenstillstandsverhandlungen einzutreten. [2]Der Waffenstillstand müsse aber Deutschland militärisch so wehrlos machen, dass es die Waffen nicht mehr aufnehmen könne. [3]Über einen Frieden würde er mit Deutschland nur verhandeln, wenn dies sich den Forderungen der Verbündeten in bezug auf seine innere Gestaltung völlig füge, andernfalls gebe es nur die bedingungslose Unterwerfung. [4]Die Antwort Wilsons fordert die militärische Kapitulation. [5]Sie ist deshalb für unsere Soldaten unannehmbar. [6]Sie ist der Beweis, daß der Vernichtungswille unserer Feinde, der 1914 den Krieg entfesselte, unvermindert fortbesteht. [7]Sie ist ferner der Beweis, daß unsere Feinde das Wort "Rechtsfrieden" nur im Munde führen, um uns zu täuschen und unsere Widerstandskraft zu brechen. [8]Wilsons Antwort kann daher für uns Soldaten nur die Aufforderung sein, den Widerstand mit äußersten Kräften fortzusetzen. [9]Wenn die Feinde erkennen werden, daß die deutsche Front mit allen Opfern nicht zu durchbrechen ist, werden sie zu einem Frieden bereit sein, der Deutschlands Zukunft grade für die breiten Schichten des Volkes sichert.
    – Im Felde, den 24 Oktober, abends 10 Uhr, gez. v. Hindenburg
  • 24.10.1918: Kaiser-Abdankungsforderungen der Presse trotz Zensur
    Sitzung des Kriegskabinetts 24.10.1918: -abs- "In der sozialdem[okratischen] Presse wiederholte sich jetzt fortlaufend das Verlangen auf Abdankung des Kaisers." -abs- "Wie gegen Zeitungen, welche die Abdankung der Hohenzollern forderten, vor zugehen sei, darüber müßten wir uns klar werden, geduldet könnten sie nicht werden. [...] Die Frage würde jetzt akut, da viele liberale Zeitungen sie angeschnitten hätten."
  • 25.10.1918: OHL-Besprechung: Aussichtslose militärische Lage
    Preußischer Kriegsminister General Schëuch über die Lagebesprechung vom 25.10.1918:
    "Nichts, rein gar nichts vermochte die Obere Heeresleitung anzuführen, was irgendwie überzeugend hätte wirken können."
  • 26.10.1918: Ludendorff-Entlassung
  • 27.10.1918: 4. (und letzte) Deutsche Note (verfasst am 27.10.1918, abgeschickt am 27.10.1918, 16:35 Uhr): Kenntnisnahme der letzten US-Forderungen (Kaiser-Abdankung, Kapitulation), aber keine Akzeptierung. Erneute Bitte um Waffenstillstand auf Grundlage der ursprĂĽnglichen 27 Punkte.
    [1]Die deutsche Regierung hat von der Antwort des Präsidenten der Vereinigten Staaten Kenntnis genommen. [2]Der Präsident kennt die tiefgreifenden Wandlungen, die sich in dem deutschen Verfassungsleben vollzogen haben und vollziehen. [3]Die Friedensverhandlungen werden von der Volksregierung geführt, in deren Händen die entscheidenden Machtbefugnisse tatsächlich und verfassungsmäßig ruhen. [4]Ihr sind auch die militärischen Gewalten unterstellt. [5]Die deutsche Regierung sieht nunmehr den Vorschlägen für einen Waffenstillstand entgegen, der einen Frieden der Gerechtigkeit einleitet, wie ihn der Präsident in seinen Kundgebungen gekennzeichnet hat.
    gez. Solf
    Staatsekretär des Auswärtige Amtes
    • US-Bedingungen: 27 Punkte (14 Punkte 08.01.1918, 4 Punkte 11.02.1918, 4 Punkte 04.07.1918, 5 Punkte 27.09.1918) plus den in den 3 Wilson-Noten genannten Bedingungen. Zusätzlich hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt.
  • 28.10.1918: Staatsreform: Deutschland wird parlamentarische Monarchie (Ende der konstitutionellen Monarchie), da die USA ĂĽber einen Waffenstillstand nur mit einer demokratisch legitimierten Regierung verhandeln wollen.
  • 28.10.1918: Entlassung Ludendorffs
  • 28.10.1918: Wilhelm Groener faktisch neuer Generalstanbsschef als Nachfolger Ludendorffs
  • 29.10.1918: Kaiser-Flucht aus Berlin. Wilhelm II. verlässt ĂĽberraschend Berlin (genaugenommen Potsdam, dort Residenz im Neuen Palais seit Anfang Oktober) und reist zum Hauptquartier ins belgische Spa, anscheinend zur Abwehr von RĂĽcktrittsforderungen. Zudem hatte der US-Senat am 03.09.1918 seine Verhaftung verlangt.
    • Das Verlassen Berlins wurde bereits zeitgenössisch als "Flucht" aufgefasst
    Minister Conrad Haußmann (Nachträgliche Aufzeichnungen)
    "Einen auĂźerordentlichen Zeitverlust brachte die Flucht des Kaisers aus Berlin."
    • Evt. begab sich Wilhelm II. auch unter den Schutz des Militärs in Spa, um in einer evt. bürgerlichen Revolution nicht ermordet zu werden, wie z.B. sein Cousin Zar Nikolaus II. 4 Monate zuvor oder Ludwig XVI. (1793) oder Charles I. (1649)
    • Ein Pressefoto zeigt Wilhelm II. dagegen mit dem Auto abreisend aus Berlin, nicht Potsdam
    • Wilhelm II. verließ Berlin ohne Ankündigung gegenüber der Bevölkerung, mit kurzfristiger Benachrichtigung und Widerstand der Regierung:
    Max von Baden (30.07.1919):
    "[S.40] die diese Reise hinter meinem RĂĽcken vorbereiten und dadurch ein wirksames Veto der Reichsleitung verhinderten."
    In: Der 9. November 1918. Material zur Begutachtung der Vorgänge des 9. November 1918
    Wilhelm II. in seinen Memoiren (1922):
    "[S.237] Als der Reichskanzler Prinz Max von meinem EntschluĂź zur Abreise nach der Front erfuhr, versuchte er, sie auf alle Weise zu verhindern."

    • Offiziell rechtfertigte er seine Flucht mit Pflichtbewußtsein:
    Wilhelm II. in seinen Memoiren (1922):
    "[S.237] Er fragte, warum ich reisen wollte, und erhielt zur Antwort, dass ich die Rückkehr ins Feld für meine Pflicht als Oberster Kriegsherr hielte, nachdem ich fast einen Monat von der schwerringenden Armee getrennt gewesen sei. Auf den Einwurf des Kanzlers, ich sei zu Hause unentbehrlich, entgegnete ich, wir befänden uns im Krieg, und der Kaiser gehöre zu seinen Soldaten. Schließlich erklärte ich endgültig, ich würde reisen."
  • 29.10.1918: (SPD)-RĂĽcktrittsaufforderung an Wilhelm II. (durch Minister Scheidemann (SPD)), gerichtet an den Reichskanzler Max von Baden
  • 29.10.1918: Evt. Verhinderte Abdankung Wilhelm II. durch Erpressung von Kanzler Max von Baden durch Kaiserin Auguste Viktoria. Vorgesehenes Szenario: Neuer Kind-Kaiser: Wilhelm von PreuĂźen (Kaiser-Enkel), Reichsverweser fĂĽr Wilhelm von PreuĂźen: Max von Baden, Reichskanzler: Friedrich Ebert (SPD)
  • 29.10. - 02.11.1918: Mehrtägige Arbeitsunfähigkeit von Kanzler Max von Baden (Nervenzusammenbruch)
  • 29.10.1918: Selbstmörderischer Auslaufbefehl der Kriegsmarine zu einer aussichtslosen Schlacht gegen die Royal Navy. Ziel evt. Flottenversenkung (Todesfahrt) zur Verhinderung der FlottenĂĽbergabe nach einem Friedensschluss und/ oder Torpedierung der Waffenstillstands-BemĂĽhungen. Evt. mit Erlaubnis Ludendorffs, aber ohne Kenntnis der Regierung.
  • 30.10.1918: Max von Baden wird in einer englischen Karikatur als Abschaffer der Monarchie dargestellt
  • 31.10.1918: Souveränes Ungarn: Austritt Ungarns aus der Realunion Ă–sterreich-Ungarn
  • 01.11.1918: Kanzler Max von Baden schickt einen Abgesandten, den preuĂźischen Innenminister, zu Wilhelm II., um ihn zur Abdankung zu bewegen.
    • Nach anderer Angabe nahm Max von Baden erst am 03.11.1918 die Arbeit wieder auf
  • 03.11.1918: Kanzler Max von Baden nimmt die Arbeit wieder auf
  • 03.11.1918: Waffenstillstand Ă–sterreich-Ungarn/ Alliierte (Waffenstillstand von Villa Giusti)
  • 03.11.1918: Wilhelm II. schlieĂźt eine Abdankung aus
    Wilhelm II. in einem Brief an den Abgesandten des Kanzlers Max von Baden, den preuĂźischen Innenminister:
    "[...] Ich denke gar nicht daran, abzudanken. [...] Ich denke gar nicht daran, [...] den Thron zu verlassen. [...]"
  • 03.11.1918: Meuterei der Kieler Matrosen als Beginn der Novemberrevolution
  • 03.11.1918 - 14.08.1919: Novemberrevolution
  • 05.11.1918: Generalstreik in Hamburg
  • 05.11.1918: 4. (und letzte) Antwortnote Wilsons (verfasst 05.11.1918, Ankunft in Berlin 06.11.1918, 23:50 Uhr): Die Alliierte stimmen dem deutschen Waffenstillstandsersuchen zu und Erwarten die Entsendung deutscher Vertreter. Es werden keine Waffenstillstandsverhandlungen angeboten, sondern die Mitteilung der Waffenstillstandsbedingungen.
    [1]In meiner Note vom 23. Oktober 1918 habe ich Ihnen mitgeteilt, daß der Präsident seinen Notenwechsel den mit den Vereinigten Staaten verbundenen Regierungen übermittelt hat mit dem Anheimstellen, falls diese Regierungen geneigt sind, den Frieden zu den angegebenen Bedingungen und Grundsätzen herbeizuführen, ihre militärischen Ratgebe und die der Vereinigten Staaten zu ersuchen, den gegen Deutschland verbundenen Regierungen die nötigen Bedingungen eines Waffenstillstandes zu unterbreiten, die die Interessen der beteiligten Völker in vollem Maße wahrt und den verbundenen Regierungen die unbeschränkte Macht sichert, die Einzelheiten des von der deutschen Regierung angenommenen Friedens zu gewährleisten und zu erzwingen, wofern sie einen solchen Waffenstillstand vom militärischen Standpunkt für möglich halten.
    [2]Der Präsident hat jetzt ein Memorandum der alliierten Regierungen mit Bemerkungen über diesen Notenwechsel erhalten, das folgendermaßen lautet:
    [3]"Die alliierten Regierungen haben den Notenwechsel zwischen dem Präsidenten der Vereinigten Staaten und der deutschen Regierung sorgfältig in Erwägung gezogen. [4]Mit den folgenden Einschränkungen erklären sie ihre Bereitschaft zum Friedensschlusse mit der deutschen Regierung auf Grund der Friedensbedingungen, die in der Ansprache des Präsidenten an den Kongreß vom 8. Januar 1918, sowie der Grundsätze, die in seinen späteren Ansprachen niedergelegt sind. [5]Sie müssen jedoch darauf hinweisen, daß der gewöhnlich genannte Begriff der Freiheit der Meere verschiedene Auslegungen einschließt, von denen sie einige nicht annehmen können. [6]Sie müssen sich deshalb über diesen Gegenstand bei Eintritt in die Friedenskonferenz volle Freiheit vorbehalten.
    [7]Ferner hat der Präsident in den in seiner Ansprache an den Kongreß von 8. Januar 1918 niedergelegten Friedensbedingungen erklärt, daß die besetzten Gebiete nicht nur geräumt, sondern auch wiederhergestellt werden müßten. [8]Die alliierten Regierungen sind der Ansicht, daß über den Sinn dieser Bedingungen kein Zweifel bestehen darf. [9]Sie verstehen dadurch, daß Deutschland für allen durch seine Angriffe zu Wasser und zu Land und in der Luft der Zivilbevölkerung der Alliierten und ihrem Eigentum zugefügten Schaden Ersatz leisten soll."
    [10]Der Präsident hat mich mit der Mitteilung beauftragt, daß er mit der im letzten Teil des Memorandums enthaltenen Auslegung einverstanden ist. [11]Der Präsident hat mich ferner beauftragt, Sie zu ersuchen, der deutschen Regierung mitzuteilen, daß Marschall Foch von der Regierung der Vereinigten Staaten und den alliierten Regierungen ermächtigt worden ist, gehörig beglaubigte Vertreter der deutschen Regierung zu empfangen und sie von den Waffenstillstandsbedingungen in Kenntnis zu setzen.
    gez. Robert Lansing
    • US-Bedingungen: 27 Punkte (14 Punkte 08.01.1918, 4 Punkte 11.02.1918, 4 Punkte 04.07.1918, 5 Punkte 27.09.1918) plus den Bedingungen der 1. - 3. Wilson-Note plus den in diesem Schreiben (4. Wilson-Note) genannten Bedingungen. Zusätzlich hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt.
  • 06.11.1918: Ernennung der Waffenstillstandskommission durch Kanzler Max von Baden. Matthias Erzberger (Zentrum, Minister ohne Geschäftsbereich) wird in die Waffenstillstandskommission berufen
  • 06.11.1918: Abreise der Waffenstillstandskommission nach Westen
  • 06.11.1918: Ab dem 06.11.1918: Ebert (SPD) fordert die Kaiser-Abdankung
  • 07.11.1918: Matthias Erzberger (Zentrum, Minister ohne Geschäftsbereich) wird zum Leiter der Waffenstillstandskommission ernannt
    • Der Generalstab hatte einen militärischen Verhandlungsführer gefordert
    • Eckpfeiler der Dolchstoßlegende: Die Regierung, nicht das Militär habe kapituliert:
    Erzberger in seinen Erinnerungen (1920):
    "[S.327] Am Schluß der Konferenz erschien Generalfeldmarschall von Hindenburg und sagte mir, daß es wohl das erstemal in der Weltgeschichte sei, daß nicht Militärs den Waffenstillstand abschließen, sondern Politiker; er sei aber ganz damit einverstanden, [...]"
    Erzberger im Reichstag:
    "Die Regierung des Prinzen Max von Baden hat vielleicht einen einzigen Fehler gemacht, wenn es ein Fehler war. Sie hätte den General Ludendorff hinschicken und ihm sagen sollen: 'Schließe du den Waffenstillstand ab!'"
    General Groener (Nachfolger Ludendorffs) in seinen Erinnerungen (posthum 1957):
    "[S.449] Mir konnte es nur lieb sein, wenn bei diesen unglückseligen Verhandlungen, von denen nichts Gutes zu erwarten war, das Heer und die Heeresleitung so unbelastet wie möglich blieben."
    Paul von Köberle (Bayerischer Militärbevollmächtigter im Großen Hauptquartier), 07.10.1918:
    "Es ist ganz gut, daß die linksstehenden Parteien das Odium dieses Friedensschlusses auf sich nehmen müssen. Der Sturm der Entrüstung wird sich dann gegen diese kehren. Später hofft man dann sich wieder in den Sattel zu schwingen und nach altem Rezept weiterzuregieren."
    • Bereits das Waffenstillstandsangebot vom 03.10.1918, auf das die Bevölkerung durch die Kriegspropaganda nicht vorbereitet war, wurde der Regierung angelastet:
    Eduard David am 04.10.1918 in einer Parteienbesprechung:-abs- "Die Wirkung wird furchtbar sein. Man ahnt noch gar nichts von der harten Wirklichkeit. Morgen wird das ein Sturz aus allen Himmeln werden. Es ist ganz selbstverständlich, daß die konservative Presse es so darstellen wird, daß die Krisis von der Mehrheit herbeigeführt sei. So wird es hingestellt werden. Die unaufgeklärte Bevölkerung wird nach einem Schuldigen suchen! Die Regierung kann nicht mit der Klarheit diese Schuldfrage feststellen, wie sie eigentlich müßte."
    • Mit "Mehrheit" sind die Mehrheitsparteien des Reichstags gemeint. Stärkste Fraktion seit 1912: SPD
  • 08.11.-11.11.1918: Waffenstillstandsverhandlungen im Eisenbahnwagon von Compiègne. Wie in der 4. Antwortnote Wilsons vom 05.11.1918 angekĂĽndigt, finden keine Waffenstillstandsverhandlungen statt, sondern die Mitteilung der Waffenstillstandsbedingungen durch die Alliierten.
    Erzberger an das Auswärtige Amt am 08.11.1918:
    "[...]. Nach bisherigem Eindruck ist nicht anzunehmen, daß über entscheidende Hauptpunkte Gegenvorschläge zur Erörterung zugelassen werden. [...]
  • 08.11.1918: 72-Stunden-Ultimatum (bis zum 11.11.1918) zur Annahme des Waffenstillstandes. Ablehnung eines sofortigen vorläufigen Waffenstillstandes durch die Franzosen.
  • 08.11.1918: Haftentlassung Rosa Luxemburg aus Breslauer Gefängnis spät am Abend. Verbringt eine weitere Nacht freiwillig im Gefängnis.
  • 08.11.1918: Die (SPD) droht mit einem Generalstreik, wenn der Kaiser nicht bis zum 09.11.1918 zurĂĽcktritt
    Max von Baden (30.07.1919):
    "[S.36] Meiner Erinnerung nach ist auch noch eine Auskunft eines sozialdemokratischen Führers, die um Mitternacht in der Reichskanzlei eintraf, sogleich nach Spa weitergegeben worden. Sie besagte, daß die Abdankungserklärung bis zum frühen Morgen da sein müsse, wenn man die Arbeiter in den Fabriken zurückhalten wollte."
    In: Der 9. November 1918. Material zur Begutachtung der Vorgänge des 9. November 1918
  • 09.11.1918, 09:15: Der Generalstab teilt Kanzler Max von Baden mit, dass das Mititär die Revolution nicht niederschlagen wird. Ăśbereinstimmung, dass die Kaiser-Abdankung die Folge sei.
    Max von Baden (30.07.1919):
    "[S.36] Um 9 Uhr 15 traf die telephonische Nachricht aus dem Hauptquartier ein, [...] daß die bewaffneten Streitkräfte im Falle eines Bürgerkrieges nicht hinter dem Kaiser stehen würden. [...] Die Bemerkung Exzellenz Wahnschaffes unter diesen Umständen bliebe doch nur die Abdankung, fand keinen Widerspruch."
    In: Der 9. November 1918. Material zur Begutachtung der Vorgänge des 9. November 1918
    • Um 9:30 veranlasst Kanzler Max von Baden, seine Mitarbeite eine Pressemitteilung zur erwarteten Kaiser-Abdankung vorzubereiten.
  • 09.11.1918, 09:30: Kanzler Baden von Baden veranlasst seine Mitarbeiter die später veröffentlichte Presseerklärung zur Abdankung von Wilhelm II. zu verfassen.
    • Eine Abdankungserklärung des Kaisers sollte noch eintreffen
    • Die Presseerklärung war demzufolgen nicht als Abdankungserklärung des Kaisers verfasst und gedacht, sondern als Erklärung des Kanzlers im Anschluss an die Abdankungserklärung über das weiter Vorgehen.
    • Nach ihrer Veröffentlichung (um 11:30) ohne die Abdankungserklärung, die noch nicht eingetroffen war, wirkte sie aber wie selbige.
  • 09.11.1918, ca. 11 Uhr: Telefonische Mitteilung, die Abdankungserklärung träfe in ½ Stunde ein, traf aber nicht ein
    Max von Baden (30.07.1919):
    "[S.38] Die fĂĽr mich maĂźgeblichen Telephonmitteilungen waren: [...] Der Kaiser habe sich zur Abdankung entschlossen: wir wĂĽrden in einer halben Stunde die Formulierung erhalten."
    "[S.39] Die Zeit verrann, ohne daĂź die in Aussicht gestellt Formulierung eintraf"
    In: Der 9. November 1918. Material zur Begutachtung der Vorgänge des 9. November 1918
  • 09.11.1918: Max von Baden beschlieĂźt, die Kaiser-Abdankung vor einer möglichen revolutionären Absetzung zu verkĂĽnden
    • Dies widerspricht der Auffassung, dass Max von Baden die Absetzung in Absprache mit Militärs, insbesondere Groener, verkündet hat. Ebenso der Auffassung, Groener hätte Max von Baden die Abdankung telefonisch mitgeteilt und er könne diese ruhig schon bekanntgeben. -abs- • Um der Ausrufung einer Räterepublik zuvorzukommen, verkündet Max von Baden die Absetzung des Kaisers, eine neue demokratische Regierung und Neuwahlen -abs- • Die Verhinderung der Räterepublik und einer gewaltsamen Revolution ist Max von Baden unter Aufgabe seiner eigenen Stellung und die des Kaisers damit tatsächlich gelungen. -abs- • Die Übertragung des Kanzeleramtes auf Ebert (SPD) erfolgte evt. auf Druck von Ebert • Evt. hatte Max von Baden auch Angst um sein Leben bei einer möglichen gewaltsamen Revolution -abs-
    Max von Baden (30.07.1919):
    "[S.39] Die Situation in Berlin hatte sich immer weiter zu Gunsten der Revolutionäre entwickelt. Jeden Augenblick konnte die Absetzung des Kaisers durch die Straße proklamiert werden. [...] Ihr konnte nur vorgebeugt werden, dadurch, daß der Entschluß zur Abdankung verkündet würde. Sollte noch geringste Nutzeffekt zu Gunsten des Kaisers und seines Hauses eintreten, so mußte die Veröffentlichung sofort erfolgen, nicht der Absetzung nachgeschickt werden. [...] [S.40] [...] Ich sah mich vor die Wahl gestellt, entweder abzuwarten und nichts zu tun, oder auf eigene Verantwortung zu handeln. [...] ich hielt es für meine Pflicht, den Entschluss des Kaisers bekannt zu geben, solange es noch einen Sinn hatte. [...] Es war der letzte verzweifelte Versuch, den Umsturz zu verhindern und der Krisis eine verfassungsmäßige Lösung zu geben."
    In: Der 9. November 1918. Material zur Begutachtung der Vorgänge des 9. November 1918
    • Unklar, wie real die Gefahr einer gewalsamen Revolution war, da es die Radikalen bis dahin unorganisiert und ohne militärische Führungspersönlichkeit waren. Die SPD lehnte Gewalt zur Durchsetzung einer parlamentarischen Demokratie ab und setzte stattdessen auf Streiks:
    Ebert zu Max von Baden:-abs- "Wenn der Kaiser nicht abdankt, dann ist die soziale Revolution unvermeidlich. Ich aber will sie nicht, ja ich hasse sie [...]"
  • 09.11.1918, 11:30: VerkĂĽndigung der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. (und Thronverzicht des Thronfolgers) als Deutscher Kaiser und PreuĂźischer König ohne dessen Zustimmung. Bis ca. 14 Uhr ist Wilhelm II., der sich im Hauptquartier im belgischen Spa aufhält, dies nicht bekannt. Auch nach Ausrufung der Republik um 14 Uhr keine Abdankung von Wilhelm II. bis zum 28.11.1928, aber auch kein Dementi. Erst am Folgetag Exilierung von Wilhelm II. in die Niederlande.
    Presseerklärung:
    "[1]Der Kaiser und König hat sich entschlossen, dem Throne zu entsagen. [2]Der Reichskanzler bleibt noch so lange im Amte, bis die mit der Abdankung des Kaisers, dem Thronverzicht des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen und der Einsetzung der Regentschaft verbundenen Fragen geregelt sind. [3]Er beabsichtigt, dem Regenten die Ernennung des Abgeordneten Ebert zum Reichskanzler und die Vorlage eines Gesetzentwurfes wegen der sofortigen Ausschreibung allgemeiner Wahlen für eine Verfassunggebende deutsche Nationalversammlung vorzuschlagen, der es obliegen würde, die künftige Staatsform des deutschen Volkes, einschließlich der Volksteile, die ihren Eintritt in die Reichsgrenzen wünschen sollten, endgültig festzustellen."
    • Genaugenommen erfolgte die Veröffentlichung der vorbereiteten Presseerklärung (von 10:30) zur Abdankungserklärung ohne die Abdankungserklärung, da diese noch nicht eingetroffen war.
    • Max von Baden verkündet nicht die Abschaffung der Monarchie. Dies geschieht erst durch die Ausrufung der Republik durch Stresemann (SPD)um ca. 14 Uhr. Die Thronfolge wäre an den minderjährigen Kaiserenkel gefallen. Regent (= Reichsverweser) bis zu dessen Volljährigkeit wäre der nächste sich zur Verfügung stellende Kaiserverwandte. Allerdings rechnete Max von Baden anscheinend damit, selber zum Reichsverweser ernannt zu werden.
    • Max von Baden verkündet nicht Ebert als Reichskanzler, sondern nur die Absicht dazu
    • Max von Baden verkündet keine Neuwahlen, sondern nur die Absicht dazu -abs- • Unklar, wieso bevorstehende Abdankung durch ein Telefonat der Generalstabs mit dem Kanzleramt erfolgte, aber nicht mit dem Kanzler Max von Baden persönlich
    • Unklar, wieso Max von Baden die Abdankung des deutschen Kaisers, seinem Verwandten und Freund (Selbstbezeichnung Max von Baden), ohne schriftliche Bestätigung erklärte und nicht darauf bestand, als Pressemitteilung eine verfasste Rücktrittserklärung des Kaisers auszugeben.
    • Unklar, wieso Max von Baden sich den Kaiserrücktritt nicht zumindest telefonisch oder anderweitig vom Kaiser persönliche bestätigen ließ.
    Max von Baden (30.07.1919):
    "[S.39] Telephonische Verbindung zu erhalten, mißlang wiederholt. In der Kaiservilla war das eine Telephon abgehängt, das andere besetzt."
    In: Der 9. November 1918. Material zur Begutachtung der Vorgänge des 9. November 1918
    • Unklar, wieso Max von Baden sich nicht in irgendeiner Form absicherte, insbesondere aufgrund der evt. Erpressung durch die Kaiserin vom 29.10.1918.
    • Wilhelm II. hatte noch am 03.11.1918 einen Rücktritt gegenüber einem Abgesandten von Max von Baden ausgeschlossen und auch nach der Presserklärung in einem Telefonat mit Max von Baden und in einen Brief an die Kaiserin erneuert.
    • Unklar, wieso Wilhelm II. und der Generalstab erst um 14 Uhr von der verkündeten Abdankungserklärung von 11:30 erfuhren.
    • Unklar, wieso Wilhelm II. seine nicht erfolgte Abdankung nicht dementierte
    • Sinn ergäbe die eigenmächtige Verkündigung der Kaiserabdankung, wenn damit einer Veröffentlichung von Wilhelm II., nach Abdankung als Kaiser preußischer König zu bleiben, zuvorgekommen werden sollte. Dagegen spricht, dass Wilhelm II. erst nach Mitteilung seines Vorschlages um 14 Uhr von der bereits verkündeten Abdankung informiert wurde. Max von Baden war nach eigenem Bekunden nicht über dieses Vorhaben informiert:
    Max von Baden (30.07.1919):
    "[S.39] Ich wiederhole: Von einer Abdankung nur als Kaiser und nicht als König von Preußen war in den Telephongesprächen vom 9. November und auch vorher mit keiner Silbe die Rede gewesen."
    In: Der 9. November 1918. Material zur Begutachtung der Vorgänge des 9. November 1918
  • 09.11.1918, ca. 13 Uhr: Abdankung des Reichskanzlers Max von Baden (parteilos) und Ăśbertragung der Reichskanzlerschaft auf Friedrich Ebert (SPD) durch Max von Baden als Reichsverweser, zu dem er noch nicht ernannt war, ohne rechtliche Grundlage und entgegen der zu diesem Zeittpunkt noch geltenden Verfassung
  • 09.11.1918, ca. 13 Uhr: Wilhelm II. beschlieĂźt als Kaiser zurĂĽckzutreten, aber König von PreuĂźen zu bleiben, in Unkenntnis der Presseerklärung mit seiner Absetzung von 11:30 Uhr
    • Unklar, wieso Wilhelm II. nicht zugunsten seines Enkels zurückgetreten ist, um womöglich die Hohenzollern-Dynastie im als Kaiser von Deutschland zu erhalten. Von den USA war nur sein Rücktritt, aber nicht die Abschaffung der Monarchie gefordert worden bei Einführung einer konstitutionellen Monarchie, die seit Kurzem, dem 28.10.1918, bestand. Bei Amtsunfähigkeit konnte ein Regent eingesetzt werden (z.B. 1858 Wilhelm I. für Friedrich Wilhelm IV.), bei Minderjährigkeit des Königs war ein Regentschaftsrat einzusetzen, wobei in beiden Fällen der König Staatsoberhaupt blieb.
    • Unklar, auf welcher Rechtsgrundlage Wilhelm II. ohne Verfassungsänderung als Kaiser, aber nicht als König zurücktreten konnte, da der König von Preußen in Personalunion Deutscher Kaiser war
    • Art. 11 Reichsverfassung:
    "[1]Das Präsidium des Bundes steht dem Könige von Preußen zu, welcher den Namen Deutscher Kaiser führt. [2]Der Kaiser hat das Reich völkerrechtlich zu vertreten, im Namen des Reichs Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, Bündnisse und andere Verträge mit fremden Staaten einzugehen, Gesandte zu beglaubigen und zu empfangen. [...]"
    Max von Baden (30.07.1919):
    "[S.39] Die Abdankung des Kaisers und nicht als König von Preußen war unvereinbar mit der Verfassung"
    In: Der 9. November 1918. Material zur Begutachtung der Vorgänge des 9. November 1918
  • 09.11.1918, ca. 14 Uhr: Wilhelm II. bietet in einem Schreiben an, als Kaiser zurĂĽckzutreten, aber König von PreuĂźen zu bleiben, in Unkenntnis der Presseerklärung mit seiner Absetzung von 11:30 Uhr
  • 09.11.1918, ca. 14 Uhr: Der Generalstab und Wilhelm II. erfahren im Hauptquartier im belgischen Spa von der Pressemitteilung von Max von Baden, in der eigenmächtig der RĂĽcktritts von Wilhelm II. und des Thronprinzen verkĂĽndet wird. Telefonat Wilhelm II. mit Max von Baden.
  • 09.11.1918: Abreise von Max von Baden von Berlin nach Baden.
  • 09.11.1918: Wilhelm II. schreibt in einem Brief an die Kaiserin, dass er nicht zurĂĽckgetreten, sondern abgesetzt worden sei.
    "[1]Max hat seinen Verrat voll durchgeführt, den er seit Wochen mit Scheidemann gesponnen. [2]Ohne mich zu fragen oder ohne einen Schritt von mir zu erwarten, hat er mich abgesetzt, durch eine hinter meinem Rücken veröffentlichte Abdankung vom Jungen [Kronprinz Wilhelm] und mir. [3]Er hat sodann die Regierung an die Sozialisten abgegeben, und Ebert ist Reichskanzler geworden. [...]"
    • Ebenso in seinen Memoiren:
    Wilhelm II. in seinen Memoiren (1922):
    "[S.243] Dem Reichskanzler war erwidert worden, mein Entschluß müsse erst reiflich erwogen und formuliert werden. Alsdann werde er dem Kanzler übermittelt werden. Als einige Zeit später diese Übermittelung stattgefunden hatte, kam die überraschende Antwort: ... mein Entschluß komme zu spät! Der Reichskanzler hatte von sich aus meine – noch gar nicht erfolgte – Abdankung sowie den Thronverzicht des überhaupt nicht befragten Kronprinzen kurzweg verkündet."
  • 09.11.1918: Laut Verfassung wäre durch die Abdankung von Kaiser und Kronprinz die Thronfolge auf den ältesten (minderjährigen) Sohn des Kronprinzen ĂĽbergegangen, fĂĽr den eine Hohenzollern-Regentschaft einzurichten gewesen wäre
    Deutsche Tageszeitung, 10.11.1918, S. 1:
    "Thronfolge und Regentschaft. [1]Die Krone Preußens und damit auch die Kaiserwürde geht nach dem Rücktritt des Kaisers und dem Thronverzicht des Kronprinzen auf dessen ältesten Sohn, dem am 4. Juli 1906 geborenen Prinzen Wilhelm über. [2]Da dieser noch nicht volljährig ist, so hat verfassungsgemäß die Regentschaft einzutreten; Regent ist derjenige volljährige Magnat, der der Krone am nächsten steht, in diesem Falle also Prinz Eitel Friedrich. [3]Auch hier ist ein Verzicht möglich, bei dem immer der nächstjüngere Bruder der verzichtenden Prinzen die Regentschaft zu übernehmen hätte. [4]In parlamentarischen Kreisen sprach man seit Zuspitzung der Kaiserfrage davon, daß die Linke den Prinzen August Wilhelm als Regenten wünsche. [...]"
    👪 Genealogie: Wilhelm I. ➔ ♕Friedrich III. ➔ ♕Wilhelm II. ➔ Kronprinz Wilhelm (*1882) ➔ Prinz Wilhelm (*1906, minderjährig)
    5 Brüder des Kronprinzen: • 1) Eitel Friedrich • 2) Adalbert • 3) August Wilhelm • 4) Oskar • 5) Joachim
    3 Brüder von Prinz Wilhelm: • 1) Louis Ferdinand (*1907) ( ➔ Louis Ferdinand (*1944) ➔ Georg Friedrich (amtierendes Hohenzollern-Oberhaupt)) • 2) Hubertus • 3) Friedrich
  • 09.11.1918, ca. 14 Uhr: (SPD) ruft die "deutsche Republik" (gemeint: Parlamentarische Demokratie) aus (durch Minister Scheidemann (SPD)) mit VerkĂĽndigung von Ebert (SPD) als Reichskanzler. Scheidemann: "Es lebe die deutsche Republik". Das Original der Rede ist nicht gesichert und widersprĂĽchlich ĂĽberliefert.
    • Es existiert ein 3 Fotoszenen:
    1.) Foto mit Scheidemann auf dem Reichstagsbalkonsims vor einer Menschenmenge
    2.) Foto mit Scheidemann auf dem Fenstersims der Alten Reichskanzlei (ehem. Palais Radziwill) vor einer Menschenmenge
    3.) Fotos von Scheidemann im Fenster der Alten Reichskanzlei (ehem. Palais Radziwill), evt. auf einem Stuhl stehend, ohne Publikum -abs- • zu Foto 1) Zum Reichstagsfoto stellen sich einige Fragen, wie Scheidemann unten vom Volk überhaupt verstanden werden konnte, wieso er unter Lebensgefahr auf der Balustrade steht und nicht auf einem Stuhl hinter der Balustrade, was den - unbewiesenen - Vorwurf der Fotomontage zur Folge hatte (nach Foto 2 war er aber anscheinend schwindelfrei), ebenso der Schatten Scheidemanns, obwohl keine Sonne geschienen haben soll. Auch scheinen Scheidemann keine Arbeiter, sondern Gutbürgerliche zuzujubeln (auf Foto 2 ist die Menge allerdings ähnlich strukturiert).
    • zu Foto 2) Redner und Datierung sind nicht eindeutig zuordnungsbar. Ob die z.T. vorgenommene Betitelung "Verkündigung der Republik aus dem Fenster der Reichskanzlei am 9. November 1918" zutrifft, ist somit unwahrscheinlich. Andererseits wurden die nachgestellten Fotos (Nr. 3) eben an jenem Fenster nachgestellt. Sollte dies tatsächlich so stattgefunden haben, hätte Scheidemann die Republik 2x ausgerufen. Demzufolge hätten auch unterschiedliche Reden gehalten werden können.
    • zu Foto 3) Diese an Porträt-Aufnahmen erinnernden Fotos wurden nachgestellt, nach Angaben 1928 (?, "10 Jahre später"). Allerdings war Scheidemann als Kanzler nur 1919 Hausherr in der Reichskanzlei. Unklar, wieso ihm 1928 ein konservativer Kanzler einen Fototermin in der Reichskanzlei gestattet haben sollte, den Scheidemann durch Enthüllungen 1925 zu Fall gebracht hatte (Kabinett Marx II).
  • 09.11.1918, ca. 16 Uhr: (USP) ruft die "freie sozialistische Republik Deutschland" (gemeint: Räterepublik) aus (durch Liebknecht (USP), FĂĽhrer des Spartakusbundes). Liebknecht: "In dieser Stunde proklamieren wir die freie sozialistische Republik Deutschland."
  • 09.11.1918: Neuer Oberbefehlshaber Hindenburg: Wilhelm II. ĂĽberträgt als letzte Amtshandlung den Oberbefehl auf Hindenburg.
    • Unklar, auf welcher Rechtsgrundlage der Kaiser als Oberbefehlshaber ohne Abdankung zurücktreten konnte, da laut Reichsverfassung der Kaiser der Oberbefehlshaber war, zumal der Fahneneid auf den Kaiser lautete. Damit dürfte der Rücktritt von Wilhelm II. als Oberbefehlshaber unwirksam gewesen sein. Andernfalls hätte auch eine neue Vereidigung auf Hindenburg erfolgen müssen.
    Art. 63 Reichsverfassung:
    [1]Die gesammte Landmacht des Reichs wird ein einheitliches Heer bilden, welches in Krieg und Frieden unter dem Befehle des Kaisers steht. [...]
    § 5 III. Vertrag mit Bayern über den Beitritt zur Deutschen Verfassung (Vertrag vom 23. November 1870) i.V.m. Schlußbestimmung zum XI. Abschnitt Reichsverfassung: Das bayerische Heer unterstand in Friedenszeiten dem bayerischen König und in Kriegszeiten dem Kaiser (in der Verfassung des Norddeutschen Bundes noch als Bundesfeldherr bezeichnet. Die Reichsverfassung trat erst nach dem Beitritt Bayerns am 16.04.1871 in Kraft).
    Schlußbestimmung zum XI. Abschnitt Reichsverfassung vom 16.04.1871: [1]Die in diesem Abschnitt enthaltenen Vorschriften kommen in Bayern nach näherer Bestimmung des Bündnißvertrages vom 23. November 1870. (Bundesgesetzbl. 1871. S. 9.) unter III. § 5 [...] zur Anwendung.
    § 5 III. Vertrag mit Bayern über den Beitritt zur Deutschen Verfassung (= Verfassung des Norddeutschen Bundes) (Vertrag vom 23. November 1870): [1]Das Bayerische Heer bildet einen in sich geschlossenen Bestandtheil des Bundesheeres mit selbstständiger Verwaltung, unter der Militairhoheit Seiner Majestät des Königs von Bayern; im Kriege - und zwar mit Beginn der Mobilisirung - unter dem Befehle des Bundesfeldherrn. [...]
    Art. 53 Reichsverfassung:
    [1]Die Kriegsmarine des Reichs ist eine einheitliche unter dem Oberbefehl des Kaisers. [2]Die Organisation und Zusammensetzung derselben liegt dem Kaiser ob, welcher die Offiziere und Beamten der Marine ernennt, und fĂĽr welchen dieselben nebst den Mannschaften eidlich in Pflicht zu nehmen sind. [...]
    Art. 64 Reichsverfassung:
    [1]Alle Deutsche Truppen sind verpflichtet, den Befehlen des Kaisers unbedingte Folge zu leisten. [2]Diese Verpflichtung ist in den Fahneneid aufzunehmen. [...]
    Fahneneid:
    Ich N.N. schwöre zu Gott dem allwissenden und Allmächtigen einen leiblichen Eid, dass ich Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser Wilhelm dem Zweiten, meinem obersten Kriegsherren, in allen und jeden Vorfällen, zu Lande und zu Wasser, in Kriegsund Friedenszeiten, und an welchen Orten es immer sei, treu und redlich dienen, Allerhöchstdero Nutzen und Bestes fördern, Schaden und Nachteil aber abwenden, die mir vorgelesenen Kriegsartikel und die mir erteilten Vorschriften und Befehle genau befolgen und mich so betragen will, wie es einem rechtschaffenen, unverzagten, pflicht- und ehrliebenden Soldaten eignet und gebühret. So wahr mir Gott helfe durch Jesum Christum und sein heiliges Evangelium.
  • 10.11.1918: Wilhelm II.: Flucht ins Exil in die neutralen Niederlande. Als Oberbefehlshaber war dies Fahnenflucht, was fĂĽr den Royalismus in der Weimarer Republik eine schwere Hypothek darstellte.
    Wilhelm II. noch am 29.10.1918 (laut seinen Memoiren 1922):
    "[S.237] und erhielt zur Antwort, dass ich die Rückkehr ins Feld für meine Pflicht als Oberster Kriegsherr hielte [...], wir befänden uns im Krieg, und der Kaiser gehöre zu seinen Soldaten."
  • âž˝ Provisorische Regierung

  • Ereignisse Provisorische Regierung (10.11.1918) - NV-Wahl (19.01.1919):
  • 10.11.1918: Gemeinsame Regierung von (SPD) und (USP) (Rat der Volksbeauftragten = Kabinett Ebert)
  • 10.11.1918 - 13.02.1919: Kabinett Ebert ( SPD ): (SPD) + (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (parteilos) + (USP) ab 14.12.1918
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 10.11.1918 - 13.02.1919: Rat der Volksbeauftragten (Revolutionsregierung): GrĂĽndung als Provisorische Regierung während der Ăśbergangszeit: FĂĽhren der Regierungsgeschäfte bis zum Zusammentritt der noch zu wählenden verfassungsgebenden Nationalversammlung
    6 Mitglieder: (SPD) + (USP) bis 28.12.1918, danach nur SPD. Gleichberechtigte Vorsitzende: Friedrich Ebert (SPD) und Hugo Haase (SPD), mit Vorrangstellung Eberts. Die Mitglieder ("sechsköpfiger Reichskanzler": Ausübung der Funktionen von Kaiser, Reichskanzler, Bundesrat und Reichstag in einem) kontrollierten die Minister des Kabinetts (damals Staatssekretäre genannt). Der Rat der Volksbeauftragten wurde wiederum vom Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte ((SPD) + (USP)) kontrolliert (14 Arbeiter + 14 Soldaten) und ab (Ende?) Dezember 1918 von dessen Nachfolgeorgan dem Zentralrat der Deutschen Sozialistischen Republik (nur (SPD)). Ein Reichskanzler war in diesem Übergangssystem nicht vorgesehen, allerdings bezeichnete sich Ebert z.T. als Reichskanzler. Die Annahme des Waffenstillstandes vom gleichen Tag durch die "Regierung" ist unterzeichnet vom "Reichskanzler" ohne Namensnennung.
  • 10.11. - Dez.1918: Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte GrĂĽndung (Mitglieder (SPD) + (USP)) als Kontrollinstanz fĂĽr den Rat der Volksbeauftragten. Auflösung erst Sommer 1919.
    • Mitglied u.a. Wilhelm Pieck
  • 10.11.1918: Ebert-Groener-Pakt: Loyalitätsbekundung des Militärs gegenĂĽber der Regierung. Zusammenarbeit gegen Linksradikale.
  • 10.11.1918: Hindenburg stimmt fĂĽr Waffenstillstand
    Hindenburg an die Waffenstillstandskommission (per Funk) und an das preuĂźische Kriegsministerium (dort Ankunft erst nach Waffenstillstand am 11.11.1919)
    "[...] Gelingt Durchsetzung dieser Punkte nicht, so wäre trotzdem abzuschließen. [...]"
  • 10.11.1918, 13:20 Uhr: Ebert/ Das Kabinett Ebert stimmt nach RĂĽcksprache mit Hindenburg dem Waffenstillstand zu (Ludendorff war bereits am 26.10.1918 entlassen worden)
    Berlin, den 10. November 1918
    Herrn Staatssekretär von Hintze für Oberste Heeresleitung.
    [1]Der Friedensdelegation ist durch Funkspruch mitzuteilen, daĂź die deutsche Regierung die ihr am 8. November gestellten Waffenstillstandsbedingungen annimmt.
    gez. Reichskanzler
  • 10.11.1918: Hitler (seit 14.10.1918 im Lazarett wegen vorĂĽbergehender Erblindung nach Senfgasangriff): Erneute kurzzeitige Erblindung nach VerkĂĽndigung der Revolution/ Abdankung des Kaisers und des bevorstehenden Waffenstillstandes im Lazarett. Laut Ian Kershaws Hitler-Biographie nicht durch einen Nervenzusammenbruch, sondern evt. durch Reiben der Augen nach Weinen, was Hitler nach eigener Darstellung tat, was nach Senfgasvergiftungen durch die dadurch hervorgerufene Reizung mit starker Schwellung der Augenlider anscheinend zu Sehunfähigkeit fĂĽhrt. Aufgrund der anstehenden Demobilisierung drohte dem ungelernten und mittellosen Hitler evt. wieder Obdachlosigkeit (wie bereits frĂĽher in Wien). Am 19.11.1918 RĂĽckkehr zum Heer nach MĂĽnchen (Eintreffen am 21.11.1918). Zudem evt. die Enttäuschung ĂĽber den verlorenen Krieg und das entgangene 2. Verwundetenabzeichen.
    • Unklar, ob die 2. Erblindung Hitlers als belegt gelten kann (fehlende Krankenakte, Entlassung nach 9 weiteren Tagen, was einer Gesamtgenesungszeit von ca. 5 Wochen entspricht, die anscheinend bei Senfgasvergiftungen die Regel war)
    • Nicht zutreffend, dass Hitler mit Hypnose behandelt wurde. Im zugrundeliegenden US-Marine-Geheimdienstbericht von 1943 keine Erwähnung. Fehlende Krankheitsakte. Zudem unklar, ob Erblindete mit Hypnose behandelbar sind und wieso Hitler in einem Massenlazarett als einfacher Mannschaftsdienstgrad eine (zeitintensive) Vorzugsbehandlung erhalten haben sollte, die zudem später keine Erwähnung findet.
    • Unklar, wofür Hitler seinen gesamten Sold ausgegeben hatte, da er keine Miete zu zahlen hatte und keine anderweitigen Verpflichtungen/ Alkoholismus/ teure Krankheiten bekannt sind. Nach Ian Kershaws Hitler Biographie war Hitler bis auf ein paar Mark mittellos. Sold für 4 Jahre als Gefreiter: Ca. 1500 Mark (30 Mark/Monat = 360 Mark/ Jahr), entspräche ca. 3000 € (Kaufkraft 1918) bzw. ca. 5000 € (Kaufkraft 1916). Tagelöhner verdienten ca. 2-3 mal so viel, mussten aber Miete, Verpflegung und Bekleidung zahlen.
    • Bereits am 30.10.1918 hatten die Generalstabsoffiziere geweint, als Ludendorff die Niederlage verkündete: Generalstabsoffzier Oberst von Thaer (Tagebücher): "Die Wirkung dieser Worte auf die Hörer war unbeschreiblich! Während L. sprach, hörte man leises Stöhnen und Schluchzen, vielen, wohl den meisten, liefen unwillkürlich die Tränen über die Backen. Ich stand links neben dem Generalintendanten Gen. v. Eisenhart. Unwillkürlich hatten wir uns an der Hand gefaßt. Ich habe die seine fast kaputtgedrückt."
  • 10.11.1918: Eintreffen von Rosa Luxemburg in Berlin
  • 11.11.1918, 6 Uhr (5 Uhr französische Zeit): Unterzeichnung des Waffenstillstandes mit Inkraftreten um 12 Uhr (11 Uhr französische Zeit). Zunächst befristet auf 36 Tage (Verlängerung am 16.12.1918 bis zum 17.01.1919 und am 16.01.1919 bis zum 17.02.1919 und am 16.02.1919 ohne Enddatum mit einer KĂĽndigungsfrist von 3 Tagen durch die Alliierten).
  • 11.11.1918, 12 Uhr: de facto Ende 1. Weltkrieg: Waffenstillstand (Vertrag von Compiègne) um 12 Uhr (11 Uhr französische Zeit)
    âž˝ Waffenstillstandsbedingungen
  • 11.11.1918: Spartakusbund-GrĂĽndung als parteiunabhängige Organisation (linke USPD-Abspaltung)
  • 12.11.1918: Die neutralen Niederlande gewähren Wilhelm II. Asyl und verweigern seine Auslieferung an die Alliierten
    • U.a. hatte der US-Senat am 03.09.1918 die Verhaftung von Wilhelm II. als Kriegsverbrecher und der Verantwortlichen des U-Boot-Krieges verlangt
    • Wilhelm II. hatte noch am 21.09.1918 als Oberbefehlshaber die Fortsetzung des uneingeschränkten U-Bootkrieges angeordnet
  • 12.11.1918: 1. Gesetzgeberische Tätigkeit des des Rates der Volksbeauftragten: Aufruf des Rates der Volksbeauftragten "An das deutsche Volk"
    Der Rat der Volksbeauftragten verööfentlicht folgenden Aufruf:
    An das deutsche Volk!
    [1]Die aus der Revolution hervorgegangene Regierung, deren politische Leitung rein sozialistisch ist, setzt sich die Aufgabe, das sozialistische Programm zu verwirklichen. [2]Sie verkĂĽndet schon jetzt mit Gesetzeskraft folgendes:
    1. Der Belagerungszustand wird aufgehoben.
    2. Das Vereins- und Versammlungsrecht unterliegt keiner Beschränkung, auch nicht für Beamte und Staatsarbeiter.
    3. Eine Zensur findet nicht statt. Die Theaterzensur wird aufgehoben.
    4. Meinungsäußerung in Wort und Schrift ist frei.
    5. Die Freiheit der Religionsausübung wird gewährleistet. Niemand darf zu einer religiösen Handlung gezwungen werden.
    6. Für alle politischen Straftaten wird Amnestie gewährt. Die wegen solcher Straftaten anhängigen Verfahren werden niedergeschlagen.
    7. Das Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst wird aufgehoben, mit der Ausnahme der sich auf die Schlichtung von Streitigkeiten beziehenden Bestimmungen.
    8. Die Gesindeordnungen werden auĂźer Kraft gesetzt, ebenso die Ausnahmegesetze gegen die Landarbeiter.
    9. Die bei Beginn des Krieges aufgehobenen Arbeiterschutzbestimmungen werden hiermit wieder in Kraft gesetzt.
    [3]Weitere sozialpolitische Verordnungen werden binnen kurzem veröffentlicht werden. [4]Spätestens am 1. Januar 1919 wird der achtstündige Maximalarbeitstag in Kraft treten. [5]Die Regierung wird alles tun, um für ausreichende Arbeitsgelegenheit zu sorgen. [6]Eine Verordnung über die Unterstützung von Erwerbslosen ist fertiggestellt. [7]Sie verteilt die Lasten auf Reich, Staat und Gemeinde.
    [8]Auf dem Gebiet der Krankenversicherung wird die Versicherungspflicht ĂĽber die bisherige Grenze von 2 500 Mark ausgedehnt werden.
    [9]Die Wohnungsnot wird durch Bereitstellung von Wohnungen bekämpft werden.
    [10]Auf die Sicherung einer geregelten Volksernährung wird hingearbeitet werden.
    [11]Die Regierung wird die geordnete Produktion aufrechterhalten, das Eigentum gegen Eingriffe Privater sowie die Freiheit und Sicherheit der Person schĂĽtzen.
    [12]Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht auf Grund des proportionalen Wahlsystems für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen.
    [13]Auch für die Konstituierende Versammlung, über die nähere Bestimmung noch erfolgen wird, gilt dieses Wahlrecht.
    Berlin, den 12. November 1918.
    Ebert Haase Scheidemann Landsberg Dittmann Barth
  • 12.11.1918: EinfĂĽhrung des aktiven Frauenwahlrechts (Satz 12 und 13 des Gesetzes "An das Deutsche Volk!" vom Rat der Volksbeauftragten)
    Gesetz "An das deutsche Volk!" (12.11.1918):
    "[1]Die [...] Regierung [...] [2] [...] verkĂĽndet [...] mit Gesetzeskraft folgendes:
    [12]Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht auf Grund des proportionalen Wahlsystems für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen."
    [13]Auch für die Konstituierende Versammlung, über die nähere Bestimmung noch erfolgen wird, gilt dieses Wahlrecht.
    • 04.03.1919: Fortdauernde Geltung Gesetze des Rates des Volksbeauftragten
    §1 Satz 2 des Übergangsgesetzes (4.03.1919):
    "In Kraft bleiben auch alle von dem Rate der Volksbeauftragten oder der Reichsregierung bisher erlassenen und verkĂĽndeten Verordnungen."

    • 30.11.1918: Verstetigung des aktiven Frauenwahlrechts für die Nationalversammlungs-Wahl (§ 2 Reichswahlgesetz)
    • 30.11.1918: Einführung des passiven Frauenwahlrechts für die Nationalversammlungs-Wahl (§ 5 Reichswahlgesetz)

    • 14.07.1933: Faktische Aufhebung des passiven Frauenwahlrechts: NSDAP als einzig zugelassene Partei mit parteiinternem Ausschluss von Frauen als Kandidaten seit 21.06.1921
    • In den USA Einführung des Frauenwahlrechts erst am 26.08.1920, erst ab 1965 uneingeschränkt für Schwarze (Voting Rights Act)
  • 12.11.1918: EinfĂĽhrung des Achtstundentages zum 01.01.1919 (Satz 4 des Gesetzes "An das Deutsche Volk!" vom Rat der Volksbeauftragten)
    Gesetz "An das deutsche Volk!" (12.11.1918):
    "[1]Die [...] Regierung [...] [2] [...] verkĂĽndet [...] mit Gesetzeskraft folgendes:
    [4]Spätestens am 1. Januar 1919 wird der achtstündige Maximalarbeitstag in Kraft treten."
    • 04.03.1919: Fortdauernde Geltung Gesetze des Rates des Volksbeauftragten
    §1 Satz 2 des Übergangsgesetzes (4.03.1919):
    "In Kraft bleiben auch alle von dem Rate der Volksbeauftragten oder der Reichsregierung bisher erlassenen und verkĂĽndeten Verordnungen."
  • 13.11.1918: Waffenstillstand Ungarn/ Alliierte (Militärkonvention von Belgrad)
  • 15.11.1918: Sozialpakt zur Verhinderung des Kommunismus: Tarifverträge und Achtstundentag (Stinnes-Legien-Abkommen)
  • 15.11.1918: Roter Soldatenbund GrĂĽndung ((KPD)-Kampforganisation) (Auflösung Juni 1919)
  • 20.11.1918: (DDP)-GrĂĽndung. MitgrĂĽnderinnen u.a. ♀Gertrud Bäumer, ♀Elisabeth Brönner, ♀Marie-Elisabeth LĂĽders, Theodor HeuĂź
  • 21.11.1918: Hitler-RĂĽckkehr zur Heer (zum "Infanterieregiment 2" nach MĂĽnchen, nach Abreise aus dem Lazarett am 19.11.), auch als RĂĽckkehr Hitlers aus dem Krieg bezeichnet (4 Jahre Soldat als Freiwilliger (Ă–sterreicher in der deutschen Armee) an der Westfront ("Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16", genannt "Regiment List"), Meldegänger, nicht im SchĂĽtzengraben, 2 Verletzungen (05.10.1916 Granatsplitter, anscheinend mit Genitalverletzung, mit Not-OP; 14.10.1918 vorĂĽbergehende Erblindung durch Giftgasangriff, spätere Genesung), letzter Dienstgrad Gefreiter, mit Auszeichnung (Orden))
    • Unklar, wieso Hitler, falls er im Mai 1913 nach München zog, um der österreichischen Wehrpflicht zu entgehen, sich dann 1 Jahr später freiwillig zum Krieg meldete, obwohl er in Österrreich ausgemustert worden war und damit keine Einberufung zu befürchten hatte.
    • 18.01.1814: Festnahme von der Münchner Kriminalpolizei, Überstellung nach Österreich zur Musterung, Ausmusterung (05.02.1914): "Zum Waffen- und Hilfsdienst untauglich, zu schwach, waffenunfähig"
    • Unklar, wieso ein Österreicher in der regulären Bayerischen Armee dienen konnte und nicht in einer Söldnereinheit
    • 1924 gibt Hitler im Hitlerprozess wahrheitswidrig an, bereits eine Architekturzeichner-Ausbildung in Österreich absolviert zu haben, und in München eine Architektenausbilung absolvieren wollte. 1910 war Hitler polizeilich das Führen des Titels "Akademischer Maler" verboten worden (Okt. 1907 und Sept. 1908 keine Zulassung zur Malschule der Kunstakademie Wien).
    Richter im Hitlerprozess: "Sie sind 1912 zur Ausbildung als Architekturzeichner nach MĂĽnchen gekommen?"
    Hitler: "Nicht zur Ausbildung. Ich war schon fertig. Als Architekturzeichner musste ich mir das Brot verdienen. Ich wollte mich zum Baumeister und Architekten ausbilden."
  • Nov. 1918 - Mai 1919: Hitler-Engagement innerhalb der Soldatenräte
  • 23.11.1918: EinfĂĽhrung des Achtstundentages
  • 24.11.1918: (DNVP)-GrĂĽndung (Deutschnationale Volkspartei). MitgrĂĽnderin u.a. ♀Margarete Behm
  • 28.11.1918: Offizielle Abdankung von Kaiser Wilhelm II. (mit Fehler "Krone Preussen", statt "Krone Preussens"). Thronverzicht des Thronfolgers erst am 01.12.1918
    Abdankungserklärung Wilhelm II.:
    "[1]Ich verzichte hierdurch für alle Zukunft auf die Rechte an der Krone Preussen und die damit verbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone. [2]Zugleich entbinde ich alle Beamten des Deutschen Reiches und Preussens sowie alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, des Preussischen Heeres und der Truppen der Bundeskontingente des Treueeides, den sie Mir als ihrem Kaiser, König und Obersten Befehlshaber geleistet haben. [3]Ich erwarte von ihnen, dass sie bis zur Neuordnung des Deutschen Reichs den Inhabern der tatsächlichen Gewalt in Deutschland helfen, das Deutsche Volk gegen die drohenden Gefahren der Anarchie, der Hungersnot und der Fremdherrschaft zu schützen.
    [4]Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel.
    Gegeben Amerongen, den 28. November 1918.
    Wilhelm"
    • Unklar, wieso Wilhelm II. nachträglich zurücktrat
    • Unklar, wieso Wilhelm II. grade am 28.11. zurücktrat
    • Möglich erscheint, dass Wilhelm II. damit den Anspruch auf seine Besitztümer wahren wollte, was er in einem Schreiben vom gleichen Tag darlegte, da wahrscheinlich Enteignung befürchtet wurde.
  • 28.11.1918: Schreiben von Wilhelm II. an die provisorische Regierung (Rat der Volksbeauftragten) mit Mitteilung ĂĽber den an diesem Tag erfolgten Thronverzicht ohne Verzicht auf seine BesitztĂĽmer
  • 28.11. - 01.12.1918: Genaugenommen folgte Kronprinz Wilhelm (*1882) bis zu seinem RĂĽcktritt am 01.12.1918. Ă„hnlich wurde von den Königstreuen in Frankreich nach dem RĂĽcktritt von Karl X. 1830 erst Ludwig XIX. (Sohn), nach dessen RĂĽcktritt 20 Minuten später Heinrich V. (Neffe von Ludwig XIX., Enkel von Karl X.) als König angesehen.
  • 30.11.1918: Beschluss: Aktives und passives Frauenwahlrechts bei der Nationalratswahl
    • 14.07.1933: Faktische Aufhebung des passiven Frauenwahlrechts: NSDAP als einzig zugelassene Partei mit parteiinternem Ausschluss von Frauen als Kandidaten seit 21.06.1921
    • In den USA Einführung des Frauenwahlrechts erst am 26.08.1920, erst ab 1965 uneingeschränkt für Schwarze (Voting Rights Act)
  • 01.12.1918: Thronverzicht des Thronfolgers (Kronprinz Wilhelm (*1882))
    • Unklar, ob Kronprinz Wilhelm nur für sich oder auch für seine Nachkommen auf den Thron verzichtet hat. Genaugenommen folgte sein Sohn Prinz Wilhelm (*1906) oder der nächste Thronberechtigte (Prinz Eitel Friedrich, Bruder des Thronprinzen) bei Ausschluss der direkten Nachfahren. Ähnlich wurde von den Königstreuen in Frankreich nach dem Rücktritt von Karl X. 1830 erst Ludwig XIX. (Sohn), nach dessen Rücktritt Heinrich V. (Neffe von Ludwig XIX., Enkel von Karl X.) als König angesehen.
    👪 Genealogie: Wilhelm I. ➔ ♕Friedrich III. ➔ ♕Wilhelm II. ➔ Kronprinz Wilhelm (*1882) ➔ Prinz Wilhelm (*1906)
  • 14.12.1918: Erste Freikorps-GrĂĽndung (Freikorps Lichtschlag)
  • 15.12.1918: (DVP)-GrĂĽndung. MitgrĂĽnderin u.a. ♀Clara Mende
  • 16.12.1918: Verlängerung des Waffenstillstandes bis zum 17.01.1919 (erneute Verlängerung am 16.01.1919 bis zum 17.02.1919 und am 16.02.1919 ohne Enddatum mit einer KĂĽndigungsfrist von 3 Tagen durch die Alliierten)
  • Dez. 1918 - 30.06.1930: Rheinlandbesetzung (Kölner-Besatzungszone bis Jan. 1926, Mainzer-Besatzungszone bis Nov. 1929, Koblenzer-Besatzungszone bis Juni 1930)
  • 16. - 21.12.1918: Reichsrätekongress. Einzige Frauen: ♀Klara Noack ( SPD ), ♀Käthe Leu ( USPD )
  • 19.12.1918: Der Reichsrätekongress stimmt fĂĽr den 19.01.1919 als frĂĽhen Wahltermin fĂĽr die Nationalversammlung statt des 16.02.1919 (Vorschlag der provisorischen Regierung (Rat der Volksbeauftragten), um antirepublikanischen Entwicklungen zuvorzukommen
  • 23.12.1918: Weihnachtskämpfe in Berlin: Aufständische Soldaten setzen die Regierung (Besetzung der Reichskanzlei) und den Berliner Stadtkommandanten fest. Ebert ruft die Reichswehr zur Hilfe. Ursache: V.a. ausstehende Soldzahlungen.
  • 24.12.1918: Weihnachtskämpfe in Berlin zwischen aufständischen Soldaten und der Reichswehr ohne Sieg der Reichswehr. Abbruch der Kämpfe durch Ebert. Abzug der Aufständischen nach Verhandlungen, v.a. Zahlung der ausstehende Soldforderungen.
  • 25.12.1918: (Stahlhelm)-GrĂĽndung
  • 29.12.1918: (USP) verlässt den Rat der Volksbeauftragten (fortan nur SPD-Mitglieder) als Folge der Weihnachtskämpfe, aber nicht das Kabinett-Ebert
  • (Ende?) Dez.1918 - 04.02.1919: Zentralrat der Deutschen Sozialistischen Republik, nur (SPD), als Nachfolgeorganisation des Vollzugsrates als Kontrollinstanz fĂĽr den Rat der Volksbeauftragten
  • 30.12.1918 - 01.01.1919: KPD-GrĂĽndungsparteitag = 1. KPD-Parteitag
  • 30.12.1918 - 01.01.1919: (KPD)-GrĂĽndung (Zusammenschluss Spartakusbund mit anderen Linksradikalen). 10 Mitglieder der FĂĽhrungs-"Zentrale", u.a. Karl Liebknecht, ♀Rosa Luxemburg, Wilhelm Pieck, ♀Käte Duncker
    • Die KPD-ParteigrĂĽndung fand am 1. Tag des Parteitages, am 30.12.1918, statt.
  • 31.12.1918: (KPD): Rosa Luxemburg stellt das KPD-Parteiprogramm auf dem Parteitag vor.
  • Arbeitslose:
    ?
    Jahr:
    Quote:
    18
    19 20 21
    <1%
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    <1%
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    1%
    24 25 26 27 28 29
    9%
    30
    16%
    31 32
    31%
    6Mio
    33 34 35 36 37 38 39
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

    Kaufkraft:
    Jahr:
    Infl:
    14
    0%
    15
    25%
    16
    26%
    17
    20%
    18
    29%
    19
    35%
    M
    20
    54%
    a
    21
    17%
    r
    22
    Hy
    k
    23
    Hy
    24
    Ref
    R
    25
    8%
    e
    26
    2%
    i
    27
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    c
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    h
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    De
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    fl
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    4%
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    0%
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 04.01.1919: Entlassung des Berliner Polizeipräsidenten Eichhorn (USP) durch die Provisorische Regierung als Folge der Weihnachtskämpfe von 1918, Vorwurf der Illoyalität gegenĂĽber der Regierung. Auslöser fĂĽr die Berliner Januarkämpfe (Spartakusaufstand).
    • Versuch der Errichtung einer Rätediktatur
    • Versuch der Verhinderung der Wahl zur Nationalversammlung
  • 05.01.1919: DAP-GrĂĽndung (Deutsche Arbeiterpartei) (spätere (NSDAP))
  • 05.01 - 12.01.1919: Berliner Januarkämpfe (Spartakusaufstand) (USP) (KPD)
  • 10.01.1919 - 09.02.1919: Kommunistische Bremer Räterepublik (in Bremen und Bremerhaven)
  • während Spartakusaufstand: Beschluss: Tagungsort der Nationalversammlung nicht Berlin wegen des Spartakusaufstandes
  • 12.01.1919: Ende Berliner Januarkämpfe (Spartakusaufstand)
  • 14.01.1919: Beschluss: Tagungsort der Nationalversammlung in Weimar
  • 15.01.1919: † Ermordung von Karl Liebknecht (KPD) durch Angehörige der Garde-Kavallerie-SchĂĽtzen-Division
  • 15.01.1919: † Ermordung von Rosa Luxemburg (KPD) durch Angehörige der Garde-Kavallerie-SchĂĽtzen-Division
  • 15.01.1919: Verhaftung und Freilassung von Wilhelm Pieck (KPD) durch Angehörige der Garde-Kavallerie-SchĂĽtzen-Division
    • Laut dem befehlshabenden Offizier Waldemar Pabst hatte Pieck ihm im Gegenzug die Aufenthaltsorte von KPD-Funktionäre und KPD-Planungen verraten
  • 16.01.1919: Verlängerung des Waffenstillstandes bis zum 17.02.1919 (verlängert am 16.02.1919 ohne Enddatum mit einer KĂĽndigungsfrist von 3 Tagen durch die Alliierten)
  • K­abinett Baden
    âž˝
     |  âž˝ Nationalvers.

  • Ereignisse NV-Wahl (19.01.1919) - 1. RT-Wahl (06.06.1920):

    Wahl 19.01.1919:
    938%20%19%10%8%4
    Frakt.SPDZDDPDNVPUSPD<5%

    • Wahlperiode: 1. Sitzung 06.02.1919 - 21.05.1920 Auflösung
    • 423 Sitze Nationalversammlung
    NV
    423
    1.
    459
    2.
    472
    3.
    493
    4.
    491
    5.
    577
    6.
    608
    7.
    582
    8.
    647

    • 37+4N Frauen in der Nationalversammlung
  • 04.02.1919: Niederschlagung der kommunistischen Bremer Räterepublik in Bremen
  • 06.02.1919: 1. Sitzung Nationalversammlung (= Eröffnung der Nationalversammlung in Weimar)
  • 09.02.1919: Niederschlagung der kommunistischen Bremer Räterepublik in Bremerhaven
  • 11.02.1919: Gesetz ĂĽber die vorläufige Reichsgewalt (= Vorläufige Verfassungsordnung)
  • 11.02.1919 - 28.02.1925: Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD). Wahl am 11.02.1919 zum vorläufigen Reichspräsidenten nach § 10 Gesetz ĂĽber die vorläufige Reichsgewalt. Vereidigung auf die Verfassung am 21.08.1919 (nach Inkrafttreten der Weimarer Verfassung am 14.08.1919). Keine Festlegung des Amtszeitendes.
  • 11.02.1919: Dankesrede Eberts vor der Nationalversammlung nach der Wahl zum vorläufigen Reichspräsidenten
  • 13.02.1919: Zeitungsanzeige (Wilhelmshavener Tageszeitung "Die Republik") mit Aufruf zur GrĂĽndung des Freikorps "Marine-Brigade Ehrhardt" als Regierungstruppe, die der Regierung direkt untersteht, auf Regierungsanordnung
  • 13.02.1919: Berufung eines Kanzlers (genannt Reichsministerpräsident) und einer Regierung (genannt Reichsministerium) durch Präsident Ebert (auf Grundlage von § 8 "Gesetz ĂĽber die vorläufige Reichsgewalt" vom 10.02.1919)
  • 13.02.1919 - 19.06.1919: Kabinett Scheidemann ( SPD ): (SPD) + (Zentrum) + (DDP) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 16.02.1919: Erneute Verlängerung des Waffenstillstandes ohne Enddatum mit einer KĂĽndigungsfrist von 3 Tagen durch die Alliierten (am 28.06.1919 Unterzeichnung Friedensvertrag, mit Inkraftretung zum 10.01.1920)
  • 16.02.1919: Hitler-Teilnahme an an einer Demonstration des Revolutionären Arbeiterrates als Teil seines Regimentes
    Hitler als Linker:
    • 16.02.1919: Hitler-Teilnahme an an einer Demonstration des Revolutionären Arbeiterrates
    • 26.02.1919: Hitler-Anwesenheit beim Trauerzug Kurt Eisner (USP)
    • 15.04.1919: Hitler-Wahl zum Ersatzbataillonsrat der Soldatenräte der kommunistischen Münchner Räterepublik
  • 17.02.1919: GrĂĽndung des Freikorps "Marine-Brigade Ehrhardt" als Regierungstruppe, die der Regierung direkt untersteht, auf Regierungsanordnung nach einer Zeitungsanzeige vom 13.02.1919
  • 19.02.1919: Gescheiteter Lotter-Putsch in Bayern
  • 19.02.1919: Erste Parlamentsrede einer Abgeordneten (Marie Juchacz (SPD))
  • 21.02.1919: † Ermordung (Attentat) von Kurt Eisner (USP) (Bayerischer Ministerpräsident)
  • 21.02.1919: SchieĂźerei im bayerischen Landtag († Attentat (gescheitert) auf den (SPD)-Vorsitzenden Erhard Auer, † Ermordung von Heinrich Osel (BVP))
  • 26.02.1919: Hitler-Anwesenheit (evt. als Zuschauer?) beim Trauerzug des Staatsbegräbnisses fĂĽr den ermordeten jĂĽdischen sozialistischen, linksrevolutionären bayer. Ministerpräsidenten Kurt Eisner (USP). Evt. auch im Rahmen der Zwangsteilnahme des Militärs (25 Mann/ Einheit). Insgesamt ca. 100.000 Teilnehmer/ Spektanten.
    Hitler als Linker:
    • 16.02.1919: Hitler-Teilnahme an an einer Demonstration des Revolutionären Arbeiterrates
    • 26.02.1919: Hitler-Anwesenheit beim Trauerzug Kurt Eisner (USP)
    • 15.04.1919: Hitler-Wahl zum Ersatzbataillonsrat der Soldatenräte der kommunistischen Münchner Räterepublik
  • 03.03. - 16.03.1919: Berliner Märzkämpfe
  • 04.03.1919: Ăśbergangsgesetz (so der Titel des Gesetzes): Alle Gesetze der Kaiserzeit bleiben in Kraft, auĂźer sie verstoĂźen gegen das "Gesetz ĂĽber die vorläufige Reichsgewalt" vom 10.02.1919. Alle bisherigen Nachkaiser-Verordnungen bleiben in Kraft, auĂźer die Nationalversammlung hebt diese innerhalb der nächsten 3 Monate auf.
  • 04.03.1919: Präsident Ebert erhält alle bisherigen Kaiserbefugnisse (§ 5 Ăśbergangsgesetz (so der Titel des Gesetzes))
  • 04.03.1919 - 18.07.1919: 28-köpfiger Verfassungsausschuss tagt (42 Sitzungen): 11 SPD, 6 Zentrum, 5 DDP, 3 DNVP, 2 DVP, 1 USPD. Einzige Frau: ♀Agnes Neuhaus (zeitweiliges Mitglied) (Zentrum)
  • 07.04. - 02.05.1919: Kommunistische MĂĽnchner Räterepublik
  • 13.04.1919: Gescheiterter Palmsonntagsputsch: Die SPD-nahe Republikanische Schutztruppe versucht die Kommunistische MĂĽnchner Räterepublik zu stĂĽrzen
  • 13.04.1919: Festnahme von Erich MĂĽhsam durch die SPD-nahe Republikanische Schutztruppe (urspr. zum Schutz der Regierung Eisner)
  • 15.04.1919: Hitler-Wahl zum Ersatzbataillonsrat der Soldatenräte der kommunistischen MĂĽnchner Räterepublik
    Hitler als Linker:
    • 16.02.1919: Hitler-Teilnahme an an einer Demonstration des Revolutionären Arbeiterrates
    • 26.02.1919: Hitler-Anwesenheit beim Trauerzug Kurt Eisner (USP)
    • 15.04.1919: Hitler-Wahl zum Ersatzbataillonsrat der Soldatenräte der kommunistischen Münchner Räterepublik
  • 02.05.1919: Niederschlagung der kommunistischen MĂĽnchner Räterepublik durch die Reichswehr und Freikorps
  • FrĂĽhjar 1919: 1. (KPD) Verbot
  • 12.05.1919: 1. Berliner Sitzung der Nationalversammlung
  • Mai(?) 1919 - 31.03.1920: Evt. Hitler als V-Mann der Reichswehr. Evt. Aufgaben: Ăśberwachung neuer politischer Parteien, Demokratieschulung innerhalb der Reichswehr
  • 19.06.1919: RĂĽcktritt Kabinett Scheidemann wegen Ablehnung des Versailler Vertrages
  • 21.06.1919 - 26.03.1920: Kabinett Bauer ( SPD ): (SPD) + (Zentrum) + (DDP) ab Okt. 1919
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
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    qSPDqZqDDPqSPDqZ
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    qZqDVPqDDPqGrau
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    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
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    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • Juni 1919: Auflösu Roter Soldatenbund ((KPD)-Kampforganisation) (GrĂĽndung 15.11.1918)
  • 13.06.1919: Hamburger Hungerrevolte: Militärische Niederschlagung
  • 21.06.1919 - 12.02.1920: Finanzminister: Erzberger (Zentrum)
  • 1919/1920: Erzbergersche Finanzreformen
  • 21.06.1919: Scapa Flow: Selbstversenkung der im November 1918 an die Alliierten ĂĽberstellten, aber noch im Besitz des Deutschen Reiches befindlichen und mit deutscher Rumpfbesatzung betriebenen Kriegsmarine in Scapa Flow
  • 28.06.1919: Unterschrift Versailler Vertrag, tritt am 10.01.1920 in Kraft. Keine Ratifizierung des Versailler Vertrages durch China und die USA (jeweils Separatfrieden 1921). Chinesische Ablehnung aus Prostest gegen die Zuteilung von Kiautschou an Japan anstelle der RĂĽckgabe an China. US-Senats-Ablehnung wegen Ablehung des Völkerbundes aus Angst vor Einschränkung der US-Souveränität
  • Juli 1919: WeiĂźbuch der Regierung: "Vorgeschichte des Waffenstillstandes, Amtliche Urkunden. Herausgegeben im Auftrag des Reichsministerium von der Reichskanzlei": Veröffentlichung von Akten vom 14.08.1918 - 11.11.1918 bezĂĽgliche des Waffenstillstandes. 3 Gegenveröffentlichungen von Ludendorff. März 1924: 2. erweiterte Auflage ohne die einleitende AusfĂĽhrung mit neuem Vorwort.
  • 1919: 3 Gegenveröffentlichungen Ludendorffs zum WeiĂźbuch vom Juli 1919. 1924 entfällt in der 2. Auflage des WeiĂźbuchs die einleitende Darstellung anscheinend aufgrund von Ludendorffs Entgegnungen.
    "Entgegnung auf das amtliche Weißbuch: „Vorgeschichte des Waffenstillstandes“"
    • Heft 1.: "Das Scheitern der neutralen Friedensvermittlung August/September 1918"
    • Heft 2.: "Das Friedens- und Waffenstillstandsangebot"
    • Heft 3.: "Das Verschieben der Verantwortlichkeit"
  • Nach Juni 1919: Veröffentlichung von Ludendorffs Kriegserinnerungen "Meine Kriegserinnerungen 1914–1918", geschrieben aus dem Gedächtnis
    Ludendorff in seinen Kriegserinnerungen (1919):
    "[S.Vorwort] Während der vier Kriegsjahre konnte ich keine Aufzeichnungen machen [...] und schreibe meine Kriegserinnerungen, vornehmlich aus dem Gedächtnis. [...]"
    "[S.Vorwort] Geschrieben vom November 1918 bis Februar 1919, ergänzt [...] bis zum 23. Juni [...]"
  • Juli bis November 1919: Wilhelm Pieck in Haft (Nov. Flucht, Flucthhelferin ♀Lotte Pulewka)
  • 31.07.1919: Beschluss der Weimarer Verfassung (am 14.08.1919 in Kraft)
  • 09.08.1919: 1. Veröffentlichung von Eberts und Noskes Badefoto als nicht entstellendes Gruppenbild ohne weiteres Aufsehen (am 21.08. Veröffentlichung als enstellendes Skandalfoto)
  • 11.08.1919: Unterzeichnung der Weimarer Verfassung (am 14.08.1919 in Kraft)
  • 12.08.1919: Letzte Weimarer Sitzung der Nationalversammlung. Fortan Tagung der Nationalversammlung in Berlin.
  • 13.08.1919 - 21.05.1920: Tagung der Nationalversammlung in Berlin.
  • 14.08.1919: Inkraftreten der Weimarer Verfassung = Ende der Novemberrevolution (am 31.07.1919 beschlossen, am 11.08.1919 unterzeichnet, am 14.08.1919 in Kraft)
  • 14.08.1919: § 180 Weimarer Verfassung: Die Nationalversammlung und der Reichspräsident (Ebert) werden bis zu Neuwahlen zum Weiterregieren ermächtigt. Konkrete Zeitpunkte fĂĽr die Wahlen werden nicht festgelegt. Präsident Ebert, der sich bereits seit dem 11.02.1919 im Amt befindet, wird am 21.08.1919 auf die neue Weimarer Verfassung vereidigt (vorgeschrieben nach § 176 Weimarer Verfassung).
  • 20.08.1919 - 1932: Parlamentarischer Untersuchungsausschuss der Weimarer Nationalversammlung zur Ermittlung der Hauptschuldigen des 1. Weltkrieges mit 4 UnterausschĂĽssen:
    • 1. Kriegsausbruch
    • 2. Versäumte Friedensmöglichkeiten
    • 3. Völkerrechtsverletzungen
    • 4. Ursachen des Zusammenbruchs
  • 21.08.1919: Vereidigung von Präsident Ebert (SPD) auf die neue Weimarer Verfassung, vorgeschrieben nach § 176 Weimarer Verfassung (bereits seit 11.02.1919 im Amt, gewählt durch die Nationalversammlung)
  • 21.08.1919: Oben-ohne-Foto von Präsident Ebert (SPD) und Wehrminister Noske (SPD): Veröffentlichung eines diffamierenden Fotos in Badehose ohne Ganzkörperbadeanzug, aufgenommen am 16.07.1919, veröffentlicht am Tage der Vereidigung Eberts (bereits gewählt am 11.02.1919). Enstellende vergrößterte Darstellung von Ebert und Noske aus einem Gruppenfoto. Erstveröffentlichung des Gruppenfotos bereits am 09.08.1919 ohne größeres Aufsehen. AnschlieĂźend erfolgreicher Beleidigungsprozess Eberts gegen die Zeitung. Ausnutzung des Fotos zur Verunglimpfung Eberts und der Republik.
    •Insgesamt über 200 Verleumdungsklagen durch Ebert während seiner Amtszeit wegen Verunglimpfung seiner Person/ Verunglimpfung des Reichspräsidenten. 23.12.1924 Gerichtsurteil, dass Ebert als Landesverräter bezeichnet werden darf.
  • 12.09.1919: Erste Teilnahme Hitlers an einer Veranstaltung der DAP (spätere NSDAP), evt. als V-Mann
  • 19?.09.1919: Hitler-Eintritt in die DAP (spätere (NSDAP)) (Eintrittsdatum: "eine Woche" nach dem 12.09.1920, wöchentlicher Stammtisch?). Ca. 50 Mitglieder (a.A.: ca. 200 Mitglieder). Laut Ian Kershaws Hitler-Biographie war Hitler unaufgefordert ein Aufnahmeantrag zugeschickt worden, nachdem er durch eine Rede auf der Veranstaltung am 12.09.1920 auf sich aufmerksam gemacht hatte.
    • Unklar, wieso Hitler einer Arbeiterpartei beitrat, obwohl er keiner war, die zudem die Abspaltung Bayerns vom Deutschen Reich propagierte, was Hitler ablehnte. Unklar, wieso Hitler einer völlig unbedeutenden Kleinstpartei beitrat, die er als V-Mann observieren sollte, sofern er einer war, und über die er eigentlich Bericht zu erstatten hatte (was nicht bekannt ist), damit auch über seine eigenen Tätigkeiten. Andererseits hätte er in anderen Rechtsparteien wie DNVP oder Stahlhelm als Gefreiter wahrscheinlich nur begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten gehabt.
    • Unklar, wieso eine Arbeiterpartei Soldaten aufnahm.
    • Unklar, wieso Hitler bei seiner Teilnahme an der DAP-Veranstaltung am 12.09.1919 als V-Mann seine Adresse und Klarnamen preisgab, ohne die die Zustellung des Aufnahmeantrags nicht möglich gewesen wäre.
  • November 1919: Wilhelm Pieck aus Haft (seit Juli 1919) (Flucthhelferin ♀Lotte Pulewka)
  • 25.09.1919: US-Präsident Wilson erleidet Zusammenbruch
  • 02.10.1919: US-Präsident Wilson erleidet Schlaganfall, seitdem amtsunfähig. Die Amtsgeschäfte ĂĽbernimmt fĂĽr ca. 1 ½ Jahre bis zum Ende der Amtsperiode 1921 seine Frau und nicht der Vizepräsident.
  • Ende 1919: Alliierte Militärkommission in Deutschland zur Ăśberwachung der Einhaltung des Versailler-Vertrages (bis 1927)
  • 31.12.1919 - 1922: Reichsnotopfer als Vermögenssteuer. 1922 Nachfolger: Vermögenssteuer (bis 1997)
  • Arbeitslose:
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    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 1920: Erzberger: Veröffentlichung der Memoiren "Erlebnisse im Weltkrieg"
  • 10.01.1920: de jure Ende 1. Weltkrieg: Versailler Vertrag tritt in Kraft (unterschrieben am 28.06.1919)
  • 13.01.1920: ZusammenschieĂźen einer Demonstration vor dem Reichstag
  • 19.01. - 12.03.1920: Erzberger-Helfferich-Prozess
  • 26.01.1920: Attentat (gescheitert) auf Finanzminister Erzberger (Zentrum) (Unterzeichner Waffenstillstand 1. Weltkrieg)
  • 20.02.1920: Umbenennung der DAP in (NSDAP) (öffentliche Bekanntgabe der Umbenennung am 24.02.1920)
  • 24.02.1920: Erstes (und einziges) Parteiprogramm der (NSDAP), verfasst von Hitler und 2 weiteren Parteimitgliedern
  • 29.02.1920: Im Zuge der Reichswehrreduzierung laut Versailler-Vertrag: Auflösungsbefehl fĂĽr die rechtsextremen Freikorps Marine-Brigade Ehrhardt (ehemaliger Befehlshaber: General v. LĂĽttwitz) und Marine-Brigade von Loewenfeld
  • 10.03.1920: Protest von General v. LĂĽttwitz (Oberbefehlshaber aller Truppen östlich der Elbe, in Sachsen, ThĂĽringen und Hannover) gegen die Auflösung der Brigade Ehrhardt mit Ultimatum: RĂĽcktritt von Reichskanzler Ebert, der Regierung und Auflösung der Nationalversammlung
  • 11.03.1920: Entlassung von General v. LĂĽttwitz = Finaler Auslöser des Kapp-Putsches: v. LĂĽttwitz befiehlt der Brigade Ehrhardt nach Berlin zu marschieren
  • 12.03.1920: RĂĽcktritt von Erzberger (Zentrum) als Finanzminister (seit 21.06.1919) als Folge der Diffamierungen während des Erzberger-Helfferich-Prozesses
  • Nacht 12./13.03.1920: Aufruf des Reichspräsidenten und der Regierung zum Generalstreik gegen den Kapp-Putsch
  • 13.03. - 17.03.1920: Gescheiteter Kapp-Putsch unter Duldung der Reichswehr
    • Teilnahme u.a. General Paul von Lettow-Vorbeck (u.a. Ex-Kommandeur der Schutztruppe Deutsch-Ostafrika. In Afrika an Kriegsverbrechen beteiligt.)
  • 13.03.1920: Einmarsch der Brigade Ehrhardt in Berlin ohne Widerstand
  • 13.03.1920: Flucht der Regierung zuerst nach Dresden, dann nach Stuttgart
  • 13.03.1920: Proklamierung von Kapp zum Reichskanzler
  • 15.03. - 22.03.1920: Landesweiter Generalstreik
  • 15.03.1920 - Anfang April 1920: Ruhraufstand: Kommunistische Beherrschung des Ruhrgebietes
  • 16.03.1920: Hitler fliegt nach Berlin zum Kapp-Putsch im Auftrag der Reichswehr evt. als Beobachter, evt. um Kapp ĂĽber die Lage in Bayern Bericht zu erstatten, evt. um als Pressechef zu fungieren
  • 16.03.1920: Beinahe Hitler-Verhaftung durch Regierungstreue als sich die Maschine verflog und vor Berlin notlanden musste. Pilot: Der spätere letzte Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe (nach der Entlassung Görings).
  • 16.03.1920: Hitler-Vorstellung bei Initiatoren des Kapp-Putsches
  • 17.03.1920: Flucht von Kapp und v. LĂĽttwitz ins Ausland
  • 20.03.1920: Hitler-RĂĽckkehr nach MĂĽnchen
  • 27.03.1920 - 08.06.1920: Kabinett MĂĽller I ( SPD ): (SPD) + (Zentrum) + (DDP)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
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    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 29.03.1920: EinfĂĽhrung des direkten Lohnsteuerabzugs (Einkommensteuergesetz 1920): Belastung der Arbeiter in den Inflationsjahren (u.a. höhere Steuerstufe), Entlastung Arbeitgeber (inflationsgeminderte Nachversteuerung)
  • 31.03.1920: Hitler-Abgang aus der Reichswehr
  • 02.04. - 12.04.1920: Niederschlagung des Ruhraufstandes durch die Reichswehr
  • 21.05.1920: Letzte (180.) Sitzung der Nationalversammlung
  • 21.05.1920: Vorzeitige Auflösung Nationalversammlung
  • 21.05.1920 - 23.06.1920: Parlamentslose Zeit
  • Prov.Reg.
    âž˝
     |  âž˝ 1. RT


  • Ereignisse 1. RT-Wahl (06.06.1920) - 2. RT-Wahl (04.05.1924):

    Wahl 06.06.1920:
    1022%18%18%15%14%8%4
    Frakt.SPDZ/BVPUSPDDNVPDVPDDP<5%

    • Wahlperiode: 1. Sitzung 24.06.1920 - 13.03.1924 Auflösung
    • 459 Sitze 1. Reichstag
    NV
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    459
    2.
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    3.
    493
    4.
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    5.
    577
    6.
    608
    7.
    582
    8.
    647

    • 36+5N Frauen im 1. Reichstag
  • 23.06.1920: PreuĂźen: Abschaffung der Adelsprädikate (Königliche Hoheit, Hoheit, Durchlaucht, usw.) in PreuĂźen (Gesetz ĂĽber die Aufhebung des Standesvorrechte des Adels und die Auflösung der Hausvermögen) auf Grundlage der Weimarer Verfassung Art. 109 (1) ("Alle Deutschen sind vor dem Gesetze gleich") und (3) ("Titel dĂĽrfen nur verliehen werden, wenn sie ein Amt oder einen Beruf bezeichnen"). Der Art. 109 der Weimarer Verfassung gilt bis heute (§ 123 Grundgesetz (1)). Die FĂĽhrung von Adelstiteln im Namen wurde fĂĽr PreuĂźen am 27.11.1923 geregelt.
  • 24.06.1920: 1. Sitzung 1. Reichstag
  • 25.06.1920 - 04.05.1921: Kabinett Fehrenbach ( Zentrum ): (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
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    qNSDAP 9.RT
  • 01.10.1920: GroĂź-Berlin entsteht durch Eingemeindung
  • November 1920: SA-GrĂĽndung als Turn- und Sportabteilung der (NSDAP) (rechtsextreme Kampforganisation)
  • Arbeitslose:
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    Jahr:
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    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

    Kaufkraft:
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
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    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • Jan. 1921: 1. Hitler-Prozess: Geldstrafe wegen fortgesetzter ĂĽbler Nachrede gegen Otto Ballerstedt (Bayernbund, Konkurrenzorganisation zur NSDAP)
  • 17.01.1921: Begnadigung des Eisner-Mörders von Todes- auf Freiheitsstrafe durch die konservative Bayerische Regierung nach rechten Protesten
  • 29.01.1921: Pariser Abkommen ĂĽber die Festlegung der deutschen Reparationszahlungen auf 226 Mrd. Goldmark. 1932 im Vertrag von Lausanne aufgehoben.
  • 01. - 07.03.1921: 1. Londoner Konferenz ergebnisloser 1. Teil
  • 08.03.1921: Französisch-belgische Besetzung von DĂĽsseldorf und Duisburg im entmilitarisiertem Rheinland (Bruch des Versailler-Vertrages)
  • 29.04. - 05.05.1921: 1. Londoner Konferenz 2. Teil: Festlegung der deutschen Reparationszahlungen auf 50 Mrd. Goldmark (plus Zinsen). Plus 82 Mrd. Goldmark (plus Zinsen) nur bei Zahlungsfähigkeit
  • 30.04.1921: Londoner Zahlungsplan: Jährliche Zahlung von ca. 3 Mrd. Goldmark
  • 05.05.1921: Londoner Ultimatum: Kurzfristige Annahme des Londoner Zahlungsplans oder Ruhrgebietsbesetzung
  • 10.05.1921 - 22.10.1921: Kabinett Wirth I ( Zentrum ): (SPD) + (Zentrum) + (DDP) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
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    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 11.05.1921-11.01.1923: ErfĂĽllungspolitik (von der Annahme des Londoner Ultimatums bis zur Ruhrbesetzung)
  • 11.05.1921: Annahme des Londoner Ultimatums
  • 20.05.1921: Chinesisch-Deutscher-Friedensvertrag (= Separatfrieden mit China). Darin Verrechnung der chinesischen Reparationsverpflichtungen aus dem Boxeraufstand. China hatte den Versailler-Vertrag nicht ratifiziert.
  • 09.06.1921: † Ermordung (Attentat) von Karl Gareis (bayer. (USP)-Fraktionschef) durch die rechtsextreme Organisation Consul
  • 21.06.1921: 1. NSDAP-Generalmitgliederversammlung
  • 21.06.1921: NSDAP: Beschluss des Ausschlusses von Frauen als NSDAP-Kandidaten
    • 14.07.1933 Faktische Aufhebung des passiven Frauenwahlrechts in Deutschland: NSDAP als einzig zugelassene Partei mit parteiinternem Ausschluss von Frauen als Kandidaten seit 21.06.1921
  • Nächte 12/13. und 13./14.07.1921: Braunschweiger Sprengstoffanschläge durch Kommunisten der Kommunistischen Arbeiterpartei (KAPD, linke Abspaltung der KPD), u.a. ♀Minna FaĂźhauer
  • 29.07.1921: Hitler (NSDAP)-Parteivorsitzender mit diktatorischen Vollmachten. Von parteiinternen Widersachern wird Hitler aufgrund einer möglichen jĂĽdischen Abstammung angegriffen.
  • 25.08.1921: Friedensvertrag mit den USA (Berliner Vertrag) (= Separatfrieden mit den USA). Die USA hatten den Versailler-Vertrag nicht ratifiziert.
  • 26.08.1921: † Ermordung (Attentat) von Matthias Erzberger (Zentrum) (Unterzeichner Waffenstillstand 1. Weltkrieg, ehemaliger Finanzminister) durch die rechtsextreme Organisation Consul
    Alfred Haehner (Tagebücher):-abs- "Jedenfalls hat solange ich beim Kaiser bin, kein Ereignis beim Kaiser einen so grossen Jubel ausgelöst wie dieses"
    -abs-
    • 1950 Verurteilung der Mörder zu 12 bzw. 15 Jahren Haft, nach ca. 2 Jahren Haftverschonung, nach 2½ Jahren Aussetzung der Strafe auf Bewährung
  • 06.09.1921: Verhaftung von Kommunisten der Kommunistischen Arbeiterpartei (KAPD, linke Abspaltung der KPD), u.a. ♀Minna FaĂźhauer, als Tatverdächtige der Braunschweiger Sprengstoffanschläge vom 13./ 14. Juli 1921
    • Turbulenter Prozess bis April 1922. Aufgrund der langen Untersuchungshaft Straferlass (9 Monate Gefängnis) fĂĽr ♀Minna FaĂźhauer
  • 14.09.1921: (NSDAP) Saalschlacht mit Bayernbund (Konkurrenzorganisation zur NSDAP, gefĂĽhrt von Otto Ballerstedt), angefĂĽhrt von Hitler. Strafverfolgung Hitlers. 1922 Verurteilung zu Gefängnisstrafe.
  • 05.10.1921: Umbenennung der Turn- und Sportabteilung der (NSDAP) in SA (Sturmabteilung) (rechtsextreme Kampforganisation)
  • 21.10.1921 Präsident Ebert verlangt die in der Weimarer Verfassung vorgeschriebene Präsidentenneuwahl, zu der er selber antreten will. Seine Amtszeit als amtierender "vorläufiger Reichspräsident" ist gesetzlich nicht festgelegt, auĂźer dass die Weimarer Verfassung die Volkswahl des Präsidenten vorsieht.
  • 26.10.1921 - 14.11.1922: Kabinett Wirth II ( Zentrum ): (SPD) + (Zentrum) + (DDP) + (parteilos) + später zusätzlich (BB)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
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    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
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    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
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  • 1922: Wilhelm II.: Veröffentlichung der Memoiren "Ereignisse und Gestalten aus den Jahren 1878–1918"
  • 12.01.1922 (a.A.: 27.-29.01.): 2. Hitler-Prozess nach 1921 (Geldstrafe): 3 Monaten Haftstrafe wegen Landfriedensbruch (Saalschlacht mit Bayernbund)
  • 31.01.1922: Walther Rathenau (DDP) wird AuĂźenminister (Ermordung ca. 5 Monate später am 24.06.1922)
  • 17.03.1922: Gescheiteter Abschiebeversuch Hitlers (Ă–sterreicher, seit 1921 straffällig) aus Bayern wegen Bedenken der bayerischen SPD
  • 08.04.1922: Vermögenssteuer als Nachfolger des Reichsnotopfers (ebenfalls Vermögenssteuer) (erhoben bis 1997, weiter im Grundgesetz)
  • 16.04.1922: Vertrag von Rapallo: Ausgleich mit Russland
  • 24.04.1922: Demonstration fĂĽr ein SPD-KPD-WahlbĂĽndnis ("Einheitsfront") mit 40.000 Teilnehmern in Berlin
  • 04.06.1922: Attentat (gescheitert) auf Philipp Scheidemann (SPD) (ehem. Regierungschef, Ausrufer der Republik) durch die rechtsextreme Organisation Consul
  • 24.06.1922: † Ermordung (Attentat) des amtierenden AuĂźenministers (seit 31.01.1922) Walther Rathenau (DDP) durch die rechtsextreme Organisation Consul
  • 26.06. (a.A.: 14.06.) - 27.07.1922: Hitler in Haft
  • 27.07.1922: Hitler: Vorzeitige Haftentlassung (Reststrafe von 2 Monaten zur Bewährung bis 01.03.1926 ausgesetzt)
  • 05.10.1922: Die Regierung schlägt den 03.12.1922 als Wahltermin fĂĽr die laut Weimarer Verfassung vorgeschriebene Volkswahl des Präsidenten vor. Die Zentrum-Partei und DVP lehnen ab, da die Wahl Hindenburgs befĂĽrchtet wird. Hindenburg wurde als "Haupt der Gegenrevolution" gesehen (Rote Fahne, 04.12.1919, S. 1)
  • 24.10.1922: Verfassungsänderung: Präsidentenneuwahl erst Mitte 1925 (§ 180 Weimarer Verfassung): Festlegung Ende Amtszeit Präsident Ebert auf den 30.06.1925 (verstirbt vorher † 28.02.1925) ("Gesetz zur Ă„nderung des Artikels 180 der Reichsverfassung" (in Kraft 27.10.1922))
    • Bis dato war die Amtszeit des 1. Präsidenten nicht geregelt. Laut Weimarer Verfassung (14.08.1919) war eine Volkswahl anzusetzen für die Wahl eines Präsidenten mit 7jähriger Amtszeit. Nach § 180 Weimarer Verfassung blieb der vorläufige Präsident Ebert (gewählt 11.02.1919, vereidigt auf die neue Verfassung am 21.08.1919) bis zur Wahl des neuen Präsidenten im Amt, ohne dass ein Zeitpunkt festgelegt wurde (Gesetz über die vorläufige Reichsgewalt/ Übergangsgesetz/ Weimarer Verfassung/ Präsidentenwahlgesetz). Am 05.10.1922 schlug die Regierung den 03.12.1922 als Wahltermin vor, was von der Zentrum-Partei und der DVP abgelehnt wurde, um Hindenburg zu verhindern. Mit der gesetzlichen Festlegung des Amtszeitendes in erst in ca. 3 Jahre wurde die Präsidentenwahl um mehrere Jahre hinausgezögert.
  • 27.10.1922: In Kraft: "Gesetz zur Ă„nderung des Artikels 180 der Reichsverfassung": Präsidentenneuwahl erst Mitte 1925
  • 27. - 31.10.1922: Mussolini: Marsch auf Rom
  • 22.11.1922 - 12.08.1923: Kabinett Cuno ( parteilos ): (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (BVP) + (parteilos)
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  • 11.01.1923 - 25.08.1925: Ruhrbesetzung
  • 13.01.1923 - 26.09.1923: Passiver Widerstand gegen die Ruhrbesetzung. Staatliche Lohnfortzahlung.
  • Jan.-Nov. 1923: Hyperinflation infolge der staatlichen Lohnfortzahlung während des Passiven Widerstandes gegen die Ruhrbesetzung. Dadurch auch Entwertung der deutschen Kriegsanleihen (Entschuldung des Staates), Entwertung von Steuerforderungen von nachzuversteuernden Einkommen (Unternehmer), Schulden und Geldstrafen (de facto Straffreiheit von (politischen) Straftätern, die nicht zu Gefängnisstrafe verurteilt wurden). Entwertung des Umlaufvermögens von Unternehmen und von Ersparnissen.
  • 01.05.1923: Bewaffneter 1. Mai (NSDAP)-Aufmarsch in MĂĽnchen, angefĂĽhrt von Hitler. Polizeiliche Verhinderung gewalttätiger Auseinandersetzung mit Linken. Forderung nach Strafverfolgung Hitlers mit Ermittlungsverfahren. Drohende Konsequenz: 2 Monate abzusitzende ausgesetzte Bewährungshaft von 1922
  • Mai 1923: Eingeleitetes, aber abgebrochenes Ermittlungsverfahren gegen Hitler
  • 16.05.1923: Hitler-Erpressung der Staatsanwaltschaft mit Drohung der Veröffentlichung des geheimen Mobilmachungsplanes der Reichwehr gegen die Ruhrbesetzung und geheime AufrĂĽstung rechter Verbände durch die Reichswehr (Verstöße gegen den Versailler-Vertrag). Eine ähnliche EnthĂĽllung (nicht durch Hitler) fĂĽhrte 1928 zu einer Regierungskrise, der Entlassung des Wehrministers und des Oberbefehlshabers der Marine (Lohmann-Affäre), besaĂź also enorme Sprengkraft. Das Ermittlungsverfahren gegen Hitler wurde in der Folge abgebrochen.
  • 13.08.1923 - 03.10.1923: Kabinett Stresemann I ( DVP ): (SPD) (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (parteilos)
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  • 26.09.1923: Ende des Passiven Widerstandes (seit 13.01.1923) gegen die Ruhrbesetzung (seit 11.01.1923, andauernd bis 25.08.1925)
  • 26.09.1923 - 17.02.1924: Gustav von Kahr bayerischer Generalstaatskommissar mit diktatorischen Vollmachten
  • 23.09.1923 - 12.04.1924: Verbot des Vollzuges des Republikschutzgesetzes in Bayern, faktische AuĂźerkraftsetzung des Republikschutzgesetzes in Bayern (Erlass von v. Kahr, allerdings ohne amtliche Bekanntmachung)
  • 06.10.1923 - 23.11.1923: Kabinett Stresemann II ( DVP ): (SPD) + (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (parteilos)
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  • Okt./ Nov. 1923: Ausweisung osteuropäischer Juden aus Bayern (konservative Regierung unter v. Kahr)
  • 08. - 09.11.1923: Gescheiteter Hitlerputsch (NSDAP) mit Ludendorff (parteilos) (ehem. stellv. Oberbefehlshaber 1. WK). Knappes Ăśberleben Hitlers und des angeschossenen Görings
  • 11.11.1923: Hitlers: 1. Selbstmordversuch: Abgebrochener Selbstmordversuch Hitlers
    • 2. Selbstmordversuch 14.-24.11.1923: Hungerstreik in U-Haft (nach 10 Tage abgebrochen)
  • 11.11.1923 - 20.12.1924: Hitler in Haft
  • Nov. 1923: Höhepunkt der Hyperinflation
  • 05.11.1923: Scheunenviertelpogrom
  • 14.-24.11.1923: Hitler: 2. Selbstmordversuch: Hungerstreik in Untersuchungshaft (nach 10 Tage abgebrochen, 73 kg âž” 68 kg) entweder um der drohenden ErschieĂźung wegen Hochverrats zuvorzukommen und/ oder wegen depressiver SelbstvorwĂĽrfe seiner Flucht von der Feldherrnhalle während andere starben, um sich als Martyrer zu rehabilitieren.
    • 1. Selbstmordversuch 11.11.1923 (abgebrochen)
  • 15.11.1923: Währungsreform, damit Inflationsende. Beginn der Goldenen 20ziger Jahre
  • Ende 1923 - 1929: Goldene 20ziger Jahre (Ende der Inflation bis Weltwirtschaftskrise)
  • 20.11.1923: † Reichsbankpräsident Rudolf Havenstein seit 1908 (natĂĽrliche Todesursache Grippe/ Herzinfarkt)
  • 23.11.1923 - 28.02.1924 (in Bayern bis 14.02.1925): 2. (KPD)-Verbot (NeugrĂĽndung 01.03.1924)
  • 23.11.1923 (in Bayern seit 09.11.1923) - 27.02.1925: (NSDAP)-Verbot (NeugrĂĽndung 27.02.1925)
  • 23.11.1923 - 16.02.1925: 1. SA-Verbot
  • 24.11.1923: Ende Hitler-Hungerstreik (73 kg âž” 68 kg) nach 10 Tagen, insbesondere auf FĂĽrsprache des DAP-GrĂĽnders (NSDAP-Vorläuferpartei) und seines Anwalts
  • 27.11.1923: PreuĂźen: Adelstitel werden Bestandteil des Nachnamens, z.B. Wilhelm Prinz von PreuĂźen und nicht Prinz Wilhelm von PreuĂźen (Verordnung ĂĽber den Namen der Mitglieder der vormals landesherrlichen Familie). Bereits am 23.06.1920 war in PreuĂźen die Abschaffung der Adelsprädikate (Königliche Hoheit, Hoheit, Durchlaucht, usw.) gesetzlich beschlossen worden. Die NamensVO von 1923 zum Gesetz von 1920 regelt nun die NamensfĂĽhrung in PreuĂźen.
  • 30.11.1923 - 26.05.1924: Kabinett Marx I ( Zentrum ): (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (BVP) + (parteilos)
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    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 22.02.1924: Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold GrĂĽndung (republiktreue, SPD-nahe Kampforganisation). 64 Tote bis zum Verbot März 1933 bei gewaltsamen Auseinandersetzungen.
  • 26.02.1924 - 01.04.1924: Hitler-Prozess [3. Hitler-Prozess nach 1921 (Geldstrafe) und 1922 (Haftstrafe)]: Verurteilung zu 5 Jahren Haft (mind. 6 Monate). Vorzeitige Haftentlassung nach ca. 8 Âľ Monaten (20.12.1924)
  • 01.03.1924: (KPD)-NeugrĂĽndung (nach dem Verbot vom 23.11.1923)
  • 13.03.1924: Letzte (411.) Sitzung 1. Reichstag
  • 13.03.1924: Auflösung 1. Reichstag
  • 13.03.1924 - 26.05.1924: Parlamentslose Zeit
  • März 1924: 2. erweiterte Auflage WeiĂźbuch der Regierung: "Vorgeschichte des Waffenstillstandes 1918, Amtliche Urkunden. Auf Grund der Akten der Reichskanzlei, des Auswärtigen Amtes und des Reichsarchivs, herausgegeben vom Auswärtigen Amt und vom Reichsministeriums des Innern": Veröffentlichung von Akten vom 14.08.1918 - 11.11.1918 bezĂĽgliche des Waffenstillstandes.
    • Juli 1919: 1. Ausgabe mit einleitender Ausführung
    • 1919: 3 Gegenveröffentlichungen von Ludendorff
    • März 1924: 2. erweiterte Auflage mit neuem Vorwort ohne die einleitdende Darstellung der 1. Auflage, anscheinend aufgrund der Erwiderungen Ludendorffs von 1919
  • 01.04.1924: Ende Hitler-Prozess: Verurteilung Hitlers als Hochverräter: 5 Jahre, mind. 6 Monate, Festungshaft (= Ehrenhaft = erleichterte Freiheitsstrafe), keine Gefängnis- oder Zuchthausstrafe). Entlassung nach 8 Âľ Monaten am 20.12.1924 auf Bewährung. Erlass der Reststrafe 28.07.1928.
    • Freispruch Ludendorff
    • Freispruch auf Bewährung (Bewährungsfrist bis 01.04.1928) u.a. Röhm, Dr. Frick (beide seit 09.11.1923 in Haft). Kein Verlust der Amtsfähigkeit (Dr. Frick wird im Mai in den Reichstag gewählt).
    • Haftstrafe u.a. Hitler (seit 11.11.1923 in Haft)
    - 3. Hitler-Verurteilung nach 1921 (Geldstrafe) und 1922 (Haftstrafe), zudem 1923 ein eingeleitetes, aber abgebrochenes Straf­ermittlungs­verfahren).
    - Gesetzeswidrig Bewährungsmöglichkeit: Aufgrund der auf Bewährung verkürzten Haftstrafe von 1922 (Reststrafe auf Bewährung ausgesetzt bis 1926) war keine erneute Bewährungsfrist möglich.
    - Gesetzeswidrig keine Feststellung des Verstoßes gegen die Bewährungsauflagen von 1922, wonach 2 Monate auf Bewährung ausgesetzt waren.
    - Gesetzeswidrig keine Abschiebung Hitlers, die laut Republikschutzgesetz vorgeschrieben war. Das RSchutzG war anderseits von v. Kahr für Bayern am 29.09.1923 außer Kraft gesetzt worden (allerdings ohne amtliche Bekanntmachung). Der Richter erklärt dagegen die Duldung Hitlers mit dessen deutscher Gesinnnung.
    Richter im Hitlerprozess zur Nichtanwendung der Abschiebung: "Auf einen Mann, der so deutsch denkt und fĂĽhlt wie Hitler, der freiwillig viereinhalb Jahre lang im deutschen Heere Kriegsdienste geleistet, der sich durch hervorragende Tapferkeit vor dem Feind hohe Kriegsauszeichnungen erworben hat, kann nach Auffassung des Gerichts die Vorschrift des Republikschutzgesetzes keine Anwendung finden."
    § 9 Republikschutzgesetz
    [2]Dem Verurteilten kann im Urteil der Aufenthalt in bestimmten Teilen oder an bestimmten Orten des Reichs auf die Dauer bis zu fünf Jahren angewiesen werden; gegen Ausländer ist auf Ausweisung aus dem Reichsgebiete zu erkennen.
    • Kein Prozess gegen Göring (Flucht ins Ausland, gesucht per Haftbefehl, Rückkehr nach Deutschland 1926 nach der Amnestie vom 17.08.1925, endgültige Rückkehr nach Deutschland 1927).

    • Späterer Prozess gegen Heß (Flucht ins Ausland, gesucht per Haftbefehl, freiwillige Rückkehr April 1924, Verurteilung zu 18 (a.A. 15) Monaten Festungshaft.
    • Kein Prozess gegen Himmler
  • 12.04.1924: Aufhebung des bayerischen Vollzugsverbotes des Republikschutzgesetzes vom 23.09.1923. Damit gilt das RSchutzG in Bayern.>
  • Nationalvers.
    âž˝
     |  âž˝ 2. RT

  • Ereignisse 2. RT-Wahl (04.05.1924) - 3. RT-Wahl (07.12.1924):

    Wahl 04.05.1924:
    1321%20%13%13%9%7%6%6
    Frakt.SPDDNVPZKPDDVPNSFPDDP<5%

    • Wahlperiode: 1. Sitzung 27.05.1924 - 20.10.1924 Auflösung
    • 472 Sitze 2. Reichstag
    NV
    423
    1.
    459
    2.
    472
    3.
    493
    4.
    491
    5.
    577
    6.
    608
    7.
    582
    8.
    647

    • 27 Frauen im 2. Reichstag
  • 27.05.1924: 1. Sitzung 2. Reichstag
  • 03.06.1924 - 15.12.1924: Kabinett Marx II ( Zentrum ): (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • Mitte (a.A. Anfang) 1924: Schwere Finanzkrise Frankreich
  • 16.07. - 25.08.1924: 2. Londoner Konferenz
  • 18.07.1924: Rotfrontkämpferbund-GrĂĽndung (KPD-Kampforganisation) (Verbot Mai 1929)
  • 16.08.1924: Dawes-Plan: Regelung der Reparationszahlungen
  • 1924: Folge Dawes Plan: Erstmals regelmäßige Raparationszahlungen an Frankreich, damit wirtschaftliche Absicherung Frankreichs
  • 1924: Dawes-Anleihe. Letzte Zinszahlungen 2010.
  • 30.08.1924: Letzte (29.) Sitzung 2. Reichstag
  • 22.09.1924: Abgelehnte Hitler-Abschiebung (Antrag der bayerischen Landespolizei) • Der österreichische Bundeskanzler lehnte die RĂĽcknahme Hitlers als "Putschisten und Unruhestifter" ab: Hitler sei durch den Wehrdienst deutscher geworden.
  • Oktober 1924: Bayern weist in einem Rechtsgutachten die österreichische StaatsbĂĽrgerschaft Hitlers nach, trotzdem verweigt Ă–sterreich weiter die RĂĽcknahme.
  • 20.10.1924: Vorzeitige Auflösung 2. Reichstag nach gescheiterten Verhandlungen einer Kabinettsumbildung
  • 20.10.1924 - 04.01.1925: Parlamentslose Zeit
  • 1. RT
    âž˝
     |  âž˝ 3. RT

  • Ereignisse 3. RT-Wahl (07.12.1924) - 4. RT-Wahl (20.05.1928):

    Wahl 07.12.1924:
    1226%21%17%10%9%6%6
    Frakt.SPDDNVPZ/BVPDVPKPDDDP<5%

    • Wahlperiode: 1. Sitzung 05.01.1925 - 31.03.1928 Auflösung
    • 493 Sitze 3. Reichstag
    NV
    423
    1.
    459
    2.
    472
    3.
    493
    4.
    491
    5.
    577
    6.
    608
    7.
    582
    8.
    647

    • 34+2N Frauen im 3. Reichstag
  • 20.12.1924: Vorzeitige Haftentlassung Hitlers (in Haft seit 11.11.1923, verurteilt am 01.04.1924 zu 5 Jahren, mind. 6 Monaten) nach 8 Âľ Monaten. Aussetzen der Reststrafe zur Bewährung. Erlass der Reststrafe 28.07.1928.
  • Arbeitslose:
    ?
    Jahr:
    Quote:
    18
    19 20 21
    <1%
    22
    <1%
    23
    1%
    24 25 26 27 28 29
    9%
    30
    16%
    31 32
    31%
    6Mio
    33 34 35 36 37 38 39
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

    Kaufkraft:
    Jahr:
    Infl:
    14
    0%
    15
    25%
    16
    26%
    17
    20%
    18
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    19
    35%
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    -2%
    39
    0%
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 05.01.1925: 1. Sitzung 3. Reichstag
  • 15.01.1925 - 05.12.1925: Kabinett Luther I ( parteilos ): (DNVP) + (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (BVP) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 16.02.1925: Aufhebung (NSDAP)-Verbot in Bayern
  • 27.02.1925: (NSDAP)-NeugrĂĽndung (nach Verbot von 1923) (FĂĽhrungskorps der NSDAP: 1946 Einstufung als verbrecherische Organisation))
  • 28.02.1925: Wiederzulassung (KPD)
  • 28.02.1925: † Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) (Blinddarmdurchbruch nach OP-Verschiebung wegen Beleidigungsprozess)
  • 09.03.1925 (Bayern)/ September 1925 (PreuĂźen) - 05.03.1927 (Bayern)/ 28.09.1928 (PreuĂźen): Redeverbot Hitlers
  • 04.04.1925: SS-GrĂĽndung (1946 Einstufung als verbrecherische Organisation)
  • 26.04.1925 - 02.08.1934: Reichspräsident: Paul von Hindenburg (parteilos) (ehem. Oberbefehlshaber 1. WK, 1916 - 1918 de facto Regent)
  • 30.04.1925: Hitler gibt die österreichische StaatsbĂĽrgerschaft ab und wird staatenlos (Schutz vor Abschiebung bei Straftaten. Vorgeschrieben seit dem 24.07.1922 (Inkrafttretung) nach § 9 (2) Republikschutzgesetz vom 21.07.1922 (= [Erstes] Gesetz zum Schutze der Republik). Erst am 08.07.1926 in eine Kann-Bestimmung geändert.)
    § 9
    [2]Dem Verurteilten kann im Urteil der Aufenthalt in bestimmten Teilen oder an bestimmten Orten des Reichs auf die Dauer bis zu fünf Jahren angewiesen werden; gegen Ausländer ist auf Ausweisung aus dem Reichsgebiete zu erkennen.
  • 30.04.1925 - 26.02.1932: Staatenloser Hitler (6 erfolglose EinbĂĽrgerungsversuche).
  • 18.06.1925: FĂĽrstenenteignung verfassungswidrig
  • 18.06.1925: Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf", 1. Band, erscheint (2. Band 11.12.1926)
    • von Gertrud Bäumler (DDP, MdR) 1930 als "erstaunlich konfuse[s] Buch" bezeichnet
  • 20.06.1925 - 1934: Deutsch-Polnischer-Zollkrieg
  • 17.08.1925: Amnestie fĂĽr ca. 29.000 politische Straftäter aller Lager, u.a. Hermann Göring (seit dem Hitlerputsch Nov. 1923 per Haftbefehl gesucht, im Ausland)
  • 25.08.1925: Ende der Ruhrbesetzung (seit 11.01.1923)
  • 1925: Abschlussbericht nach fast 6 Jahren des 4. Unterausschusses des Parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Weimarer Nationalversammlung zum 1. Weltkrieg (Ursachen des Zusammenbruchs). Im Minderheitenvotum werden schwere Verfehlungen von Hindenburg und Ludendorff festgestellt.
    • Titel: "Die Schuld der kaiserlichen Heerführer am deutschen Zusammenbruch. Aus dem Werk des Untersuchungsausschusses der Nationalversammlung und des Reichstages 1919 bis 1925. Von einem Mitglied des Zweiten und Vierten Unterausschusses."
  • 20.11.1925: DolchstoĂźprozess: Widerlegung der DolchstoĂźlegende, aber Verurteilung von Martin Gruber (SPD), der die DolchstoĂźlegende als Geschichtsfälschung bezeichnete.
  • 30.11.1925: Beginn der Räumung der Kölner-Besatzungszone, Ende der Räumung im Januar 1926 (Teil der Rheinlandbesetzung seit Dez. 1918) (Kölner-Besatzungszone bis Jan. 1926, Mainzer-Besatzungszone bis Nov. 1929, Koblenzer-Besatzungszone bis Juni 1930)
  • 01.12.1925: Vertrag von Locarno (Unterzeichnung): Ausgleich mit Frankreich
  • Arbeitslose:
    ?
    Jahr:
    Quote:
    18
    19 20 21
    <1%
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    9%
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    31 32
    31%
    6Mio
    33 34 35 36 37 38 39
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

    Kaufkraft:
    Jahr:
    Infl:
    14
    0%
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • Jan. 1926: Abschluss der Räumung der Kölner-Besatzungszone, Beginn der Räumung 30.11.1925 (Teil der Rheinlandbesetzung seit Dez. 1918) (Kölner-Besatzungszone bis Jan. 1926, Mainzer-Besatzungszone bis Nov. 1929, Koblenzer-Besatzungszone bis Juni 1930)
  • 20.01.1926 - 12.05.1926: Kabinett Luther II ( parteilos ): (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (BVP) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
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    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 24.04.1926: Deutsch-Russischer Freundschaftsvertrag
  • 12. - 15.05.1926: Autoritärer Staatsstreich in Polen
  • 17.05.1926 - 17.12.1926: Kabinett Marx III ( Zentrum ): (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (BVP)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
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    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 08.07.1926: Die verpflichtende Abschiebung verurteilter Ausländer wird in eine Kann-Bestimmung geändert (§ 9 (2) Republikschutzgesetz = [Erstes] Gesetz zum Schutze der Republik)
  • ca. Juni 1926?: Hermann Göring: VorĂĽbergehende RĂĽckkehr nach Deutschland nach der Amnestie vom 17.08.1925
  • 10.09.1926: Aufnahme von Deutschland in den Völkerbund (Austritt 19.10.1933)
  • 31.10.1026: Gescheitertes Attentat auf Mussolini
  • 1926: Friedensnobelpreis fĂĽr Gustav Stresemann und Aristide Briand fĂĽr den Vertrag von Locarno
  • 11.12.1926: Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf", 2. Band, erscheint (1. Band 18.06.1925)
  • Arbeitslose:
    ?
    Jahr:
    Quote:
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    6Mio
    33 34 35 36 37 38 39
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

    Kaufkraft:
    Jahr:
    Infl:
    14
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 29.01.1927 - 12.06.1928: Kabinett Marx IV ( Zentrum ): (DNVP) + (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (BVP) bis 20.01.19 + (parteilos) ab 28.01.1928
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 31.01.1927: Ende Alliierte Militärkommission in Deutschland zur Ăśberwachung der Einhaltung des Versailler-Vertrages (seit Ende 1919)
  • 05.03.1927: Aufhebung Redeverbot Hitlers in Bayern (seit 09.03.1925)
  • 19.03.1927: Berliner StraĂźenkampf Nazis/ Kommunisten
  • 13.05.1927: Schwarzer Freitag von 1927: 30 % Börsencrash
  • 01.10.1927: EinfĂĽhrung Arbeitslosenversicherung
  • Ende 1927: Hermann Göring: EndgĂĽltige RĂĽckkehr nach Deutschland
  • 1927 - 1928: Lohmann-Affäre
  • Arbeitslose:
    ?
    Jahr:
    Quote:
    18
    19 20 21
    <1%
    22
    <1%
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    24 25 26 27 28 29
    9%
    30
    16%
    31 32
    31%
    6Mio
    33 34 35 36 37 38 39
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

    Kaufkraft:
    Jahr:
    Infl:
    14
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    15
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    16
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    M
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    54%
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    17%
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    Ref
    R
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
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    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 04.01.1928: (NSDAP): GrĂĽndung "Nationalsozialistische Gesellschaft fĂĽr deutsche Kultur" (NGDK)
  • 1928: Buchveröffentlichung ♀Elga Kern: FĂĽhrende Frauen Europas, in sechzehn Selbstschilderungen. 1934 Verbot (u.a. Monografien von feministischen, jĂĽdischen, kommunistischen und erfolgreichen Frauen)
    1928: 1. Band (16 Monografien): • Allen, Mary S. (engl. Frauenrechtlerin) • Beth, Marianne (amerik. Frauenrechtlerin) • Bonnevie, Kristine E.H. (Zytologin, Genetikerin, Embryologin) • Corbett-Ashby, Margery Irene (engl. Frauenrechtlerin) • Erdmann, Rhoda (Zytologin) • Forchhammer, Henni (dän. Frauenrechtlerin) • Herwerden, Maria Anna van (Professorin der Medizin, Eu­ge­ni­ke­rin) • Kollontay, Alexandra (russ. Revolutionärin, Kommunistin, Schriftstellerin, Frauenrechtlerin) • Kollwitz, Käthe (dt. Künstlerin) • Lagerlöf, Selma (schwed. Schriftstellerin) • Kuyper, Elisabeth (Komponistin, Dirigentin) • Lombroso-Ferrero, Gina (Anthropologin) • Noailles, Comt. Anna de • Richter, Elise (Romanistin) • Salomon, Alice (Sozialarbeiterin) • Waser, Maria • Johanna Woker, Gertrud
    1930: 2. Band (25 Monografien): • Andronikow, Margarete geb. von Wrangell (Biochemikerin) • Anker-Möller, Katti (Frauenrechtlerin, Sozialarbeiterin) • Beeckman-Vandervelde, Jeanne • Biographie • Colette (Schriftstellerin) • Guyer, Lux • Hainisch, Marianne (Frauenrechtlerin) • Handel-Mazzetti, Enrica von • Huch, Ricarda (Schriftstellerin) • Lasker-Schüler, Else (Dichterin) • Maróthy-Soltésowá, Elena • Nalkowska, Zofja (Schriftstellerin) • Panayotatou, Angélique • Plaminkowá, Frantiska F. (Politikerin) • Popowa, Rosa (Schauspielerin, Regisseurin) • Rhyn-Naeff, Top van • Rij-Rousseau, Jeann • Roederstein, Ottilie W. (Malerin) • Sarfatti, Margherita G. • Simons, Estella C. • Spiegel-Adolf, Mona • Spurgeon, Caroline F.E. (Anglistin) • Stéenhoff, Frida • Stern, Lina S. (Medizinerin) • Vacaresco, Hélène • Winterhalter, Elisabeth H.
  • 31.03.1928: Letzte (415.) Sitzung 3. Reichstag
  • 31.03.1928: Auflösung 3. Reichstag
  • 31.03.1928 - 12.06.1928: Parlamentslose Zeit
  • 2. RT
    âž˝
     |  âž˝ 4. RT

  • Ereignisse 4. RT-Wahl (20.05.1928) - 5. RT-Wahl (14.09.1930):

    Wahl 20.05.1928:
    1530%15%14%11%9%10
    Frakt.SPDZ/BVPDNVPKPDDVP<5%

    • Wahlperiode: 1. Sitzung 13.06.1928 - 18.07.1930 Auflösung
    • 491 Sitze 4. Reichstag
    NV
    423
    1.
    459
    2.
    472
    3.
    493
    4.
    491
    5.
    577
    6.
    608
    7.
    582
    8.
    647

    • 33+3N Frauen im 4. Reichstag
  • 13.06.1928: 1. Sitzung 4. Reichstag
  • 29.06.1928 - 27.03.1930: Kabinett MĂĽller II ( SPD ): (SPD) + (Zentrum) + (DVP) + (DDP) + (BVP) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
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    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 28.07.1928: Ende Hitler auf Bewährung (seit 20.12.1924): Erlass der Reststrafe.
  • 27.08.1928: Unterzeichnung Briand-Kellogg-Pakt (= Pariser Vertrag): Krieg-Ă„chtungsvertrag-Vertrag: Angriffskrieg wird völkerrechtswidrig. Rechtsgrundlage der Verurteilung Deutschlands und Japans fĂĽr den 2. Weltkrieg. Inkraftretung am 24.07.1929. Unterzeichner: 11 Staaten (u.a. Deutschland), bis Inkraftretung: 15 Staaten, bis 1939: 63 Staaten (= alle Völkerbundstaaten bis auf 4 lateinamerikanische)
  • 28.09.1928: Aufhebung Redeverbot Hitlers in PreuĂźen (seit September 1925)
  • Arbeitslose:
    ?
    Jahr:
    Quote:
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    <1%
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    9%
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

    Kaufkraft:
    Jahr:
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    M
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 1. - 3. Mai 1929: Blutmai: Militantes polizeiliches Vorgehen gegen Versammlungsverbot am 1. Mai
  • 3. Mai 1929: Rotfrontkämpferbund-Verbot in PreuĂźen
  • bis 14. Mai 1929: Landesweites Rotfrontkämpferbund-Verbot
  • 24.07.1929: Inkraftretung Briand-Kellogg-Pakt (= Pariser Vertrag): Krieg-Ă„chtungsvertrag-Vertrag: Angriffskrieg wird völkerrechtswidrig. Rechtsgrundlage der Verurteilung Deutschlands und Japans fĂĽr den 2. Weltkrieg. Erstunterzeichung am 27.08.1928. Unterzeichner bis Inkraftretung: 15 Staaten (u.a. Deutschland), bis 1939: 63 Staaten (= alle Völkerbundstaaten bis auf 4 lateinamerikanische)
  • 03.10.1929: † Gustav Stresemann (DVP) (amtierender AuĂźenminister, ehem. Kanzler) (Schlaganfall evt. als Folge der Diffamierungen nach Aushandlung des Young-Planes)
  • 06.10.1929: Staatsbegräbnis mit Trauerzug fĂĽr Gustav Stresemann (DVP)
  • Okt. 1929 - 1939: Weltwirtschaftskrise
  • Nov. 1929: Räumung der Koblenzer-Besatzungszone (Teil der Rheinlandbesetzung seit Dez. 1918) (Kölner-Besatzungszone bis Jan. 1926, Mainzer-Besatzungszone bis Nov. 1929, Koblenzer-Besatzungszone bis Juni 1930)
  • Arbeitslose:
    ?
    Jahr:
    Quote:
    18
    19 20 21
    <1%
    22
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    1%
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    31 32
    31%
    6Mio
    33 34 35 36 37 38 39
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

    Kaufkraft:
    Jahr:
    Infl:
    14
    0%
    15
    25%
    16
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    17
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 14.01.1930: † Horst-Wessel-Ermordung ((NSDAP), SA) durch (KPD) Rotfrontkämpferbund
  • 23.01.1930: Erste Landesregierung mit (NSDAP)-Beteiligung (ThĂĽringen)
  • 30.01.1930 - 16.01.1983: 29.01.1930 ZĂĽndwarenmonopol als Gegenleistung fĂĽr gĂĽnstige Kreuger-Anleihe (ZĂĽndwarenmonopolgesetz vom 29.01.1930, in Kraft ab 30.01.1930). 15.01.1983 Tilgung letzte Rate der Kreuger-Anleihe.
  • 1930: Hitler: Erpressungsversuch von Hitlers Halbneffen aufgrund der möglichen jĂĽdischen Abstammung Hitlers
  • 30.03.1930 - 07.10.1931: Kabinett BrĂĽning I ( Zentrum ) (Präsidialkabinett): (Zentrum) + (DNVP) bis 22.07.1930 + (DVP) + (DStP) + (BVP) + (WP) bis 05.12.30 + (CNBL) ab 22.07.30 + (KVP) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 1930 - 1933: Präsidialkabinette: Regierungen ohne parlamentarische Mehrheit. Im Gegensatz zu Minderheitsregierungen: Regieren mit Notverordnungen des Reichspräsidenten mit Gesetzeskraft statt mit parlamentarisch verabschiedeten Gesetzen. Die Notverordnungen konnten mit einfacher Mehrheit durch den Reichstag aufgehoben werden, auĂźer in den parlamentslosen Zeiten zwischen den Wahlen (Aufhebung der Gewaltenteilung in den parlamentslosen Zeiten). Tolerierungspartner der Regierungsparteien, die die Aufhebung der Notverordnungen verhinderten: SPD (BrĂĽning), NSDAP (Papen, Schleicher)
  • 17.05.1930: Der Young-Plan tritt in Kraft rĂĽckwirkend zum 01.09.1929: Regelung der Reparationszahlungen (Zahlungen bis 1988) und vorzeitige alliierte Rheinland-Räumung
  • 30.06.1930: Vorzeitiges Ende der Rheinlandbesetzung (seit Dez. 1919) mit Räumung der Mainzer-Besatzungszone (5 Jahre frĂĽher, Vereinbarung des Young-Plans) (Kölner-Besatzungszone bis Jan. 1926, Mainzer-Besatzungszone bis Nov. 1929, Koblenzer-Besatzungszone bis Juni 1930)
  • 18.07.1930: Letzte (204.) Sitzung 4. Reichstag
  • 18.07.1930: Vorzeitige Auflösung 4. Reichstag
  • 18.07.1930 - 12.10.1930: Parlamentslose Zeit
  • 3. RT
    âž˝
     |  âž˝ 5. RT

  • Ereignisse 5. RT-Wahl (14.09.1930) - 6. RT-Wahl (31.07.1932):
    Wahl 14.09.1930:
    1525%18%15%13%7%10
    Frakt.SPDNSDAPZ/BVPKPDDNVP<5%

    • Wahlperiode: 1. Sitzung 13.10.1930 - 04.06.1932 Auflösung
    • 577 Sitze 5. Reichstag
    NV
    423
    1.
    459
    2.
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    3.
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    4.
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    6.
    608
    7.
    582
    8.
    647

    • 39+3N Frauen im 5. Reichstag
  • 23.09. - 04.10.1933: Ulmer Reichswehrprozess: Strafprozess wegen Staatsstreichvorbereitung gegen Offiziere der Reichswehr, die der (NSDAP) einen Putsch angeboten hatten, was von der NSDAP abgelehnt worden war
  • 25.09.1933: Hitler: Legalistätseid: Als Zeuge im Ulmer Reichswehrprozess erklärt Hitler als (NSDAP)-Parteivorsitzender, die Demokratie nur auf legale Weise abschaffen und anschlieĂźend politische Gegener ermorden lassen zu wollen. Keine anschlieĂźende Anklage gegen Hitler wegen Staatsstreichvorbereitung.
  • 13.10.1930: 1. Sitzung 5. Reichstag
  • 17.10.1930: Thomas Mann: Rede "Deutsche Ansprache" in Berlin wird von den Nazis gestört mit groĂźem Presseecho
  • Jahreswechsel 1930/31: Gumbelkrawalle: Nach Ernennung des Pazifisten Emil Julius Gumbel ((SPD), vormals (USP)) zum Prof. in Heidelberg (durch SPD-Minister): Rechte Proteste und Uni-Besetzung, Polizeieinsatz, Auflösung des nationalsozialistischen AStA
  • Arbeitslose:
    ?
    Jahr:
    Quote:
    18
    19 20 21
    <1%
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    31 32
    31%
    6Mio
    33 34 35 36 37 38 39
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

    Kaufkraft:
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    39
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 17.01. - 28.02.1931: Ausstellung zeitgenössischer japanischer Malerei in Berlin
    • Titel: "Ausstellung von Werken lebender japanischer Maler in der Preußischen Akademie der Künste Berlin"
    • Einzige Malerin: Ikuta, Kachōjo
  • 09.08.1931: † Mielke-Morde: Ermordung von 2 Polizisten durch die (KPD) (u.a. durch Erich Mielke, späterer DDR-Stasi-Minister)
  • 03./05.09.1931: Gescheiterte Zollunion mit Ă–sterreich
  • 04.09.1941: SD GrĂĽndung ("Sicherheitsdienst", Geheimdienst der SS) (1946 Einstufung als verbrecherische Organisation)
  • 20.09.1931: Pfund-Abwertung: Exportnachteil fĂĽr Deutschland
  • 04.10.1931: SAPD-GrĂĽndung (Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands) (= SAP: Sozialistische Arbeiterpartei) (linkssozialistische Abspaltung der SPD, u.a. 6 Reichstagsmitglieder)
  • 10.10.1931 - 30.05.1932: Kabinett BrĂĽning II ( Zentrum ) (Präsidialkabinett): (Zentrum) + (DStP) + (BVP) + (KVP) + (CNBL) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 11.10.1931: Harzburger-Front-GrĂĽndung
  • Okt. 1931: Herbert Frahm (späterer Willy Brandt) SPD-Austritt, Eintritt in die SAPD
  • Nov. 1931: Friedensnobelpreis-Verleihung an die Pazifistin Jane Addams (2. Preisträgerin nach Bertha von Suttner 1905)
  • 16.12.1931: Eiserne Front GrĂĽndung: BĂĽndnis von Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, (SPD), ADGB (Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund), Afa-Bund (Allgemeiner freier Angestelltenbund), ATSB (Arbeiter-Turn- und Sportbund) als Reaktion auf die Harzburger Front GrĂĽndung. Verbot der Eisernen Front März 1933.
  • Arbeitslose:
    ?
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    Quote:
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
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    Kaufkraft:
    Jahr:
    Infl:
    14
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    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
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    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 26.02.1932: EinbĂĽrgerung Hitlers (NSDAP) 3 Wochen vor der Reichpräsidentenwahl (seit 30.04.1925 staatenlos) durch pro forma Anstellung im öffentlichen Dienst des von der DNVP und NSDAP regierten Freistaates Braunschweig, womit die deutsche StaatsbĂĽrgerschaft automatisch verbunden war.
    • Eine einheitliche deutsche Staatsangehörigkeit gab es erst ab 1934. Bis dahin besaß die deutsche Staatsangehörigkeit, wer die Staatsangehörigkeit in einem Bundesstaat oder die unmittelbare Reichsangehörigkeit besaß
    § 14 Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz:
    [1]Die von der Regierung oder der Zentral- oder höheren Verwaltungsbehörde eines Bundesstaats vollzogene oder bestätigte Anstellung im unmittelbaren oder mittelbaren Staatsdienst, im Dienste einer Gemeinde oder eines Gemeindeverbandes, im öffentlichen Schuldienst oder im Dienste einer von dem Bundesstaat anerkannten Religionsgemeinschaft gilt für einen Deutschen als Aufnahme, für einen Ausländer als Einbürgerung, sofern nicht in der Anstellungs- oder Bestätigungsurkunde ein Vorbehalt gemacht wird.
    [2] Diese Vorschrift findet keine Anwendung auf die Anstellung als Offizier oder Beamter des Beurlaubtenstandes.
  • 13.03.1932: Reichpräsidentenwahl: Wiederwahl Hindenburgs (parteilos) (53 %) vor Hitler (NSDAP) (37 %) und Thälmann (KPD) (10 %)
  • 13.04.1932 - 14.06.1932: SS- und 2. SA-Verbot
  • 12.05.1932: Letzte (64.) Sitzung 5. Reichstag
  • 01.06.1932 - 17.11.1932: Kabinett Papen ( parteilos, ehem. Zentrum ) (Präsidialkabinett): (DNVP) + (parteilos)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
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    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 04.06.1932: Vorzeitige Auflösung 5. Reichstag
  • 04.06.1932 - 29.08.1932: Parlamentslose Zeit
  • Juni 1932: 1. Aufruf fĂĽr ein SPD-KPD-WahlbĂĽndnis ("Einheitsfront") zur anstehenden Reichstagswahl vom 31.07.1932 mit 33 Unterzeichnern (2. identischer Aufruf: 15.02.1933 zur Reichstagswahl vom 05.03.1933 nur noch mit (z.T. abweichenden) 19 Unterzeichnern). Aufruf des ISK (Internationaler Sozialistischer Kampfbund). Unterzeichner u.a.: Albert Einstein, Prof. Gumbel, Erich Kästner, Käthe Kollwitz, Heinrich Mann, Arnold Zweig. Veröffentlicht in der ISK-Zeitung "Der Funke", anschlieĂźende Plakatierung.
    Dringender Appell!
    [1]Die Vernichtung aller persönlichen und politischen Freiheit in Deutschland steht unmittelbar bevor, wenn es nicht in letzter Minute gelingt, unbeschadet von Prinzipiengegensätzen alle Kräfte zusammenzufassen, die in der Ablehnung des Faschismus einig sind. [2]Die nächste Gelegenheit dazu ist der 31. Juli.
    [3]Es gilt, diese Gelegenheit zu nutzen und
        endlich einen Schritt zu tun
    zum Aufbau einer einheitlichen Arbeiterfront, die nicht nur fĂĽr die parlamentarische, sondern auch fĂĽr die weitere Abwehr notwendig sein wird.
    [4]Wir richten an jeden, der diese Ueberzeugung mit uns teilt, den dringenden Appell, zu helfen, daĂź ein Zusammengehen der Sozialdemokratischen und Kommunistischen Partei fĂĽr diesen Wahlkampf zustande kommt, am besten in der Form gemeinsamer Kandidatenlisten, mindestens jedoch in der Form von Listenverbindung. [5]Insbesondere in den groĂźen Arbeiterorganisationen, nicht nur in den Parteien, kommt es darauf an, hierzu allen erdenklichen EinfluĂź aufzubieten.
    [6]Sorgen wir dafür, daß nicht Trägheit der Natur und Feigheit des Herzens uns in die Barbarei versinken lassen!
    Chi-yin Chen, Willi Eichler, Albert Einstein, Karl Emonts, Anton Erkelenz, Hellmuth Falkenfeld, Kurt Großmann, E. J. Gumbel, Walter Hammer, Theodor Hartwig, Kurt Hiller, Maria Hodann, Erich Kästner, Karl Kollwitz, Käthe Kollwitz, Arthur Kronfeld, E. Lauti, Otto Lehmann-Rußbüldt, Heinrich Mann, Paul Oestreich, Franz Oppenheimer, Theodor Plivier, Paul von Schoenaich, August Siemsen, Minna Specht, Helene Stöcker, Ernst Toller, Erich Zeigner.
    Zusätzlich auf der Plakat-Version: Vitus Heller, Hanns-Erich Kaminski, Pietro Nenni, Graf Emil von Wedel, Arnold Zweig.
    • Unterzeichnerinnen (5): Chi-yin Chen, Maria Hodann, Käthe Kollwitz, Minna Specht, Helene Stöcker
    • Unterstrichen: Auch Unterzeichner des 2. Aufrufs vom 12.02.1933 zur anstehenden Reichstagswahl vom 05.03.1933 (15 der 33 Erstunterzeichner)
  • 09.07.1932: Vertrag von Lausanne: Abschaffung der deutschen Reparationszahlungen. UrsprĂĽnglich 226 Mrd. Goldmark, festgelegt im: Pariser Abkommen vom 29.01.1921. Gezahlt worden waren 25 Mrd. Goldmark von 1919 - 1932.
  • 20.07.1932: PreuĂźenschlag: Absetzung der preuĂźischen Regierung und Unterstellung PreuĂźens unter die Reichsregierung durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten
  • 4. RT
    âž˝
     |  âž˝ 6. RT

  • Ereignisse 6. RT-Wahl (31.07.1932) - 7. RT-Wahl (06.11.1932):

    Wahl 31.07.1932:
    1437%21%16%14%6%9
    Frakt.NSDAPSPDZ/BVPKPDDNVP<5%

    • Wahlperiode: 1. Sitzung 30.08.1932 - 12.09.1932 Auflösung
    • 608 Sitze 6. Reichstag
    NV
    423
    1.
    459
    2.
    472
    3.
    493
    4.
    491
    5.
    577
    6.
    608
    7.
    582
    8.
    647

    • 38 Frauen im 6. Reichstag
  • 06.08.1932: Entlassung von Prof. Gumbel Heidelberger Uni wegen Kriegskritik (durch Zentrum-Minister)
  • Nacht 09./10.08.1932: † SA-Mord an Kommunisten in Oberschlesien (NSDAP)
  • 13.08.1932: Angebot einer (NSDAP)-Regierungsbeteiligung unter dem amtierenden Kanzler v. Papen (parteilos) (seit 01.06.1932 Kanzler eines Präsidialkabinetts). Hitler lehnt ab und beansprucht die Kanzlerschaft.
    Aufzeichnung des Staatssekretärs Meissner über eine Besprechung des Reichspräsidenten mit Adolf Hitler am 13. August 1932, 16.15 Uhr: "[1]Der Herr Reichspräsident eröffnete die Besprechung damit, daß er Herrn Hitler erklärte, er sei bereit, die nationalsozialistische Partei und ihren Führer Hitler an der Reichsregierung zu beteiligen, [...]. [2] [...] [3]Herr Hitler erklärte, aus den Gründen, die er heute vormittag bereits dem Herrn Reichskanzler ausführlich dargelegt habe, käme für ihn eine Beteiligung und Mitarbeit an der bestehenden Regierung nicht in Frage. [4]Bei der Bedeutung der nationalsozialistischen Bewegung müsse er die Führung einer Regierung und die Staatsführung in vollem Umfange für sich und seine Partei verlangen. [...]"
  • 13.08.1932: Hindenburg lehnt Hitler als Kanzler ab.
    Aufzeichnung des Staatssekretärs Meissner über eine Besprechung des Reichspräsidenten mit Adolf Hitler am 13. August 1932, 16.15 Uhr: [...] [5]Der Herr Reichspräsident erklärte hierauf mit Bestimmtheit, auf diese Forderung müsse er mit einem klaren, bestimmten „Nein“ antworten. [6]Er könne es vor Gott, seinem Gewissen und dem Vaterlande nicht verantworten, einer Partei die gesamte Regierungsgewalt zu übertragen, noch dazu einer Partei, die einseitig gegen Andersdenkende eingestellt wäre. [7]Es sprächen hiergegen auch eine Reihe anderer Gründe, die er nicht einzeln ausführen wolle, wie die Besorgnis vor größeren Unruhen, die Wirkung für das Ausland usw."
  • 13.08.1932: In der Amtliche Verlautbarung zur Besprechung wird kommuniziert, dass Hitler verlagt habe, ihm "die gesamte Staatsgewalt in vollem Umfange zu ĂĽbertragen"
  • 14.08.1932: Hindenburg lehnt erneut Hitler als Reichskanzler ab
    Wedige von der Schulenburg. Tagebucheintrag: Äußerung Hindenburgs: "Ich kann doch nicht das Reich Kaiser Wilhelms und Bismarcks einem böhmischen Gefreiten anvertrauen."
  • 30.08.1932: 1. Sitzung 6. Reichstag
  • 30.08.1932: Hermann Göring Reichstagspräsident
  • 12.09.1932: 2. und letzte Sitzung 6. Reichstag
  • 12.09.1932: Vorzeitige Auflösung 6. Reichstag
  • 12.09.1932 - 05.12.1932: Parlamentslose Zeit
  • 13.09.1932: Konkurseröffnung des einst größten deutschen Pressekonzerns (Mosse-Verlag, u.a. Berliner Tageblatt)
  • 5. RT
    âž˝
     |  âž˝ 7. RT

  • Ereignisse 7. RT-Wahl (06.11.1932) - 8. RT-Wahl (05.03.1933):

    Wahl 06.11.1932:
    1433%20%17%15%8%9
    Frakt.NSDAPSPDKPDZ/BVPDNVP<5%

    • Wahlperiode: 1. Sitzung 06.12.1932 - 01.02.1933 Auflösung
    • 584 Sitze 7. Reichstag
    NV
    423
    1.
    459
    2.
    472
    3.
    493
    4.
    491
    5.
    577
    6.
    608
    7.
    582
    8.
    647

    • 36 Frauen im 7. Reichstag
  • 27.11.1932: Korruptions- und MissbrauchsvorwĂĽrfe gegen Hindenburg: Ludendorff macht den Osthilfeskandal publik mit einem publizistischen Angriff auf Hindenburg
  • 03.12.1932 - 28.01.1933: Kabinett Schleicher ( parteilos ) (Präsidialkabinett): (parteilos), davon 2 ehem. (DNVP)
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
    qSPDqZqDVPqDDP qSPDqZqDVPqDDP
    qSPDqZqDVPqDDPqUSP
    qSPDqZqDDPqSPDqZ
    qSPDqZqDDP
    qSPDqZqDDPqZqDVPqDDPqSPDqZqDDPqSPDqZqDDPqGrauqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqZqDVPqDDPqDNVPqZqDVPqDDPqSPDqZqDVPqDDP PK qZqDNVPqDVPqDDPqGrau
    qZqDVPqDDPqGrau
    Tol: qSPD
    PK qZqDDPqGrau
     
    Tol: qSPD
    PK qDNVP
     
    Tol: qNSDAP
    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 06.12.1932: 1. Sitzung 7. Reichstag
  • 07.12.1932: 2. Sitzung 7. Reichstag
  • 09.12.1932: 3. und letzte Sitzung 7. Reichstag
  • Arbeitslose:
    ?
    Jahr:
    Quote:
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    <1%
    22
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    23
    1%
    24 25 26 27 28 29
    9%
    30
    16%
    31 32
    31%
    6Mio
    33 34 35 36 37 38 39
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    GroĂźe Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
    Demokratie 1919-1930
    Börsencrash
    Weltwirtschaftskrise
    | Präsidialdiktatur | NS-Staat ab 1933

    Kaufkraft:
    Jahr:
    Infl:
    14
    0%
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    16
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    0%
    38
    -2%
    39
    0%
    BĂĽrgerkrieg 1919-1923
    Die groĂźe deutsche Inflation 1914-1923
    Parlamentarische
     Währungsreform
    Goldene 20er Jahre
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    | Präs.diktatur | NS-Staat ab 1933
  • 22.01.1933: Evt. Erpessung Hindenburgs durch Hitler in Bezug auf die Reichskanzlerernennung: 2stĂĽndige Unterredung Hitlers mit Hindenburgs Sohn und Adjudanten Oskar von Hindenburg. Evt. Drohungen Hitlers mit weiteren EnthĂĽllungen zum Osthilfeskandal. Hitler hatte bereits 1923 die Staatsanwaltschaft mit EnthĂĽllungsdrohungen erpresst. AnschlieĂźend angeblich Bereitschaft Oskar von Hindenburgs, Hitler zum Kanzler zu ernennen.
    • Oskar von Hindenburg laut Otto Meissner (Büroleiter von Präsident Hindenburg, Aussage im Wilhelmstraßenprozess 1949) auf der Rückfahrt im Taxi nach der Besprechung vom 22.01.1933: "es gebe nun keine andere Möglichkeit mehr" als Hitler zum Kanzler zu machen
    • Ein möglicher NSDAP-Informant in der Präsidialkanzlei war laut vormaligem Kanzler Brüning der zweite Adjudanten Hindenburgs, Wedinge von der Schulenburg.
    • Von der Schulenburg verhinderte 1934 nach dem Röhm-Putsch (30.06./ 01.07.1934) bis zum Ableben Hindenburgs (02.08.1934) auch mögliche Anti-Nazi-Maßnahmen Hindenburgs (z.B. die Entlassung Hitlers und Einsetzung einer Militärregierung, was nach der SA-Entmachtung denkbar gewesen wäre, indem kritischen Konservativen um den vormaligen Kanzler Papen, die die totale Diktatur nach einer wahrscheinlichen Übernahme des Reichpräsidentenamtes durch die Nazis nach dem Ableben Hindenburgs befürchteten, der Zugang zu Hindenburg verweigert wurde.
  • 23.01. - 28.01.1933: Ablehung von Präsident Hindenburg, Hitler zum Kanzler zur ernennen.
    23.01.1933, Ribbentrop, Memoiren 1953 ("Zwischen London und Moskau", S. 40): "Montag 23.1. Papen morgens bei Hindenburg. Dieser hat alles abgelehnt."
    26.01.1933, Kurt von Hammerstein: Äußerung Hindenburgs: "[...] er dächte gar nicht daran, den österreichischen Gefreiten zum Wehrminister oder Reichskanzler zu machen"
    28.01.1933, Goebbels Tagebuch: "Alles gegen Schleicher. Hitler muĂź heran. Aber wie? Der Alte will nicht."
  • 29(?).01.1933: Bereitschaft von Präsident Hindenburg, Hitler zum Kanzler zur ernennen.
    Otto Meissner, Memoiren 1950 ("Staatssekretär unter Ebert – Hindenburg – Hitler", S. 265): "Das Ergebnis seiner politischen Fühlungnahme dieser Tage faßte der Reichspräsident in einer Unterhaltung mit mir resigniert dahin zusammen, daß keiner der Politiker und Staatsmänner [...] ihm einen anderen mit der Verfassung zu vereinbarenden Vorschlag hätte machen können als denjenigen, den von Papen ihm bereits unterbreitet habe"
  • 30.01.1933: Ernennung Hitlers zum Reichskanzler
  • 30.01.1933 - 30.04.1945: Kabinett Hitler ( NSDAP ) (Präsidialkabinett): (NSDAP) + (DNVP) + (Stahlhelm) + (parteilos) (mehrere Umbildungen)
    • Kanzler: Hitler (NSDAP, seit 28.07.1928 nicht mehr auf Bewährung, mehrfach verurteilt, u.a. wegen Hochverrat, seit 26.02.1932 eingebürgert)
    • Innenminister: Dr. Frick (NSDAP, seit 01.04.1928 nicht mehr auf Bewährung)
    • Minister ohne Geschäftsbereich: Göring (NSDAP, seit 17.08.1925 nicht mehr per Haftbefehl gesucht, morphiumsüchtig)
    • Alle 3 NSDAP-Vertreter (Hitler, Göring, Dr. Frick) Rechtsterroristen als Teilnehmer des Hitlerputsches 1923 (Göring einziger ohne Verurteilung nach Flucht ins Ausland, gesucht per Haftbefehl, amnestiert)
    • Finanzminister bis 1945: Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk, Großvater von Beatrix von Storch. Karl Marx Frau, sozialistische Schriftstellerin, war die Halbschwester seiner Großmutter.
  • KSR RdV NV 1.RT 2.RT 3.RT 4.RT 5.RT 6.RT 7.RT
    vBa Eb Sc Ba MĂĽ1 Fe Wi1 Wi2 Cu St1 St2 Ma1 Ma2 Lu1 Lu2 Ma3 Ma4 MĂĽ2 Br1 Br2 Pa Sc Hi
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    Tol: qSPD
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    PK
     
    Tol: qNSDAP
    PK qNSDAPqDNVP
    qNSDAPqDNVP 8.RT
    qNSDAP 9.RT
  • 30.01.1933: 1. Kabinettssitzung Kabinett Hitler: Hitler lehnt ein sofortiges KPD-Verbot aus Angst vor einem Generalstreik ab. Göring hat dagegen Informationen, dass sich die SPD einem Generalstreik nicht anschlieĂźen wĂĽrde. Laut Protokoll besteht bei Hitler und weiteren Teilnehmern eine ausgeprägte Sorge vor einem Generalstreik.
  • 30.01.1933: 1. Kabinettssitzung Kabinett Hitler: De facto Beschluss zu Neuwahlen: Ăśbereinstimmung, dass Neuwahlen ausgerufen werden sollen, um eine parlamentarische Mehrheit fĂĽr die Regierung zu erreichen
  • 30.01.1933: Generalstreikaufruf der (KPD) an (SPD) und Gewerkschaften
  • 30.01.1933: Ablehnung eines Generalstreiks durch (SPD) und Gewerkschaften
  • 30.01.1933: (SPD)-Beschluss zur rein parlamentarischen NSDAP-Bekämpfung
  • 30.01.1933, abends: Fakelzug der (NSDAP) durch das Brandenburger Tor und Regierungsviertel (ca. 25.000 Teilnehmer)
  • 31.01.1933: Widerstand der DNVP und Weigerung Hindenburgs, den Reichstag aufzulösen, stattdessen Aufforderung an Hitler zu Koalitionssondierungen mit Zentrum/BVP, um fĂĽr die Regierung eine Mehrheit zu erreichen. U.a. sei dafĂĽr der Posten des Justizminister frei gehalten worden.
  • 31.01.1933: Hitler/ Zentrum/BVP: Koalitionssondierungen, die Hitler vorsätzlich scheitern lässt
  • 01.02.1933: (VerkĂĽndigung am 07.02.1933) Vorzeitige Auflösung 7. Reichstag nach Scheitern der Koalitionssondierungen mit Zentrum/ BVP
    Verordnung des Reichspräsidenten über die Auflösung des Reichstags.
    Vom 1. Februar 1933.
    Nachdem sich die Bildung einer arbeitsfähigen Mehrheit als nicht möglich herausgestellt hat, löse ich auf Grund des Artikels 25 der Reichsverfassung den Reichstag auf, damit das deutsche Volk durch Wahl eines neuen Reichstags zu der neugebildeten Regierung des nationalen Zusammenschlusses Stellung nimmt.
    Berlin, den 1. Februar 1933.
    Der Reichspräsident
    von Hindenburg
    Der Reichskanzler
    Adolf Hitler
    Der Reichsminister des Innern
    Frick
  • 01.02.1933 - 20.03.1933: Parlamentslose Zeit
  • 02.02.1933: Zentrum/BVP beschweren sich ĂĽber die falsche AusfĂĽhrung in der Reichstagsauflösung, dass keine Bereitschaft des Zentrums zum Eintritt in die Regierung/ Tolerierung bestanden hätte ("Nachdem sich die Bildung einer arbeitsfähigen Mehrheit als nicht möglich herausgestellt hat, ...")
  • 02.02.1933: Osthilfe-Skandal: Osthilfeakten unter Verschluss
  • 04.02.1933: 1. Gesetz zur Aushebelung der Weimarer Verfassung beschlossen (Inkrafttretung am 07.02.1933): "Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes" (auch "Verordnung vom 4. Februar 1933" genannt): Versammlungs- und Pressefreiheit wird auĂźer Kraft gesetzt.
    Gesetze/ Notverordnungen zur Aushebelung der Weimarer Verfassung:
    1.) Verordnung vom 04. Februar 1933 (in Kraft 07.02.1933): Außerkraftsetzung von Grundrechten (Versammlungs- und Pressefreiheit): Verbotsmöglichkeit öffentlicher politische Versammlungen, Druckschriften und Spendensammlungen
    2.) Reichstagsbrandverordnung (in Kraft 28.02.1933): Außerkraftsetzung von Grundrechten: Möglichkeit der Schutzhaftanordnung, Aufhebung des Föderalismus
    3.) Ermächtigungsgesetz (in Kraft 24.03.1933): Aufhebung der Gewaltenteilung: Regierung erhält Gesetzgebungskompetenz (neben Reichstag und Präsident (Notverordnungen))
    âž˝ Verordnungstext
  • 07.02.1933: Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes vom 04.02.1933 tritt in Kraft (auch "Verordnung vom 4. Februar 1933" genannt)
  • 07.02.1933: VerkĂĽndigung der Reichstagsauflösung vom 01.02.1933
  • 07.02.1933: Osthilfe-Skandal: Blockierung des Osthilfe-Untersuchungsausschusses durch Krawalle
  • 07.02.1933: (SPD)-Massendemonstration gegen Hitler in Berlin (200.000 Teilnehmer bei 100.000 Berliner SPD-Mitgliedern) (sog. Lustgarten-Kundgebung)
  • 07.02.1933: Illegale Funktionärstagung der KPD im Sporthaus Ziegenhals
    • U.a. Ernst Thälmann (Parteivorsitzender), Wilhelm Pieck (ZK-Mitglied), Walter Ulbricht (Tagungsleiter, ZK-Mitglied), Herbert Wehner (Tagungsvorbereiter, Sekretär des Politbüros)
    Frauen:• Lisa Ullrich (Funktionärin)
  • 09.02.1933: Attentat (gescheitert) auf Adolf Hitler (Ludwig AĂźner/ Giftbrief)
  • 12.02.1933: 2. Aufruf fĂĽr ein SPD-KPD-WahlbĂĽndnis ("Einheitsfront") zur anstehenden Reichstagswahl vom 05.03.1933 mit 19 Unterzeichnern (1. identischer Aufruf: Juni 1932 zur Reichstagswahl vom 31.07.1933 noch mit 33 (z.T. abweichenden) Unterzeichnern). Aufruf des ISK (Internationaler Sozialistischer Kampfbund). 19 Unterzeichner, davon 5 Frauen. U.a.: Käthe Kollwitz, Heinrich Mann, Prof. Gumpel. Veröffentlicht in der ISK-Zeitung "Der Funke", anschlieĂźende Plakatierung. Anlass fĂĽr den Ausschluss von Heinrich Mann und Käthe Kollwitz aus der PreuĂźischen Akademie der KĂĽnste am 15.03.1933 und dem erzwungenen RĂĽcktritt von Thomas Mann als Leiter der Sektion Dichtung der PreuĂźischen Akademie der KĂĽnste ebenfalls am 15.03.1933.
    Dringender Appell!
    [1]Die Vernichtung aller persönlichen und politischen Freiheit in Deutschland steht unmittelbar bevor, wenn es nicht in letzter Minute gelingt, unbeschadet von Prinzipiengegensätzen alle Kräfte zusammenzufassen, die in der Ablehnung des Faschismus einig sind. [2]Die nächste Gelegenheit dazu ist der 5. März 1933.
    [3]Es gilt, diese Gelegenheit zu nutzen und
        endlich einen Schritt zu tun
    zum Aufbau einer einheitlichen Arbeiterfront, die nicht nur fĂĽr die parlamentarische, sondern auch fĂĽr die weitere Abwehr notwendig sein wird.
    [4]Wir richten an jeden, der diese Ueberzeugung mit uns teilt, den dringenden Appell, zu helfen, daĂź ein Zusammengehen der sozialdemokratischen und kommunistischen Partei fĂĽr diesen Wahlkampf zustande kommt, am besten in der Form gemeinsamer Kandidatenlisten, mindestens jedoch in der Form von Listenverbindung. [5]Insbesondere in den groĂźen Arbeiterorganisationen, nicht nur in den Parteien, kommt es darauf an, hierzu allen erdenklichen EinfluĂź aufzubieten.
    [6]Sorgen wir dafür, daß nicht Trägheit der Natur und Feigheit des Herzens uns in die Barbarei versinken lassen!
    Willi Eichler – Karl Emonts – Hellmuth Falkenfeld – Kurt Großmann – E. J. Gumbel – Theodor Hartwig – Maria Hodann – Käthe Kollwitz – Karl Kollwitz – Robert Kuczynski – Otto Lehmann-Rüßbüldt – Heinrich Mann – Paul Oestreich – Anna Siemsen – August Siemsen – Minna Specht – Marie Westphal-Krause – Erich Zeigner – Karl Zwing.
    • Unterzeichnerinnen (4): Maria Hodann, Käthe Kollwitz, Anna Siemsen, Minna Specht, Marie Westphal-Krause
    • Unterstrichen: Auch Unterzeichner des 1. Aufrufs vom Juni 1932 zur anstehenden Reichstagswahl vom 31.07.1932 (15 der 19 Zweitunterzeichner)
    • Keine Unterzeichner des 2. Aufrufs, obgleich Unterzeichner des 1. Aufrufs (17): ♀Chi-yin Chen, Albert Einstein, Anton Erkelenz, Walter Hammer, Kurt Hiller, Erich Kästner, Arthur Kronfeld, Franz Oppenheimer, Theodor Plivier, Paul von Schoenaich, ♀Helene Stöcker, Ernst Toller, Vitus Heller, Hanns-Erich Kaminski, Pietro Nenni, Graf Emil von Wedel, Arnold Zweig
    • Unterzeichner des 2. Aufrufs, aber nicht des 1. Aufrufs (4): Robert Kuczynski, ♀Anna Siemsen, ♀Marie Westphal-Krause, Karl Zwing
  • 12.02.1933: 1. Massendemonstration der Roten Front ((SPD)-nahe Kampforganisation) in NĂĽrnberg
  • 15.02.1933: NSDAP-Polizeipräsident von Berlin: Ehemaliger Chef des Stabes der Seekriegsleitung im 1. WK und ein Hauptverantwortlicher fĂĽr die Novemberrevolution: Auslösung des Kieler Matrosenaufstandes durch den selbstmörderischen Auslaufbefehl 1918.
  • 15.02.1933: (KPD)-Sabotageakt: Unterbrechung der RundfunkĂĽbertragung einer Hitlerrede durch Kabelkappung (Stuttgarter-Kabelattentat)
  • 15.02.1933: Thomas Mann: Erzwungener RĂĽcktritt als Leiter der Sektion Dichtung der PreuĂźischen Akademie der KĂĽnste (Name bis 1932: Sektion fĂĽr Dichtkunst, ab Anfang Juni 1933: Deutsche Akademie der Dichtung). Anlass: Bruder Heinrich Mann Mitunterzeichner des Aufrufs vom 12.02.1933 fĂĽr ein SPD-KPD-WahlbĂĽndnis ("Einheitsfront") zur anstehenden Reichstagswahl
    • 17.03.1933: Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste
  • 15.02.1933: Heinrich Mann: Erzwungener Austritt (de facto Ausschluss) aus der PreuĂźischen Akademie der KĂĽnste. Anlass: Mitunterzeichnerin des Aufrufs vom 12.02.1933 fĂĽr ein SPD-KPD-WahlbĂĽndnis ("Einheitsfront") zur anstehenden Reichstagswahl. Zudem war Heinrich Mann Mitglied im "Verein zur Abwehr des Antisemitismus" (trotz frĂĽherer antisemitischer Schriften).
  • 15.02.1933: Käthe Kollwitz: Erzwungener Austritt (de facto Ausschluss) aus der PreuĂźischen Akademie der KĂĽnste: Mitunterzeichner des Aufrufs vom 12.02.1933 fĂĽr ein SPD-KPD-WahlbĂĽndnis ("Einheitsfront") zur anstehenden Reichstagswahl
  • 17. - 18.02.1933: Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold: Letzte Bundesgeneralversammlung
  • 18.02.1933: Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold: Demonstration im Lustgarten
  • 18.02.1933: (KPD)-Kundgebung: Wilhelm Pieck Aufruf fĂĽr ein SPD-KPD-WahlbĂĽndnis ("Einheitsfront")
  • 21.02.1933: Wilhelm Pieck (KPD): Emmigration nach Prag (bis 27.02.1919, dann nach Paris, später in die Sowjetunion)
  • 22.02.1933: Nationalsozialistische Hilfspolizei GrĂĽndung (Auflösung August 1933): 50.000 Mitglieder von SA, SS und Stahlhelm erhalten Polizeibefugnisse in PreuĂźen
  • 24.02.1933: (KPD): Letzte Kundgebung (in Berlin)
  • 25.02.1933: Veröffentlichungsverbot zum Osthilfeskandal durch den neuen NSDAP-Polizeipräsidenten von Berlin (seit 15.02. im Amt)
  • Nacht 27./28.02.1933: Reichstagsbrand

    • FĂĽr die Täterschaft der Nazionalsozialisten spricht der Bericht der Frau eines Augenzeugen (Ruth Weiss, Frau von Hans Weiss): Zwei Journalisten des Berliner Tagelblatts (Hans Weiss und Wolfgang Bretholz, der Ressortleiter fĂĽr Innenpolitik) trafen auf abrĂĽckende Nazis, die im Reichstag Benzin verteilt hatten. Der Bericht lässt sich allerdings nicht verifizieren. Insbesondere fehlen Angaben zur Uhrzeit. Unklar, wieso sich die Brandstifter so lange noch im brennenden Reichstag aufhielten. Unklar, wie das Benzin transportiert wurde: Kanister oder Flaschen bemerkten die Redakteure nicht bei den AbrĂĽckenden; Kanister/ Flaschen/ Scherben/ RĂĽckstände von geschmolzenen Flaschen an den Brandherden wurden anscheinend auch nicht im Reichstag gefunden. Andererseits befand sich laut gleichem Bericht die Ausgabe des Berliner Tageblatts mit dem Artikel ĂĽber die Nazi-Brandstiftung bereits im Druck, bevor alle Veröffentlichungen bezĂĽglich des Reichstagsbrandes auĂźer den amtlichen von Goebbels verboten wurden, wodurch der Druck der Ausgabe gestoppt wurde.
    • Gegen die Täterschaft der Nationalsozialisten spricht, dass laut Goebbels Tagebuch die Nazi-Führer vom Reichstagsbrand überrascht wurden und diesen somit nicht angeordnet haben können. Auch Jahre später (1941) notiert Goebbels in seinem Tagebuch ein Gespräch mit Hitler, in dem über die Urheberschaft des Reichstagsbrandes gerätselt wurde. Allerdings agierten einige NSDAP Organisationen recht eigenständig. So fanden z.B. 1934 im Zuge des Röhm-Putsches von Hitler nicht ausdrücklich genehmigte Morde statt, z.B. am ehemaligen Kanzler Kurt von Schleicher.
    • Gegen eine Einzeltäterschaft von Marinus van der Lubbe spricht, dass mehrere Brandherde gelegt wurden, wozu eine größere Menge Benzin zu transportieren war.
    • Gegen eine Einzeltäterschaft von Marinus van der Lubbe spricht, dass die Reporter Benzin rochen, wogegen van der Lubbe den Reichstag mit Kohleanzündern abgebrannt haben soll.
    • Gegen eine Einzeltäterschaft von Marinus van der Lubbe spricht, dass laut Brandgutachten im Reichstagsbrandprozess der Reichstag nicht mit Kohleanzündern abgebrannt werden konnte.
    • Gegen eine Einzeltäterschaft von Marinus van der Lubbe spricht das Brandgutachten im Reichstagsbrandprozess, wonach einvernehmlich mehrere Täter und intensive Brandvorbereitung sowie chemische Brandbeschleuniger festgestellt wurden.
    • Gegen eine Einzeltäterschaft von Marinus van der Lubbe spricht, dass gute Ortskenntnisse des Reichstagsgebäudes erforderlich waren, die van der Lubbe nicht besaß, zumal es dunkel war.
    • Gegen eine Einzeltäterschaft von Marinus van der Lubbe spricht, dass er im Reichstagsgebäude festgenommen wurde, nach der Brandstiftung somit nicht flüchtete.
    • Gegen eine Einzeltäterschaft von Marinus van der Lubbe spricht, dass er durch Fassadenkletterei in den Reichstag eingedrungen sein soll, was in der Dunkelheit kaum möglich gewesen sein dürfte.
    • FĂĽr die Einzeltäterschaft von Marinus van der Lubbe spricht die Auffassung renommierter Historiker
    • Für die Einzeltäterschaft spricht, dass van der Lubbe im Reichstag aufgegriffen wurde. Allerdings versuchten auch andere Personen in den Reichstag einzudringen, wie z.B. die Reporter des Berliner Tageblatts, oder sogar in den brennenden Reichstag gelangten wie Hitler, Goebbels, Göring, von Papen.
    Tagebuch Goebbel, 27.02.1933:
    [...] Plötzlich ein Anruf von Dr. Hanfstaengl: "Der Reichstag brennt!" Ich halte das für eine tolle Phantasiemeldung und weigere mich, dem Führer davon Mitteilung zu machen. Ich orientiere mich nach allen Seiten und erhalte dann die furchtbare Bestätigung: es stimmt. Lichterloh schlagen die Flammen aus der großen Kuppel. Brandstiftung! Ich benachrichtige gleich den Führer, und dann rasen wir im 100-km-Tempo die Charlottenburger Chaussee herunter zum Reichstag.
    Über dicke Feuerwehrschläuche gelangen wir durch das Portal 2 in die große Wandelhalle. Auf dem Wege dahin kommt Göring uns entgegen und bald danach ist auch v. Papen da. An vielen Stellen wurde schon Brandstiftung festgestellt. Es besteht kein Zweifel, daß die Kommune hier einen letzten Versuch unternimmt, durch Brand und Terror Verwirrung zu stiften, um so in der allgemeinen Panik die Macht an sich zu reißen. Nun ist der entscheidende Augenblick gekommen.
    Göring ist ganz groß in Fahrt. [...]
    Tagebuch Goebbel, 09.04.1941:
    [...] Bei Reichstagsbrand tippt er [Hitler] auf Torgler als Urheber. Halte das fĂĽr ausgeschlossen. Dazu ist er viel zu bĂĽrgerlich. [...]
    • Unklar, wieso Hitler und Goebbels in ein lichterloh brennendes und damit vermutlich einsturzgefährdetes Gebäude liefen, nur um dort auf den bereits anwesenden Göring zu stoßen, und dann auch noch Vizkanzler Papen dazukam, und sich damit alle entscheidenden Regierungsmitglieder vom Brandhergang zeitgleich überzeugen wollten unter Inkaufnahme von Gesundheits- und Lebensgefahr.
    • Unklar, wie die Brandstiftung so schnell festgestellt wurde
  • Nacht 27./28.02.1933: Beginn der Inhaftierung von Nazigegnern
  • Nacht 27./28.02.1933: Verhaftung von Erich MĂĽhsam (Ermordung im KZ Oranienburg 1934)
  • 28.02.1933: Reichstagsbrandverordnung (eine präsidiale Notverordnung), tritt sofort in Kraft
    âž˝ Verordnungstext
    • Reichstagsbrandverordnung: Außerkraftsetzung von Grundrechten: Möglichkeit der Schutzhaftanordnung, Aufhebung des Föderalismus
    • Keine Aufhebung von § 37 Reichsverfassung (Abgeordneten-Immunität)
    • Keine Aufhebung von § 40a Reichsverfassung (Immunität in parlamentsloser Zeit für bestimmte Funktionsträger)
    • Parlamentslose Zeit seit 01.02.1933 (Auflösung des 7. Reichstags), sodass Reichstags-Abgeordnete bis zum 21.03.1933 (1. Sitzung 8. Reichtstag) ohne Immunität waren
    Gesetze/ Notverordnungen zur Aushebelung der Weimarer Verfassung:
    1.) Verordnung vom 04. Februar 1933 (in Kraft 07.02.1933): Außerkraftsetzung von Grundrechten (Versammlungs- und Pressefreiheit): Verbotsmöglichkeit öffentlicher politische Versammlungen, Druckschriften und Spendensammlungen
    2.) Reichstagsbrandverordnung (in Kraft 28.02.1933): Außerkraftsetzung von Grundrechten: Möglichkeit der Schutzhaftanordnung, Aufhebung des Föderalismus
    3.) Ermächtigungsgesetz (in Kraft 24.03.1933): Aufhebung der Gewaltenteilung: Regierung erhält Gesetzgebungskompetenz (neben Reichstag und Präsident (Notverordnungen))
  • 28.02.1933: (SPD)-Presseverbot und (KPD)-Presseverbot (auf Grundlage der Reichstagsbrandverordnung)
    • U.a. Verbot der SPD-Parteizeitung ("Vorwärts")
  • 28.02.1933: Bertolt Brecht und Helene Weigel: Emmigration nach Prag
  • März/ April 1933: Systematische (KPD)-Verfolgung (schlagartig einsetzende Massenverhaftungen/ Ermordungen). Kein offizielles KPD-Verbot bis 1953
    • ca. 5000 Kommunisten flohen bis Mitte der dreißiger Jahre in die Sowjetunion
  • 02.03.1933: 2. Massendemonstration der Roten Front ((SPD)-nahe Kampforganisation) in NĂĽrnberg
  • 03.03.1933: Ernst-Thälmann-Verhaftung (KPD) (Parteivorsitzender)
    • Rechtswidrige Verhaftung auf Grundlage der Reichstagsbrandverordnung, obwohl Thälmann einer der Funktionsträger war, die aufgrund §40a Reichsverfassung weiterhin Immunität besaßen
    • 11 Jahre inhaftiert bis 1944 (✝ im KZ)
    • 19.01.1934: Gefängnisbesuch Hermann Görings beim misshandelten Thälmann
    • Keine Freiheit nach Hitler-Stalin-Pakt 1939 (kein Einsetzen Stalins für Freilassung)
  • 03.03.1933: 1. Konzentrationslager (KZ Nohra)
  • 6. RT
    âž˝
     |  âž˝ 8. RT

  • Ereignisse 8. RT-Wahl (05.03.1933) - 9. RT-Wahl (12.11.1933):

    Wahl 05.03.1933:
    1144%18%14%12%8%6
    Frakt.NSDAPSPDZ/BVPKPDKSWR<5%
    Wahlergebnis
    1051%21%16%0%9%6
    Frakt.NSDAPSPDZ/BVPKPDKSWR<5%
    Sitze nach KPD-Annullierung

    • Wahlperiode: 1. Sitzung 21.03.1933 - 14.10.1933 Auflösung
    • 647 Sitze 8. Reichstag
    NV
    423
    1.
    459
    2.
    472
    3.
    493
    4.
    491
    5.
    577
    6.
    608
    7.
    582
    8.
    647

    • 566 Sitze nach KPD-Annullierung 31.03.1933
    • 30 Frauen im 8. Reichstag. 21 Frauen nach KPD-Annullierung 31.03.1933
  • • Letzte Reichstagswahl mit mehr als 1 Partei
  • 08.03.1933: (KPD)-Reichstags-Mandatsannullierung vor der 1. Sitzung (auf Grundlage der Reichstagsbrandverordnung). Die gesetzliche Annullierung der KPD-Reichstagsmandate erfolgte erst am 31.03.1933 (§ 10 Erstes Gleichschaltungsgesetz).
    • § 31 Weimarer Verfassung wurde durch die Reichstagsbrandverordnung nicht außer Kraft gesetzt. Damit entschied auch nach der Reichstagsbrandverordnung das Wahlprüfungsgericht über Aberkennung von Reichstagsmandaten.
    Art. 31. Weimarer Verfassung
    [1]Bei dem Reichstag wird ein WahlprĂĽfungsgericht gebildet. [2]Es entscheidet auch ĂĽber die Frage, ob ein Abgeordneter die Mitgliedschaft verloren hat. [3][...]
    • Laut amtlicher Begründung zum 1. Gleichschaltungsgesetz vom 31.03.1933 gab es bis zum 31.03.1933 keine KPD-Reichstags-Mandatsannullierung:
    "Die am 5. März abgegebenen kommunistischen Stimmen werden bei Ermittlungen der Sitzzahlen bei Landesparlamenten zwar in Rechnung gestellt, eine Sitzzuteilung unterbleibt jedoch. Eine entsprechende Regelung wird nunmehr auch für die kommunistischen Sitze im Reichstag und im preußischen Landtag getroffen. Die Zuteilung dieser Sitze wurde für unwirksam erklärt. Ersatzsitze werden nicht zugeteilt. Auch für die gemeindlich Selbstverwaltungskörper in Preußen gilt diese Bestimmung entsprechend." (Vossische Zeitung, 01.04.33, S. 4)
    • In der 1. Kabinettssitung am 30.01.1933 war eine KPD-Mandatsannulierung von Hitler zwar ausgeführt, aber aufgrund der Angst vor einem Generalstreik verworfen worden:
    "Nun könne man vielleicht daran denken, die kommunistische Partei zu verbieten, ihre Mandate im Reichstag zu kassieren und auf diese Weise die Mehrheit im Reichstag zu erreichen. Nach seiner Erfahrung seien jedoch Verbote von Parteien zwecklos. Er befürchte als Folgen eines eventuellen Verbots der KPD schwere innenpolitische Kämpfe und eventuell den Generalstreik."
    • 08./09.03.1933: Keine Veröffentlichung im Reichsgesetzblatt bzgl. einer KPD-Mandatsaberkennung
    • 09.03.1933: "Zweite Verordnung zur Reichstagswahl": Wahlannahmefrist-Verkürzung auf 3 Tage statt 1 Woche, offensichtlich um die Wahlannahme der untergetauchten und inhaftierten KPD-Mitglieder zu verhindern, was der KPD trotzdem gelang, insbesondere durch den Schwager von Max Herm Siegfried Schulze. Es hätte am 09.03. kein KPD-Verhinderungsgesetz gebraucht bei einer Mandatsannullierung am 08.03.. Auch wäre KPD-Mitgliedern keine Benachrichtigung zur Wahlannahme zugestellt worden bei vorheriger Mandatsannullierung. Ebenso wäre eine Wahlannahme nach dem 08.03. sinnlos gewesen bei vorheriger Annullierung der Mandate.
    • 21.03.1933: Keine Erwähnung einer KPD-Mandatsannullierung in der 1. Sitzung des 8. Reichstages
    • 28.03.1933: Listung der KPD-Abgeordneten im amtlichen "Alphabetischen Verzeichnis der Mitglieder des Reichstags"
    • 28.03.1933: Listung der KPD-Fraktion im amtlichen "Verzeichnis der Mitglieder des Reichstags nach Fraktionen"
    • 31.03.1933: Gesetzliche Annullierung der KPD-Mandate (§ 10 Erstes Gleichschaltungsgesetz). Unklar, wieso die Annullierung erneut erfolgte, wenn eine Annullierung bereits am 08.03.1933 stattgefunden haben sollte. Die SPD-Mandatsannullierung erfolgt am 07.07.1933 aufgrund einer Verordnung (Verordnung zur Sicherung der Staatsführung) ohne ein anschließendes gesetzliches Verbot. Nach der Annullierung hat die NSDAP die absolute Mehrheit ohne den KSWR, aber keine ⅔ Mehrheit. Nach dem bereits verabschiedeten Ermächtigungsgesetz kam der Mehrheitsverschiebung keine entscheidende Bedeutung mehr zu.
    • 10.04.1933: Neudruck des amtlichen Verzeichnisses der Reichstagsmitglieder ohne KPD-Mandate mit der Begründung der KPD-Mandatsannullierung am 31.03.1933.
    • Andererseits nennt Göring am 23.03.1933 als Reichstagspräsident die gesetzliche Mitgliederzahl des Reichstages von 566 statt 647, damit ohne KPD-Mandate (Protokoll 2. Reichstags-Sitzung 23.03.1933, S. 40 (C)). Dadurch hätte allerdings die Abwesenheit von SPD und Zentrum ausgereicht, um verfassungsändernde Gesetze zu blockieren, da dann keine ⅔-Anwesenheit vorhanden gewesen wäre. Um dies zu verhindern, wurden durch eine Änderung der Geschäftsordnung auch nicht entschuldigte Abwesende als anwesend gezählt, was nur Sinn ergibt, wenn die KPD-Sitze als nicht entschuldigt mitgezählt werden: SPD und Zentrum könnten dann durch entschuldigtes Fehlen alleine keine Blockade betreiben. Bei Mitzählung der KPD-Mandate wäre die Anwesenheit von 432 erforderlich, was alleine durch die Sitze der NSDAP (288), KSWR (52), KPD-Abwesende (81) und SPD-Abwesende (26) = 447 erreicht wurde. Auch die Zentrum-Anfrage zum Thema, wie viele Abgeordnete in Schutzhaft seien und damit unentschuldigt fehlten im Gegensatz zu Abgeordneten mit Strafprozessen, kann sich schwerlich auf die 9 inhaftierten SPD-Abgeordneten bezogen haben, sondern auf die fehlenden KPD-Mitglieder. Im Sitzungsprotokoll wird keine Anzahl der im Sinne der geänderten Geschäftsordnung anwesenden Abgeordneten genannt, obwohl dies für die Ermittlung der ⅔-Mehrheit von entscheidender Bedeutung war. Görings angeführte Berechnung 378 Mindestanwesende = ⅔ von 566 Sitzen, davon 252 = ⅔ Mehrheit ist auch insofern falsch, da die Zustimmung von ⅔ der Anwesenden erforderlich war. Ansonsten hätte die NSDAP mit 288 Sitzen alleine eine 2/3 Mehrheit gehabt. Ein Widerspruch anderer Parteien gegen Görings Nennung von 566 Reichstagsmandaten ist nicht vermerkt. Allerdings fand Görings Feststellung erst nach der Ermächtigungsgesetz-Abstimmung im Zuge der Bekanntgabe des Ergebnisses statt, bei der 535 Abgeordnete (82 % von 647 Sitzen, 95 % von 566 Sitzen) teilnahmen und 441 (82 %) der Anwesenden zustimmten, sodass die vorgeschriebenen Mehrheiten in jedem Berechnungsfall erreicht wurden.
  • März: Eiserne Front und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold: Verbot
  • 12.03.1933: Neue Reichsflaggen: Kaiserflagge und Hackenkreuzfahne nebeneinander statt der Republikflagge (ErlaĂź des Reichspräsidenten [Hindenburg] ĂĽber die vorläufige Regelung der Flaggenhissung)
  • 13.03.1933: Klaus Mann: Emigration nach Frankreich
  • 13.03.1933: Eiserne Front und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold: Verbot in Sachsen (auf Grundlage der Reichstagsbrandverordnung)
  • 17.03.1933: Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold: Verbot in Hessen (auf Grundlage der Reichstagsbrandverordnung)
  • 17.03.1933: Thomas Mann: Austritt aus der PreuĂźischen Akademie der KĂĽnste
    • Bereits am 15.02.1933 erzwungener Rücktritt als Leiter der Sektion Dichtung der Preußischen Akademie der Künste
  • 18.03.1933: Loyalitätserklärung der Deutschen Akademie der Dichtung zum Nationalsozialismus
    "[1]Sind Sie bereit unter Anerkennung der veränderten geschichtlichen Lage weiter Ihre Person der Preußischen Akademie der Künste zur Verfügung zu stellen? [2]Eine Bejahung dieser Frage schließt die öffentliche politische Betätigung gegen die Reichsregierung aus und verpflichtet Sie zu einer loyalen Mitarbeit an den satzungsgemäß der Akademie zufallenden nationalen kulturellen Aufgaben im Sinne der veränderten geschichtlichen Lage."
    • Verfasser: Gottfried Benn
    • Anzahl or­dent­li­che Mit­glie­der der Deutschen Akademie der Dichtung: 31
    • Verweigerer: Ricarda Huch (späterer Austritt 09.04.1933), Tho­mas Mann (17.03.1933 mit Austritt), Rudolf Pannwitz (späterer Ausschluss), Alfons Paquet (15.03.1933 mit Austritt), Jakob Wassermann (späterer mit Austritt (noch im März?)), René Schickele (seit 1932 im Exil)
    • Unterschreiber 15.03.1933: Gott­fried Benn, Rudolf Binding, Max Hal­be, Ludwig Ful­da, Walter von Molo, Josef Ponten, Her­mann Stehr, Eduard Stucken
    • Unterschreiber 16.03.1933: Gerhart Hauptmann, Oskar Loer­ke, Max Mell, Alfred Mombert, Wilhelm von Scholz
    • Unterschreiber 18.03.1933: Theo­dor Däubler, Alfred Döblin (Unterzeichnung mit Austritt), Wilhelm Schmidtbonn, Fritz von Unruh
    • Unterschreiber 19.03.1933: Franz Werfel
    • Unterschreiber 22.03.1933: Georg Kaiser, Bern­hard Kel­ler­mann
    • Restliche?
  • 21.03.1933: 1. Sitzung 8. Reichstag
  • 21.03.1933: Straffreiheitsverordnung: Amnestie fĂĽr Rechtsterroristen der Weimarer Republik
  • 21.03.1933: Tag von Potsdam
  • 21.03.1933: 2. Konzentrationslager (KZ Oranienburg)
  • 22.03.1933: 3. Konzentrationslager (KZ Dachau) (Beschlussfassung 13.03.1933)
  • 23.03.1933: 2. Sitzung 8. Reichstag: Ermächtigungsgesetz mit erforderlicher â…”-Mehrheit
    • 1947 als verfassungswidriges Gesetz für nichtig erklärt (und damit auch alle Folgegesetze mit Rechtsgrundlage Ermächtigungsgesetz), da der Reichstag aufgrund des Ausschlusses von ordnungsgemäß gewählten KPD-Abgeordneten eine gesetzwidrige Zusammensetzung hatte (im Urteil gegen Erzbergermörder) -abs- • Der spätere Bundespräsident Theodor Heuß rechtfertigte seine Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz damit, dass das Ermächtigungsgesetz irrelavant gewesen sei
    âž˝ Verordnungstext
    Gesetze/ Notverordnungen zur Aushebelung der Weimarer Verfassung:
    1.) Verordnung vom 04. Februar 1933 (in Kraft 07.02.1933): Außerkraftsetzung von Grundrechten (Versammlungs- und Pressefreiheit): Verbotsmöglichkeit öffentlicher politische Versammlungen, Druckschriften und Spendensammlungen
    2.) Reichstagsbrandverordnung (in Kraft 28.02.1933): Außerkraftsetzung von Grundrechten: Möglichkeit der Schutzhaftanordnung, Aufhebung des Föderalismus
    3.) Ermächtigungsgesetz (in Kraft 24.03.1933): Aufhebung der Gewaltenteilung: Regierung erhält Gesetzgebungskompetenz (neben Reichstag und Präsident (Notverordnungen))
  • 24.03.1933: Ermächtigungsgesetz tritt in Kraft
  • 30.03.1933: Aufruf zum Judenboykott im Völkischen Beobachter
    • Im April/ Mai antijüdische Gesetze: Berufsverbote/ Entlassungen jüdischer Juristen, Ärzte, Lehrer, Hochschullehrer, Staatsbedienstete, Schüler, Studenten
  • 31.03.1933: 1. Gleichschaltungsgesetz
  • 31.03.1933: Gesetzliche Aberkennung der (KPD)-Reichstagsmandate und der (KPD)-Landtagsmandate im PreuĂźischen Landtag (§ 10 Erstes Gleichschaltungsgesetz). Kein KPD-Verbot bis 1956.
  • 01.04.1933: Boykott jĂĽdischer Geschäfte
  • 04.04.1933: Selbstgleichschaltung des einst linksliberalen Berliner Tageblatts (inoffizielle Parteizeitung der (DDP))
  • 07.04.1933: Arierparagraph: § 3 Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums
  • 07.04.1933: Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums
    • Antijüdisches Gesetz zur Judenentlassung aus dem Staatsdienst: Angestellte und Arbeiter im Öffentlichen Dienst, bei Reichsbank und Reichsbahn (2. Durchführungsverordnungen 04.05.1933), Lehrer, Hochschullehrer, Richter, Notare (3. Durchführungsverordnungen 06.05.1933)
    • Vorläufige Ausnahmeregelungen
  • 07.04.1933: Gesetz ĂĽber die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft
    • Antijüdisches Gesetz: Berufsverbot jüdischer Rechtsanwälte
    • Vorläufige Ausnahmeregelungen
  • 07.04.1933: 2. Gleichschaltungsgesetz
  • Anfang April 1933: Willy Brandt (geb. Herbert Frahm, SAPD-Mitglied nach SPD-Austritt 1931): Exil nach Norwegen
  • 09.04.1933: Ricarda Huch: Austritt aus der Akademie der PreuĂźischen Akademie der KĂĽnste aus Protest gegen den Ausschluss von Alfred Döblin
  • 07.04.1933: Verordnung ĂĽber die Zulassung von Ă„rzten zur Tätigkeit bei den Krankenkassen
    • Antijüdisches Gesetz: Berufsverbot jüdischer Ärtze (später auch Zahnärzte und Zahntechniker)
    • Vorläufige Ausnahmeregelungen
  • 25.04.1933: Gesetz gegen die ĂśberfĂĽllung deutscher Schulen und Hochschulen
    • Antijüdisches und Antifrauen-Gesetz
    • Z.T. Schulverweise jüdischer Schüler, u.a. Henry Kissinger (Mai?)
    • Max. 10% Studentinnen ab 1934
  • 26.04.1933: Gestapo-GrĂĽndung (1946 Einstufung als verbrecherische Organisation)
  • 01.05.1933: Der 1. Mai wird landesweiter Feiertag
  • 02.05.1933: Gewerkschaftsverbot
  • 03.05.1933: (DNVP)-Umbenennung in Deutschnationale Front (DNF)
  • 03.05.1933: Ende Untersuchungsausschuss zum Osthilfeskandal ohne Feststellung irgendwelcher Unregelmäßigkeiten
  • 04.05.1933: 2. DurchfĂĽhrungsverordnung zum Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums
    • Antijüdisches Gesetz zur Entlassung jüdischer Angestellte und Arbeiter im Öffentlichen Dienst, bei Reichsbank und Reichsbahn
    • Entlassung des Vaters von Henry Kissinger als Lehrer im Mai 1933
  • 04.05.1933: 3. DurchfĂĽhrungsverordnung zum Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums
    • Antijüdisches Gesetz zur Entlassung jüdischer Lehrer, Hochschullehrer, Richter, Notare
    • Entlassung des Vaters von Henry Kissinger als Lehrer im Mai 1933
  • 10.05.1933: (SPD) und Gewerkschaften: Vermögensbeschlagnahmung
  • 10.05.1933: BĂĽcherverbrennung
  • Bis Mitte Mai 1933: Inhaftierung von ĂĽber 100.000 Kommunisten und anderen NSDAP-Gegner allein in PreuĂźen
  • 17.05.1933: 3. und letzte Sitzung 8. Reichstag
  • 16.05.1933: Der (SPD)-Vorstand im Exil weist die SPD-Reichstagsfraktion an der Reichstagssitzung vom 17.05.1933 mit dem Tagesordnungspunkt Friedensresolution fernzubleiben
  • 17.05.1933: (SPD) stimmt im Reichstag der Nazi-Friedensresolution zu (nach Mord- und Terrordrohungen der NSDAP)
  • 29.05.1933: Der (SPD)-Vorstand im Exil distanziert sich von der SPD-Reichstagsfraktion
  • 21. - 26.06.1933: Köpenicker Blutwoche
  • 26.05.1933: (KPD)-Enteignung (Gesetz ĂĽber die Einziehung kommunistischen Vermögens)
  • 31.05.1933: Beginn Autoren-Verfolgung
    • Gefolgt vom Schriftleitergesetz (04.10.1933) und Reichsschrifttumskammer-Gründung (15.11.1933)
  • Anfang Juni 1933: Umbenennung der Sektion Dichtung der PreuĂźischen Akademie der KĂĽnste (Name bis 1932: Sektion fĂĽr Dichtkunst) in: Deutsche Akademie der Dichtung (Unterabteilung der PreuĂźischen Akademie der KĂĽnste)
  • 18.06.1933: 1. Ausgabe der Exil-(SPD)-Parteizeitung "Neuer Vorwärts"
  • 18.06.1933: Aufruf des (SPD)-Vorstandes im Exil zur Bekämpfung der Hitler-Regierung
  • Juni/ Juli 1933: Dietrich Bonhoeffer schlägt erfolglos einen Beerdigungsstreik gegen die Gleichschaltung der evangelischen Kirche vor
  • 22.06.1933: (SPD)-Verbot
  • 22.06.1933: Massenverhaftung von (SPD)-Politikern (u.a. )
  • 27.06.1933: (DVP)-Selbstauflösung
  • 27.06.1933: (DNVP)-Selbstauflösung (Name seit Mai 1933: Deutschnationale Front)
  • 28.06.1933: (DStP) (ehem. DDP)-Selbstauflösung
  • 04.07.1933: (BVP)-Selbstauflösung
  • 05.07.1933: (Zentrum)-Selbstauflösung
  • 07.07.1933: (SPD)-Mandatsannullierung (§ 1 Verordnung zur Sicherung der StaatsfĂĽhrung vom 07.07.1933)
  • 14.07.1933: Parteien-Neubildungsverbot (de facto Einparteienstaat)
  • 14.07.1933: Faktische Aufhebung des passiven Frauenwahlrechts in Deutschland (seit 30.11.1918): NSDAP als einzig zugelassene Partei mit parteiinternem Ausschluss von Frauen als Kandidaten seit 21.06.1921
    • Keine gesetzliche Abschaffung des passiven Frauenwahlrechts im NS-Staat
  • 14.07.1933: AusbĂĽrgerungsgesetz ("Gesetz ĂĽber den Widerruf von EinbĂĽrgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit")
    • Bezog sich auf Einbürgerungen zwischen dem 09.11.1918 - 30.01.1933 und Auslandsdeutsche
    • U.a. ca. 16.000 eingewanderte osteuropäische Juden staatenlos
    • Grundlage für die Enteignung von Emigranten und Deportierten. Ende 1941 weitere diesbzgl. Verordnungen
    • Zusätzlich konnte eine Ausbürgerung nach §§ 17 - 32 Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz von 1913 erfolgen
    § 1
    [1]Einbügerungen, die in der Zeit vom zwischen dem 9. November 1918 und dem 30. Januar 1933 vorgenommen worden sind, können widerrufen werden, falls die Einbürgerung als nicht erwünscht anzusehen ist. [2][...]
    § 2
    [1]Reichsangehörige, die sich im Ausland aufhalten, können der deutschen Staatsangehörigkeit für verlustig erklärt werden, sofern sie durch sein Verhalten, das gegen die Pflicht zur Treue gegen Reich und Volk verstößt, die deutschen Belange geschädigt haben. [2]Das gleiche gilt für Reichsangehörige, die einer Rückkehraufforderung nicht Folge leisten, die der Reichsminister des Innern unter Hinweis auf diese Vorschrift an sie gerichtet hat. [3][...]
  • 14.07.1933: Gesetz zur VerhĂĽtung erbkranken Nachwuchses (in Kraft ab 01.01.1934)
    • Zwangssterilisation Erbranker und Alkoholiker
  • 20.07.1933: Reichskonkordat: Regelung der Rechte der Katholischen Kirche
    • Verhandelt vom späteren Papst Pius VII. -abs- • Verhinderung der Gleichschaltung der katholischen Kirche (im Gegensatz zur evangelischen) -abs- • Vorwurf: Loyalistäspflicht der katholischen Kirche gegenüber dem NS-Staat -abs- • Vorwurf: Päpstliche Legitimation des Nationalsozialismus: NS-Prestige-Gewinn: Internationale Anerkennung des NS-Regimes
  • 2. Augusthälfte 1933: Auflösung Nationalsozialistische Hilfspolizei (seit 22.02.1933)
  • 21. - 25.08.1933: Pariser Kongress der SAI: Der (SPD)-Vorsitzene Wels gibt dem Versailler Vertrag und der KPD die Schuld am Scheitern der Republik
  • 27.08.1933: Bestechung Hindenburgs durch die Nazis. Hindenburg schien sich evt. von den Nazis abzuwenden und konnte als Reichspräsident Hitler nach § 53 Weimarer Verfassung jederzeit entlassen. Hindenburg hatte bereits 1932 den ihm nicht mehr genehmen BrĂĽning ausgetauscht.
  • 25.08.1933: Erste AusbĂĽrgerungsliste aufgrund des AusbĂĽrgerunggesetzes vom 14.07.1933.
    • U.a. Wilhelm Pieck
    • Einzige Frau: ♀ehem. KPD-Abgeordnete Elfriede Golke (= Ruth Fischer)
    • Bis 07.04.1945 359 Ausbürgerungslisten
  • 21.09. - 23.12.1933: Reichstagsbrandprozess
  • 04.10.1933 (in Kraft 01.01.1934): Schriftleitergesetz: Ende der Pressefreiheit
  • 14.10.1933: Auflösung 8. Reichstag
  • 14.10.1933: VerkĂĽndigung des Austritts aus dem Völkerbund. Am 19.10. Austrittsmitteilung an den Völkerbund, die erst nach 2 Jahre (1935) laut Völkerundstatuten gĂĽltig wird.
  • 19.10.1933: Formale Mitteilung des Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund an den Völkerbund (Mitglied seit 10.09.1926). Am 12.11.1933 nachträgliche Volksabstimmung ĂĽber den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund (95 % Zustimmung). Wegen 2jähriger KĂĽndigungsfrist bleibt Deutschland bis 1935 de jure Mitglied des Völkerbundes, auch wenn die Mitgliedschaft de facto eingestellt wurde.
    • Keine KĂĽndigung des Krieg-Ă„chtungsvertrag-Vertrages von 1929 (Briand-Kellogg-Pakt = Pariser Vertrag). Damit erkennt Deutschland Angriffskriege weiterhin als völkerrechtswidrig an. Spätere Rechtsgrundlage der Verurteilung Deutschlands fĂĽr den 2. Weltkrieg.
  • 26.10.1933: 1. Autoren-Bekenntnis zum Nationalsozialismus (88 Unterzeichner, davon 9 Frauen (u.a. Gottfried Benn und Helene von Nostitz (Nichte von Paul von Hindenburg))
    Kundgebung deutscher Schriftsteller
    "Gelöbnis treuester Gefolgschaft."
    Berlin, im Okt. (TU.) [1]88 deutsche Schriftsteller haben durch ihre Unterschrift dem Reichskanzler Adolf Hitler das folgende Treuegelöbnis abgelegt: [2]"Friede, Arbeit, Ehre und Freiheit sind die heiligsten Güter jeder Nation und die Voraussetzung eines aufrichtigen Zusammenlebens der Völker untereinander. [3]Das Bewußtsein der Kraft und der wiedergewonnenen Einigkeit, unser aufrichtiger Wille, dem inneren und äußeren Frieden vorbehaltlos zu dienen, die tiefe Überzeugung von unseren Aufgaben zum Wiederaufbau des Reiches und unsere Entschlossenheit, nichts zu tun, was nicht mit unserer und des Vaterlandes Ehre vereinbar ist, veranlassen uns, in dieser ernsten Stunde vor Ihnen, Herr Reichskanzler, das Gelöbnis treuester Gefolgschaft feierlichst abzulegen."
    [4]Friedrich Ahrenhövel, Gottfried Benn, Werner Beumelburg, Rudolf G. Binding, Walter Bloem, Max Karl Böttcher, Hans Fr. Blunck, Rudolf Brandt, Arnolt Bronnen, Otto Brües, Alfred Brust, Carl Bulcke, Hermann Claudius, Hans Martin Cremer, Marie Diers, Peter Dörfler, Max Dreyer, Franz Dülberg, Ferdinand Eckardt, Richard Euringer, Ludwig Finkh, Hans Franck, Otto Flake, Heinrich von Gleichen, von Gleichen-Rußwurm, Gustav Frenssen, Friedrich Griese, Max Grube, Johannes Günther, Max Halbe, Ilse Hamel, Agnes Harder, Carl Haensel, Hans Ludwig Held, Karl Heinl, Friedrich W. Herzog, Rudolf Herzog, Hans von Hülsen, Paul Oskar Höcker, Rudolf Huch, Bruno W. Jahn, Hanns Johst, Max Jungnickel, Hans Knudsen, Ruth Köhler-Irrgang, Gustav Kohne, Karl Lange, Joh. von Leers, Heinrich Lilienfein, Heinrich Lersch, Oskar Loerke, Herybert Menzel, Gerhard Menzel, Alfred Richard Meyer, Agnes Miegel, Walter von Molo, Borries Frhr. von Münchhausen, Müller-Partenkirchen, Mühlen-Schulte, Eckart von Naso, Helene von Nostitz-Wallwitz, Josef Ponten, Rudolf Presber, Hofrat Rehbein, Ilse Reicke, Hans Richter, Heinz Schauwecker, Johannes Schlaf, Anton Schnack, Friedrich Schnack., Rich. Schneider-Edenkoben, Wilhelm von Scholz, Lothar Schreyer, Gustav Schröer, Schussen (Wilhelm), Ina Seidel, Prof. Heinrich Sohnrey, Dr. Willy Seidel, Diedrich Speckmann, Heinz Steguweit, Lulu v. Strauß u. Torney, Eduard Stucken, Will Vesper, Magnus Wehner, Leo Weismantel, Bruno Werner, Heinrich Zerkaulen, Hans-Caspar von Zobeltitz.
    • 9 Unterzeichnerinnnen: Marie Diers, Ilse Hamel, Agnes Harder, Ruth Köhler-Irrgang, Agnes Miegel, Helene von Nostitz-Wallwitz, Ilse Reicke, Ina Seidel, Lulu v. Strauß u. Torney
  • 01.11.1933: 2. Autoren-Bekenntnis zum Nationalsozialismus mit Aufruf zur NSDAP-Wahl und Zustimmung zum Völkerbundaustritt
  • 04.11.1933: Verhaftung fĂĽr 4 Tage von (SPD)- und (KPD)-Mitgliedern zur Verhinderung einer möglichen Störung einer Hitlerrede, u.a. Verhaftung von Wilhelmine KurfĂĽrst (ehem. MdR bis zur Mandatsannulierung 07.07.1933)
  • 11.11.1933: Loyalitätsbekenntnis der Professoren zum Nationalsozialismus
    • Veranstaltung in Leipzig mit Reden von Universitätsrektoren, u.a. Martin Heidegger, die als Buch mit einer Zustimmungserklärung von 589 Wissenschaftlern (S. 129 - 136) publiziert wurden
    • Titel der Veranstaltung: "Mit Adolf Hitler für des deutschen Volkes Ehre, Freiheit und Recht!"
    • Titel des Buches: "Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler (Name sehr groß gedruckt) und dem nationalsozialistischen Staat"
    S. 127: "Zustimmungserklärungen zu den vorstehenden Ausführungen gaben die auf den nachfolgenden Seiten verzeichneten Professoren, Hochschullehrer und Gelehrten ab."
    • 8 Unterzeichnerinnen: Dr. Sophie Barrelet (Hamburgische Universität), Prof. Martha Steinert (Hochschule für Lehrerbildung in Kiel), Gertraude Freiesleben, Dr. Hedwig Hänsel, Rosa Peter, Ilse Ullmann (alle Pädagogisches Institut Leipzig), a.o. Prof. Luise Berthold (Universität Würzburg), Dozentin Else Sander (Pädagogisches Institut der Technischen Hochschule Dresden)
  • 12.11.1933: đź—ł 9. Reichstagswahl
    • Keine Frauen im 9. Reichstag nach der faktische Aufhebung des passiven Frauenwahlrechts am 14.07.1933: NSDAP als einzig zugelassene Partei mit parteiinternem Ausschluss von Frauen als Kandidaten seit 21.06.1921. Keine gesetzliche Abschaffung des passiven Frauenwahlrechts im NS-Staat.
  • 12.11.1933: Nachträgliche Volksabstimmung ĂĽber den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund (95 % Zustimmung)
  • 15.11.1933: Reichsschrifttumskammer-GrĂĽndung. Zwangsmitgliedschaft fĂĽr Literaturberufe, ansonsten Berufsverbot. Ebenso bei Ausschluss missliebiger Literaten, insb. jĂĽdischer Konfession.
    • Keine Listung mehr im damals wichtigsten Literaturkatalog (Kürschners Deutscher Literatur-Kalender)
  • 01.12.1933: de jure Einparteienstaat
  • 12.12.1933: 1. Sitzung 9. Reichstag
  • 28.12.1933: Max. 10% Studentinnen
  • 7. RT
    âž˝

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